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Das Dunkle

Das Dunkle

Titel: Das Dunkle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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blickte auf ihre Handfläche hinab, die immer noch kribbelte, nachdem sie Demonstration festgehalten hatte. Den ganzen Morgen waren noch Restladungen durch ihren Körper gefahren. In den Nächten nach der Entdeckung ihres Talents hatte Jessica mit Feuerzeugen, Blitzgeräten und Signalleuchten experimentiert, die aber alle nicht so heftig summten wie in einer echten Schlacht.

    Sie holte tief Luft, und der überfüllte Flur der Bixby Highschool stellte sich wieder scharf.
    „Und, hast du jetzt noch einen neuen Taschenlampennamen für mich?“, fragte sie. „Was … Leichtes?“
    Dess kniff ein Auge zu und dachte eine Sekunde über die Sache nach. „Wie wär’s mit Diätmarmelade?“
    Jessica kicherte. „So leicht nun auch wieder nicht, Witzbold.
    Eher im Sinne von … lumineszierend. He – haut das hin?“
    „Ne. Sind vierzehn. Coronaphobiac?“
    „Und was würde das heißen?“
    „Angst vor Verfinsterungen.“
    Jessica hob eine Augenbraue. „Woher weißt du all das Zeug?“
    „Ich höre zu, lese, sehe mir den Discovery Channel an und die Tridecalogisms … stechen einfach ins Auge.“
    „Hm. Coronaphobiac? Ist immer noch nicht ganz das, was ich suche.“ Jessica schloss ihren Spind auf und sah unglücklich auf den Bücherstapel in seinem Inneren. „Keine Zeit für Trigonometrie heute. Ich habe Rex versprochen, dass ich Constanza über ihre Familie ausquetsche.“ Sie nahm das Gemeinschaftskundebuch heraus. Wenn sie es in die Bibliothek mitnahm, würde ihr Constanza hoffentlich glauben, dass sie einen Bericht über Lokalgeschichte schreiben müsste.
    „Du solltest sie fragen, ob von denen welche in Broken Arrow leben.“
    Jessica sah auf. „Warum?“
    Dess zuckte mit den Schultern. „Nur so eine Idee. Wenn Melissa in all den Jahren nicht gehört hat, was sie denken, dann leben sie wahrscheinlich außerhalb der Stadt.“
    „Aber die Schlangengrube ist doch Darkling-Mitte, und sie liegt in Broken Arrow, oder?“

    „Im Bezirk Broken Arrow, stimmt. Die Stadt ist aber weiter östlich, direkt hinter der Grenze der geheimen Stunde. Der perfekte Ort für Darklinggroupies, um sich niederzulassen.“
    „In Ordnung, ich werde sie fragen.“ Jessica lächelte. „Weißt du, deine ganze Arbeit mit den Karten zahlt sich langsam aus.“
    Dess erwiderte das Lächeln. „Du würdest dich wundern.“
    Sie sah an Jessica vorbei, plötzlich verfinsterte sich ihr Blick, und sie sagte: „Ada.“
    Jessica drehte sich um. „Wer?“
    „Melissa und Rex, wollte ich sagen.“
    Die beiden kamen den Gang hinunter, Melissa mit Kopfhörern, aber Jessica fiel auf, dass ihr Blick viel klarer war als sonst in der Schule. Rex sah gut erholt aus, um tausend Prozent besser als in der vergangenen Nacht.
    „Auf dem Weg in die Bibliothek?“, fragte er.
    „Ja“, antwortete Jessica. „Jeder einzelne Stein in Constanzas Kopf soll umgedreht werden.“
    „Mehr als fünf Minuten wird das wohl kaum dauern“, murmelte Melissa.
    Rex rollte entschuldigend mit den Augen. „Übrigens: Haben wir gestern vielleicht vergessen, Danke zu sagen? Du weißt schon, fürs gerettete Leben.“
    Jessica zuckte mit den Schultern. „Gehört dazu. Tut mir leid, dass wir uns unterwegs verirrt hatten.“
    „Ihr habt es rechtzeitig geschafft.“ Er warf einen Blick auf Melissa. „Irgendwie.“
    „Ach ja.“ Jessica wandte sich an Dess. „Das war das Seltsamste an der ganzen Nacht. Während wir nach Constanzas Haus Ausschau hielten, hatten Jonathan und ich plötzlich beide so einen Geistesblitz und wussten genau, wo es war. Der totale Zufall.“

    „Zufall?“
    Ein verwirrter Blick huschte über Dess’ Gesicht, als ob ihr etwas auf der Zunge liegen würde. Jessica rechnete damit, dass ihr ein Vortrag über die Todsünde des nachlässigen Umgangs mit mathematischen Begriffen bevorstand.
    Dess sagte aber nur: „Überraschende Strahlenwaffe.“
    „Bitte?“
    „Ein neuer Name für deine Taschenlampe.“ Dess grinste wie über einen Insiderwitz, obwohl der verwirrte Ausdruck nicht ganz aus ihrem Gesicht verschwand.

    „Du würdest nicht glauben, was gestern Nacht passiert ist.“
    Jessica sah Constanzas aufgerissene Augen und konnte einfach nicht widerstehen. „Mehr teuflischer Vandalismus?“
    Constanzas Kiefer klappte hinunter. Und wieder hoch.
    Wieder runter. „Woher weißt du das?“
    Jessica zuckte mit den Schultern. „Bloß geraten. Oder hab ich vielleicht was auf dem Gang gehört?“
    Constanza schüttelte den Kopf. „Völlig unmöglich. Ich

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