Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
billigen.«
    »Dann rede ich am besten mal mit den Jungs von der Abteilung Wissenschaft und Technik. Unser Hauptproblem ist der Lärmpegel ... wie dringend ist die Sache, Doc?«
    »Brandeilig, John.«
    »Gut.« Clark erhob sich. »Fein, ich komme mal wieder in den Außendienst. So, ich gehe jetzt rüber ins neue Gebäude und versuche herauszufinden, ob die Sache möglich ist. Das kann ein paar Tage dauern. Heißt das, daß ich nicht mit nach England fliege?«
    »Stört Sie das?« fragte Jack.
    »Ach wo, ich bleibe ganz gern daheim.«
    »Na schön. Ich habe in London bei Hamley’s Weihnachtseinkäufe zu erledigen.«
    »Ihr Glück, daß Ihre Kinder noch klein sind und Sie ihnen Spielzeug schenken können. Meine Töchter wollen nur noch Kleider, und davon verstehe ich überhaupt nichts.« Clark hatte einen Horror vor Damenbekleidungsgeschäften.
    »Jack glaubt noch an den Nikolaus, aber Sally meldet bereits die ersten Zweifel an.«
    Clark schüttelte den Kopf. »Wenn man erst mal den Glauben an den Weihnachtsmann verloren hat, geht es im Leben nur noch abwärts.«
    »Wie wahr.«

23
Ansichten
    »Jack, Sie sehen schlimm aus«, bemerkte Sir Basil Charleston.
    »Der nächste, der mir das unter die Nase reibt, wird umgelegt.«
    »Hatten Sie einen unangenehmen Flug?«
    »Nichts als Turbulenzen, ich habe kein Auge zugetan.« Die Schatten unter seinen Augen waren noch dunkler als gewöhnlich und sprachen Bände.
    »Mal sehen, ob es Ihnen nach dem Mittagessen bessergeht.«
    »Schöner Tag«, stellte Ryan fest, als sie die Westminster Bridge Road entlang auf das Parlamentsgebäude zugingen. Der Himmel war blau und wolkenlos, wie es im englischen Frühwinter nur selten vorkommt. Von der Themse wehte eine frische Brise, aber das störte Ryan nicht. Er trug einen dicken Mantel, hatte einen Schal um den Hals, und der eisige Wind machte ihn wach. »Ärger im Büro, Bas?«
    »Stellen Sie sich vor, wir haben eine Wanze gefunden, zwei Geschosse unter meinem Zimmer. Jetzt wird das ganze Haus auf den Kopf gestellt.«
    »Tja, das Leben ist überall hart. Verdächtigen Sie den KGB?«
    »Wir können noch nicht sicher sein«, sagte Charleston, als sie über die Brücke gingen. »Bei uns begann die Außenfassade abzubröckeln wie bei Scotland Yard vor ein paar Jahren, und bei der Reparatur fanden die Arbeiter ein verdächtiges Kabel. Wir folgten ihm... Offenbar haben unsere russischen Freunde ihre Aktivitäten nicht zurückgeschraubt, und es gibt ja auch noch andere Dienste. Kommt so etwas auch in Ihrem Laden vor?«
    »Nein, unser Gebäude liegt isolierter als Century House.« Jack bezog sich auf die Tatsache, daß der britische Geheimdienst in einem sehr dichtbesiedelten Viertel untergebracht ist – ganz in der Nähe stand zum Beispiel ein großes Haus mit Eigentumswohnungen –, in dem selbst Wanzen mit schwacher Sendeleistung Daten übertragen konnten. Bei der CIA-Zentrale, die frei auf einem riesigen, bewaldeten Grundstück stand, war das weniger wahrscheinlich. Darüber hinaus waren in die neueren Gebäude umfassende Schutzeinrichtungen gegen interne Funksignale eingebaut worden. »Sie hätten unserem Beispiel folgen und Ihr Gebäude abschirmen sollen.«
    »Das kostet ein Vermögen, und das haben wir im Augenblick nicht.«
    »Der Zirkus nimmt kein Ende, obwohl wir den kalten Krieg gewonnen haben.«
    »Wie hieß dieser alte Grieche, der zur Strafe in der Unterwelt einen Felsblock einen steilen Berg hinaufwälzen mußte – und jedesmal, wenn er ihn fast bis zur Spitze gebracht hatte, rollte das verdammte Ding wieder runter?«
    »Sisyphos ...? Oder vielleicht Tantalos? Meine Zeit in Oxford liegt lange zurück, Sir John. Auf jeden Fall haben Sie recht. Man erklimmt einen Berg und sieht auf dem Gipfel schon den nächsten.« Sie gingen weiter am Ufer entlang und auf ihr Restaurant zu. Treffen wie dieses hatten ihr Zeremoniell. Zum Geschäft kam man erst nach höflicher Konversation und einem bedeutungsschweren Schweigen. Charleston und Ryan machten einen Bogen um fotografierende amerikanische Touristen.
    »Bas, wir haben ein Problem.«
    »So? Was gibt’s?« sagte Charleston, ohne sich umzudrchen. Hinter ihnen gingen drei Leibwächter, vor ihnen zwei.
    Auch Jack wandte den Kopf nicht. »Wir haben einen Agenten im Kreml, der öfters mit Narmonow spricht. Er befürchtet einen Putsch von Militär und KGB. Er glaubt, die Sowjets könnten das Abrüstungsabkommen brechen und berichtet, aus einem Arsenal in Deutschland seien unter Umständen

Weitere Kostenlose Bücher