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Das Dunkle

Das Dunkle

Titel: Das Dunkle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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hinter den Autos aufwirbelten.
    „Hat dieses Ding eine Uhr?“, erkundigte sich Jonathan bei Dess.
    „Die auf die Millisekunde stimmt“, sagte sie.
    „Gut. Sag mir, wann ich bremsen muss. Ich will nicht durch die Windschutzscheibe fliegen.“
    Jessica schluckte. „Was?“
    „Wir wissen nicht, was passiert, wenn du genau um Mitternacht in einem Auto fährst“, erklärte er. „Vielleicht behalten wir unseren Schwung, wenn das Auto stehen bleibt. Vielleicht aber auch nicht.“
    „Unerklärlicherweise hat sich nie jemand bereit erklärt, die Theorie auszutesten“, bemerkte Dess trocken.
    „Schon wieder dieses verdammte erste Gesetz der Bewegung!“, stöhnte Jessica. „Wie weit sind wir von Rex entfernt?“
    Dess rechnete einen Moment. „Acht Kilometer – für euch sind das fünf Meilen – und wir haben noch drei Minuten und zwanzig Sekunden. Wir müssen hundertfünfzig fahren.“
    Es gab eine Pause, dann sagte Jonathan: „Ich trete bis zum Anschlag drauf, und wir fahren knapp hundertzehn.“
    „Uns werden 1,6 Kilometer fehlen“, sagte Dess leise. „Und dieses Ding wird in der geheimen Stunde nicht funktionieren.“
    „Wir sind also dicht dran“, insistierte Jonathan, „und wir werden fliegen.“
    Dess sah aus dem Fenster. „Anscheinend hat die göttliche Hure den Duft gewittert.“

    Jessica folgte ihrem Blick. Melissa zog an ihnen vorbei. Dess zählte von zehn rückwärts.
    „Neun … acht …“
    Jessica prüfte ihren Sicherheitsgurt noch einmal und wünschte sich, sie würden nicht so knapp anhalten. So weit waren sie gar nicht weg, und was die Darklinge mit Rex auch vorhatten, es musste eine Weile dauern. Aber Dess und Jonathan waren erpicht darauf, so nah dranzukommen wie möglich, bevor die Geisterstunde begann.
    Außerdem musste sie zugeben, dass sie mit hundertzehn Stundenkilometern schneller vorankamen, als Jonathan fliegen konnte.
    „Drei … zwei … eins … bremsen!“
    Sie schleuderte vor und der Wagen schlingerte, die Reifen quietschten, als sie sich mit dem Salz verbanden. Der Sicherheitsgurt schnitt Jessica in die Schulter, und um sie herum stieg eine riesige weiße Wolke auf, die den Mond verdeckte.
    Der Wagen wirbelte wie ein Kinderkarussell, bis die Wolke die Winschschutzscheibe verdeckte – sie hatten sich um mehr als 180 Grad gedreht.
    Bevor sie endgültig zum Stehen kamen, gab es noch einen Ruck, so plötzlich, als ob die Reifen in Fliegenpapier kleben geblieben wären. Ein blauer Schleier fegte über die weiße Ebene, Jessicas Sicherheitsgurt schnitt wie ein Messer in ihre Brust und ihr Kopf schlug gegen die Rückenlehne.
    Dann war alles still. Absolutes Schweigen hatte sich über den röhrenden Motor und die quietschenden Reifen gelegt.
    „Au!“, rief Jessica.
    „Was ist?“, fragte Jonathan, der sich umdrehte. „Ich habe nichts gespürt.“
    „Soll das ein Witz sein?“, beschwerte sich Jessica. Ihre Schulter fühlte sich so an, als ob sie in eine Bärenfalle geraten wäre.
    „Muss was mit dem Akrobaten zu tun haben“, sagte er.
    „Fast so schlimm wie Gedankenleser“, murmelte Dess, als sie ihren Gurt öffnete und sich Schultern und Nacken rieb.
    Sie stürzten nach draußen. Jessica hustete, als sie die schwebende Salzwolke schmeckte, die unter den gequetschten und erstarrten Reifen aufgewirbelt war. Vor sich sah sie noch eine Salzwolke, wo Melissa gegen die Mitternachtswand gefahren war.
    „Du kannst mit uns beiden fliegen, nicht wahr?“, sagte Dess, als sie sich den scheppernden Matchbeutel über eine Schulter hängte.
    „Es wird nicht so schnell gehen“, sagte Jonathan.
    „Wir brauchen dich, Dess“, insistierte Jessica. Sie würde hier draußen niemanden zurücklassen. „Nimm seine linke Hand.“
    Mit Jonathan in der Mitte stellten sie sich nebeneinander auf, mit Blick in die Richtung, in die sie gefahren waren. Der erste Sprung ging schief: Jessica stieß sich zu stark ab, sie wirbelten um Jonathan herum und landeten unbeholfen auf dem Salz.
    „Fang klein an“, sagte er. Jessica erinnerte sich daran, wie sie fliegen gelernt hatte, zunächst in einfachen Schritten bis hin zu Sprüngen über ganze Häuser hinweg.
    Sie stießen sich wieder ab, einen Sprung über zehn Meter, beim nächsten Mal verdoppelten sie die Höhe. Bald schluckten sie die Wüste unter sich und schossen auf die erstarrte Staubfahne zu, die hinter Melissas Auto schwebte.
    „Das sieht nicht gut aus“, sagte Jonathan.
    Jessica spähte in die Dunkelheit. „Was ist?“

    „Ihre

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