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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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»Fangen Sie etwa an, den Mann zu bewundern?«
    »Er hat gute Arbeit geleistet, aber auch Fehler gemacht. Den Zeitpunkt des Zerfalls der DDR und der deutschen Wiedervereinigung hat er völlig falsch eingeschätzt.« Daß alle anderen ebenso schiefgelegen hatten, war ihm nicht klar. Goodley selbst hatte die Wende fast exakt prophezeit und mit einem Artikel in einer obskuren Zeitschrift das Weiße Haus auf sich aufmerksam gemacht. Nun hielt der Assistent wieder inne.
    »Und?« bohrte Elliot.
    »Nun, es gibt ein paar besorgniserregende Aspekte in seinem Privatleben.«
    Na endlich! dachte Elliot. »Und die wären?«
    »Die Börsenaufsicht ermittelte wegen möglicher Insider-Geschäfte vor Ryans Eintritt bei der CIA gegen ihn. Er hatte offenbar erfahren, daß einer Software-Firma ein Großauftrag der Navy winkte, kaufte ihre Aktien und verdiente dabei ein Vermögen. Die Börsenaufsicht, die auch gegen die Geschäftsleitung der Firma ermittelte, fand das heraus und durchleuchtete Ryans Unterlagen. Er kam aber aufgrund einer Formsache ungestraft davon.«
    »Erläutern Sie das näher«, befahl Liz Elliot.
    »Zu ihrer eigenen Absicherung ließen die Manager der Firma einen kurzen Artikel über die Sache in einer militärischen Fachzeitschrift erscheinen, um zu beweisen, daß die Informationen, auf die hin sie und Ryan gehandelt hatten, allgemein bekannt gewesen waren. Damit war die Transaktion legal. Interessanter noch ist, was Ryan mit dem Geld anfing, nachdem die Börsenaufsicht darauf aufmerksam geworden war. Er löste es aus seinem Portefeuille, das inzwischen gleich von vier Treuhändern verwaltet wird, um Interessenkonflikten vorzubeugen, heraus ... Wissen Sie, wie groß Ryans Vermögen ist?«
    »Nein.«
    »Er besitzt über fünfzehn Millionen Dollar und ist damit der bei weitem reichste Mann der CIA. Ich halte sein Aktienpaket eher für unterbewertet und würde auf knapp zwanzig Millionen tippen. Er hat seit seinem Eintritt bei der CIA sein Buchhaltungsverfahren unverändert beibehalten, und das kann man ihm nicht zum Vorwurf machen. Die Ermittlung eines Nettovermögens ist eine eher metaphysische Angelegenheit, und für die Wertstellung gibt es mehrere Methoden. Wie auch immer, was fing er mit dem unerwarteten Profit an? Er schob ihn auf ein separates Konto und brachte ihn vor kurzem in eine Ausbildungsstiftung ein.«
    »Für seine Kinder?«
    »Nein«, antwortete Goodley. »Die Begünstigsten – Moment, das muß ich näher erläutern. Mit einem Teil des Geldes eröffnete er einen kleinen Supermarkt – 7-Eleven – für eine Witwe und ihre Kinder. Der Rest ist in Pfandbriefen und erstklassigen Aktien für die Ausbildung ihrer Kinder angelegt.«
    »Wer ist diese Frau?«
    »Sie heißt Carol Zimmer, ist von Geburt Laotin und die Witwe eines Sergeants der Air Force, der bei einem Manöverunfall ums Leben kam. Ryan hat sich um die Familie gekümmert und nahm sich sogar frei, um bei der Geburt des jüngsten Kindes – ein Mädchen übrigens – dabeizusein. Er besucht die Familie regelmäßig«, schloß Goodley.
    »Aha, ich verstehe.« Natürlich verstand sie nichts. »Gab es eine berufliche Verbindung?«
    »Eigentlich nicht. Mrs. Zimmer stammt, wie ich schon sagte, aus Laos. Ihr Vater gehörte zu jenen Stammeshäuptlingen, die von der CIA im Kampf gegen die Nordvietnamesen unterstützt wurden. Seine ganze Gruppe wurde aufgerieben. Wie ihr die Flucht gelang, weiß ich nicht. Sie heiratete einen Sergeant der Air Force und ging nach Amerika. Er kam irgendwo vor kurzer Zeit bei einem Unfall ums Leben. In Ryans Akte findet sich kein Hinweis auf eine frühere Beziehung zu der Familie. Eine Verbindung zu Laos ist denkbar – über die CIA, meine ich –, aber Ryan war damals nicht im Regierungsdienst, sondern noch Student. Nichts in der Akte deutet auf eine Verbindung hin. Kurz vor der letzten Präsidentschaftswahl richtete er plötzlich diese Stiftung ein und begann, die Familie einmal in der Woche zu besuchen. Ach ja, und da ist noch etwas.«
    »Ja?«
    »In einer anderen Akte entdeckte ich, daß es in dem 7-Eleven-Markt Ärger gab; Jugendliche aus der Gegend belästigten die Familie Zimmer. Ryans wichtigster Leibwächter ist ein CIA-Mann namens Clark, der früher im Außendienst war und jetzt im Personenschutz arbeitet. An seine Akte kam ich nicht heran«, erklärte Goodley. »Wie auch immer, dieser Clark griff offenbar zwei Bandenmitglieder an und schlug eines davon krankenhausreif. Ich sah den Zeitungsausschnitt; nur

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