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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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runter, dabei ist es Essenszeit«, sagte Carol. »Helfen Sie mir?«
    »Was machen die anderen?«
    »Peter wird jetzt auch studieren, am MIT, und er hat ein Stipendium bekommen.«
    »Ist ja großartig!« Jack zog die kleine Frau an sich und dachte: Wie stolz würde Buck jetzt auf seine Kinder sein! Sie waren noch motivierter als die ohnehin schon bildungsbetlissenen normalen Asiaten, die, ebenso wie die amerikanischen Juden, jede Gelegenheit beim Schopf ergriffen. Er beugte sich zu der Kleinen hinunter, die die Arme reckte, um sich von Onkel Jack hochheben zu lassen.
    »Kommt, Jackie.« Er nahm sie auf den Arm und wurde mit einem Kuß belohnt. Als er das Geräusch hörte, hob er den Kopf.
     
    »Hab’ ich dich!«
    Es war ein simpler, wirkungsvoller Trick. Selbst wenn man darauf gefaßt ist, kann man die Reaktion nicht verhindern. Im Kleinbus gab es mehrere Knöpfe, die die Hupe auslösten. Der menschliche Verstand interpretiert das Geräusch als Gefahrensignal, und man dreht sich instinktiv nach der Schallquelle um. Ryan, der das Kind auf dem Arm hatte, hob prompt den Kopf. Der Ermittler hatte schon die Umarmung und den Kuß des kleinen Mädchens aufgenommen; nun bekam er zur Untermauerung des Videobands noch Ryans Gesicht auf den hochempfindlichen Film. So, Ryan war im Kasten. War ganz einfach gewesen. Warum vögelt ein Mann, der eine so reizende Frau hat, eine andere? fragte sich der Beamte. Na ja, so geht’s halt im Leben. Und ein Kind hat der Fiesling auch noch gezeugt, dachte er, als der Filmtransport der Canon surrte.
     
    Nun folgte der heikelste Teil des Prozesses. Das Plutonium kam in Gußformen aus Cersulfid, und diese wurden zu einem Elektro-Ofen getragen. Fromm schloß und verriegelte die Tür. Eine Vakuumpumpe saugte die Luft im Innern ab und ersetzte sie durch Argon.
    »Luft enthält Sauerstoff«, erklärte Fromm. »Argon ist ein Edelgas, also reaktionsträge. Plutonium ist so reaktiv und pyrophor, daß wir kein Risiko eingehen dürfen. Wir benutzen auch nicht nur eine, sondern mehrere Gußformen aus reaktionsträgem Material, um zu verhindern, daß das Plutonium kritisch wird und eine verfrühte atomare Reaktion einsetzt.«
    »Wegen der Veränderungen, die das Plutonium beim Erhitzen durchmacht?« fragte Ghosn.
    »Korrekt.«
    »Wie lange dauert das Ganze?« wollte Kati wissen.
    »Zwei Stunden. Hier müssen wir uns Zeit lassen. Wenn die Formen aus dem Ofen kommen, sind sie natürlich noch geschlossen. Wir öffnen sie dann in einem mit Edelgas gefüllten Tank. Nun wissen Sie, warum wir diesen speziellen Ofen brauchten.«
    »Droht uns dabei keine Gefahr?«
    Fromm schüttelte den Kopf. »Nicht, wenn wir vorsichtig sind. Die Konfiguration der Form verhindert die Bildung einer kritischen Masse. Ich habe den Vorgang sehr oft simuliert. Es kam natürlich schon zu Unfällen, aber nur bei größeren spaltbaren Massen und zu einer Zeit, als man die Gefahren des Umgangs mit Plutonium noch nicht ganz erkannt hatte. Keine Angst, wir gehen langsam und vorsichtig ans Werk. Bilden Sie sich ein, es wäre Gold«, schloß Fromm.
    »Und die Bearbeitung?« fragte Ghosn.
    »Wird drei Wochen in Anspruch nehmen, und Montage und Tests weitere zwei.«
    »Wann wird das Tritium extrahiert?«
    Fromm beugte sich vor und spähte in den Ofen. »Zuallerletzt, und dann ist die Bombe komplett.«
     
    »Können Sie eine Ähnlichkeit feststellen?« fragte der Ermittler.
    »Schwer zu sagen«, meinte Wellington.
    »Auf jeden Fall scheint er den kleinen Fratz gern zu haben. Süßes Ding. Am vergangenen Wochenende sah ich ihnen beim Aufstellen der Schaukel zu. Die Kleine heißt übrigens Jackie – Jacqueline Theresa.«
    »So? Sehr interessant.« Wellington machte sich eine Notiz.
    »Die Schaukel macht der Kleinen Spaß.«
    »Den Mr. Ryan scheint sie auch zu mögen.«
    »Glauben Sie, daß er wirklich der Vater ist?«
    »Ausgeschlossen ist das nicht«, sagte Wellington, der die Videoaufnahmen mit den Fotos verglich. »Die Lichtverhältnisse waren nicht besonders gut.«
    »Ich lasse die Aufnahmen von meinen Technikern durch den Computer schicken. Das Band wird aber ein paar Tage dauern, weil sie jedes Bild einzeln durchgehen müssen.«
    »Gute Idee. Wir wollen handfeste Beweise haben.«
    »Die bekommen Sie auch. Und was wird nun aus Ryan?«
    »Man wird ihm wohl den Rücktritt nahelegen.«
    »Wenn wir normale Bürger wären, würde ich das Erpressung und Verletzung der Privatsphäre nennen.«
    »Wir sind aber keine Durchschnittsbürger, und

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