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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Übereinkunft mit dem Militär gedrängt, das, wie er sagte, zu Gruppe eins, zurück in die Vergangenheit, gehörte. Seiner Auffassung nach bestand die Gefahr, daß die Sowjetunion sich in einen quasi-militaristischen Staat zurückverwandelte, der seine progressiven Elemente unterdrückte. Narmonow habe offenbar die Nerven verloren, schloß der Agent.
    »Er sagt, er hätte unter vier Augen mit Andrej Il’itsch gesprochen«, betonte Mary Pat. »Bessere Informationen gibt es wohl nicht.«
    »Stimmt wieder«, entgegnete Jack. »Beunruhigend, nicht wahr?«
    »Einen Rückfall in ein marxistisches Herrschaftssystem befürchte ich nicht. Sorgen macht mir eher...«
    »Ich weiß – die Möglichkeit eines Bürgerkriegs.« Bürgerkrieg in einem Land mit dreißigtausend Atomsprengköpfen, dachte Ryan. Das kann ja heiter werden.
    »Es war bisher unsere Position, Narmonow allen Spielraum zu geben, den er braucht«, meinte Mary Pat. »Aber wenn unser Mann recht hat, könnte diese Politik falsch sein.«
    »Was meint Ed?«
    »Er stimmt mir zu. Wir können Kadischow vertrauen. Ich habe ihn persönlich angeworben. Ed und ich haben jeden seiner Berichte gesehen. Der Mann bringt etwas. Er ist klug, gut plaziert, scharfsinnig und hat Mumm. Wann hat er uns jemals schlechtes oder falsches Material geliefert?«
    »Meines Wissens niemals«, erwiderte Jack.
    »Genau.«
    Ryan lehnte sich zurück. »Wie ich diese Zwickmühlen liebe... ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll, Mary Pat. Als ich Narmonow damals begegnete, war er ein zäher, schlauer, agiler Mann, also alles andere als ein Schlappschwanz.« Jack hielt inne und dachte betreten: Was man von dir nicht behaupten kann.
    »Wir haben alle unsere Grenzen. Auch die härtesten Typen werden manchmal weich.« Mrs. Foley lächelte. »Moment, falsche Metapher. Menschen verlieren den Schwung. Zu viel Streß, zu lange Arbeitstage. Die Realität kriegt uns alle klein. Warum, glauben Sie, nehme ich Mutterschaftsurlaub? Für mich ist die Schwangerschaft der perfekte Vorwand. Ein Neugeborenes im Haus ist zwar kein Honigschlecken, aber ich kann mich wenigstens einen Monat lang mit sinnvolleren Dingen beschäftigen als dem Mumpitz, den wir hier jeden Tag treiben. Das haben wir euch Männern voraus, Doc. Ihr kommt nicht so leicht aus der Tretmühle raus wie wir Frauen. Mag sein, daß das Andrej Il’itschs Problem ist. Wen kann er um Rat fragen? Wen um Hilfe bitten? Er ist schon lange im Amt. Die Lage verschlechtert sich, und ihm geht der Sprit aus. Das sagt SPINNAKER, und das stimmt auch mit den Fakten überein.«
    »Nur hat bisher niemand anderes so etwas gemeldet.«
    »Aber er ist unser bester Lieferant von Insiderinformationen«, beharrte Mary Pat.
    »Womit wir wieder am Anfang der Diskussion wären, Mary Pat.«
    »Doc, Sie haben den Bericht gelesen und meine Meinung gehört«, summierte Mrs. Foley.
    »Richtig.« Jack legte das Dokument auf seinen Schreibtisch.
    »Mit welcher Empfehlung leiten Sie das nun nach oben weiter?« »Oben« war die Spitze der Exekutive: Fowler, Elliot, Talbot.
    »Ich nehme an, daß ich mich Ihrer Einschätzung anschließe. Es ist mir zwar nicht ganz wohl dabei, aber ich habe Ihrer Position nichts entgegenzusetzen. Außerdem: Als ich Ihnen das letzte Mal widersprach, stellte sich heraus, daß ich schiefgelegen hatte.«
    »Sie sind ein sehr guter Chef, wissen Sie das?«
    »Und Sie haben mir den Rückzug immer leichtgemacht.«
    »Jeder hat mal einen schlechten Tag«, sagte Mrs. Foley und erhob sich mühsam. »So, ich watschle jetzt zurück in mein Zimmer.«
    Jack stand ebenfalls auf und öffnete ihr die Tür. »Wann kommt das Kind?«
    Sie lächelte ihm zu. »Am 31. Oktober, an Halloween also. Aber meine Kinder lassen sich immer Zeit und sind schwere Brocken.«
    »Na, dann passen Sie mal gut auf sich auf.« Jack sah ihr nach und trat dann ins Büro des Direktors.
    »Schauen Sie sich das einmal an.«
    »Geht es um Narmonow? Wie ich höre, ist wieder etwas von SPINNAKER eingegangen.«
    »Das ist richtig, Sir.«
    »Wer schreibt die Beurteilung?« fragte Cabot.
    »Ich«, erwiderte Jack. »Erst will ich aber einige Fakten überprüfen.«
    »Ich fahre morgen rüber zum Präsidenten und hätte es bis dahin gern.«
    »Bis heute abend ist es fertig.«
    »Bestens. Vielen Dank, Jack.«
     
    Das ist die richtige Stelle, sagte sich Günther schon nach der Hälfte des ersten Spielviertels. Im Stadion saßen 62720 Footballanhänger. Nach Bocks Einschätzung kamen rund tausend

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