Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition)

Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition)

Titel: Das dunkle Volk: Mondschein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
sogar noch kräftiger zu.
    »Sieh sie dir an – sie genießt ihn. Sie will ihn. Mein Bruder ist der beste Liebhaber, den ich je hatte. Du solltest es wirklich mit ihm versuchen. Vielleicht änderst du deine Meinung, wenn er Blut von dir nimmt.« Regina lehnte sich gegen mich, ihre Brüste an meinem Rücken. Es war unheimlich, keinen Puls zu fühlen, keinen Herzschlag, kein Heben und Senken des Brustkorbs.
    Lannan bewegte den Arm abwärts, und ich hörte, dass er einen Reißverschluss öffnete. Dann zerrte er das Kleid der Frau hoch, drang von hinten in sie ein und bewegte sich in ihr im Rhythmus der Musik, während er an ihrem Hals saugte und das Blut tiefrot von seinem Kinn tropfte. Die Rinnsale sammelten sich zwischen den Brüsten der Frau und wurden von der Corsage aufgesogen, die wie eine befleckte Rose erblühte. Ein tiefes Stöhnen entrang sich ihrer Kehle, und die Wonne zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab.
    Ich schauderte, aber nun war ich unfähig, mich abzuwenden. Ich hatte keine Ahnung, was die anderen beiden denken mochten, aber mich hatte die nackte Angst gepackt. Was, wenn Lannan diesen Effekt auch auf mich hatte, wenn die Zeit kam? Was, wenn ich zuließ, dass er mich vögelte, weil sein Saugen sich so gut anfühlte? Ich war nicht meine Mutter, ich war keine Bluthure, und ich wollte verdammt sein, wenn er mich zu einer machte.
    Reginas Hand auf meiner Schulter brannte kalt – Feuer und Eis drangen direkt durch mein Kleid –, und vor meinem inneren Auge sah ich plötzlich, wie ihre Finger über meine Brüste glitten. Ich hielt den Atem an, als sie direkt an meinem Ohr schnurrte.
    »Du würdest dich gut bei uns einfügen, Cicely. Denk drüber nach. Wir könnten eine Hexe mit deinen Kräften gut gebrauchen. Und die Wandlung ist nicht sehr schmerzhaft. Ich stelle mich gern als deine Erzeugerin zur Verfügung, wenn du es willst.«
    Wieder schauderte ich, aber ich schwieg. Was hätte ich auch sagen sollen? Alles, was heute Abend aus meinem Mund kam, schien falsch zu sein, und ich wollte keinen weiteren Fehler machen.
    Lannan steigerte sein Tempo und stieß schneller in die Brünette. Er fixierte mich, und seine Augen zogen mich in seinen Bann. Ich sah, wie seine Zunge hervorkam und das Blut aufleckte, sah, wie seine Zähne sich tiefer in die Haut bohrten, die Löcher weiteten, einen Bluterguss um die Wunde herum bildeten. Seine Stöße und ihre Schreie machten mich wahnsinnig, und ich schnappte nach Luft, als ich begriff, dass ich mir nichts so sehr wünschte, als sie beiseitezustoßen, ihn in mich aufzunehmen und ihren Platz einzunehmen.
    In diesem Moment hasste ich ihn. Und … oh, wie sehr ich ihn begehrte.
    Mit einem letzten Grunzen zog er sich aus ihr heraus und stieß sie von sich. Sie fiel benommen zu Boden. Sein Gesicht war blutbesudelt, seine nadelspitzen Zähne tropften, sein Schwanz glänzte nass, und nun war er abscheulich. Ich schauderte angewidert. Er lachte, stopfte seine noch nicht erschlaffte Erektion in seine Hose und zog den Reißverschluss zu. Regina schubste mich ihm entgegen, als er langsam auf uns zuschlenderte. Ich wollte fortlaufen, doch er war noch nicht fertig mit mir. Das Raubtier lauerte direkt hinter den eiskalten schwarzen Augen.
    Er packte mich um die Taille, und ich fühlte an meinem Oberschenkel, dass er noch immer hart war. Eine Hand glitt meinen Rücken abwärts, und ich erkannte, dass mein Kleid vollkommen unzureichend war. Ich hätte ebenso gut nackt sein können.
    »Willst du vögeln? Du musst nur fragen. Bitte mich darum. Oder mach einfach nur einen weiteren Fehler.« Und damit beugte er sich herab, rieb sein Gesicht an meinem, verschmierte das Blut der Frau über meine Wangen und drückte seine Lippen auf meine. Der salzige, metallische Geschmack breitete sich in meinem Mund aus, als er mich küsste. Dann ließ er mich plötzlich ohne ein weiteres Wort los. Ich taumelte, und als ich mich gefangen hatte und aufblickte, war Lannan in der Menge verschwunden. Der Pulsschlag der Musik pochte in meinem Schädel, als ich das Partygeschehen um mich herum wieder wahrzunehmen begann.
    Mein Wolf knurrte, tief und wütend und eifersüchtig. Irgendwie schien Grieve zu wissen, dass ich auf jemand anderen als ihn reagiert hatte.

    Zwanzig Minuten später waren wir draußen und standen neben Favonis. Leo und Rhiannon blickten verbittert zurück zum Haus, und ich wusste, dass sie glaubten, sie hätten mich im Stich gelassen.
    Und tatsächlich wusste ich nicht, was ich sagen

Weitere Kostenlose Bücher