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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Sie haben ein Talent für Sprengstoffe und sind ein guter Ingenieur. In der DDR gelang uns das erst beim dritten Versuch. Sie aber haben es auf Anhieb geschafft.«
    »Wie viele Tests noch?«
    Fromm nickte. »Richtig. Morgen versuchen wir es noch einmal. Wir werden natürlich alle Edelstahlmodelle testen.«
    »Zu diesem Zweck haben wir sie ja auch hergestellt«, stimmte Ghosn zu.
    Auf dem Rückweg stellte Bock seine eigenen Berechnungen an. Laut Fromm sollte die Sprengleistung der Bombe mehr als vierhundertfünfzigtausend Tonnen TNT entsprechen; da er immer vorsichtig schätzte, ging er sicherheitshalber von 400 000 aus. Das Stadion und alle Menschen, die sich darin aufhielten, würden also verdampfen. Halt, korrigierte er sich, nicht ganz. Diese Bombe war keine Wunderwaffe, sondern nur ein großer Sprengsatz. Es war damit zu rechnen, daß das Stadion völlig zerstört wurde und daß die Trümmer vielleicht Tausende von Metern weit flogen. Der Boden am Detonationspunkt würde pulverisiert werden; Staub, an dem strahlende Partikel hafteten, wurde dann vom Feuerball hoch in die Luft gerissen. Die Detonation der Bombe am Boden würde den Fallout maximieren und zum größten Teil in Windrichtung bis zu dreißig Kilometern von der Stadt entfernt niedergehen lassen. Den Rest mochten die Winde dann bis Chicago, St. Louis oder gar Washington tragen. Wie viele Opfer würde das fordern?
    Gute Frage. Er rechnete mit 200 000 Toten durch Druck- und Hitzeeinwirkung und weiteren fünfzig- bis hunderttausend, die an der Strahlung oder an Krebskrankheiten, die sich erst nach Jahren entwickelten, sterben würden. Wie Kati bereits angemerkt hatte, war die Gesamtzahl der Opfer etwas enttäuschend. Gemeinhin stellte man sich eine Atombombe als magische Massenvernichtungswaffe vor. Sie war aber auch die ideale Waffe für Terroristen.
    Bin ich ein Terrorist? fragte sich Bock.
    Das hing natürlich vom jeweiligen Standpunkt ab. Bock hatte schon vor langer Zeit entschieden, daß ihn das Urteil anderer nicht kümmerte. Und die Explosion würde die beste Demonstration seiner Überzeugung sein.
     
    »John, ich suche nach einer Idee«, sagte Ryan.
    »Wo drückt der Schuh?« fragte Clark.
    »Ich komme nicht voran. Der japanische Premier fliegt im Februar nach Mexiko und von dort aus nach Washington, um sich mit dem Präsidenten zu treffen. Ich muß wissen, was er in seinem Flugzeug sagt.«
    »Als Stewardeß kann ich mich nicht verkleiden; dazu sind meine Beine nicht hübsch genug, Doc. Außerdem beherrsche ich die japanische Teezeremonie nicht.« Der ehemalige Agent und jetzige Leibwächter hielt inne und sprach dann ernsthafter weiter. »Ein Flugzeug verwanzen? Klingt wie eine echte technische Herausforderung.«
    »Was wissen Sie über solche Dinge?«
    John musterte seine Kaffeetasse. »Ich habe schon Abhörgeräte angebracht, aber nur am Boden. In einem Flugzeug muß man den hohen Geräuschpegel berücksichtigen und auch genau herausfinden, wo die Zielperson sitzt. Und in der Maschine eines Regierungschefs muß man natürlich auch mit Sicherheitsmaßnahmen rechnen. Am problematischsten wird die technische Seite sein«, entschied er. »In Japan ist der Ministerpräsident wohl am meisten gefährdet – es sei denn, er macht einen Zwischenstopp in Detroit. Also, zu Mexico City. Dort wird Spanisch gesprochen; diese Sprache beherrsche ich einigermaßen. Außerdem nähme ich natürlich Chavez mit. Mit welcher Maschine fliegt der Japaner?«
    »Ich habe erfahren, daß er eine 747 der JAL nimmt. Auf dem Oberdeck hinter der Kanzel hat man ihm einen Konferenzraum eingerichtet und auch Betten aufgestellt. Dort wird er sich also aufhalten. Wie ich höre, schaut er gerne den Piloten zu. Als erfahrener Weltreisender schläft er unterwegs soviel wie möglich, um die Auswirkungen der Zeitverschiebung gering zu halten.«
    Clark nickte. »Irgendwer muß aber die Fenster putzen. Schließlich steht ihm nicht wie uns der komplette Bodenservice eines Luftstützpunkts zur Verfügung. Wenn die JAL regelmäßig nach Mexiko fliegt, hat sie dort einheimisches Bodenpersonal. Ich sehe mir mal die technischen Daten der 747 an . . Wie ich schon sagte, es wird einfach sein, an das Flugzeug heranzukommen. Wir könnten Ding zum Beispiel mit guten Papieren nach Mexiko schicken und sich dort eine Stelle suchen lassen. Ich nehme an, daß wir die Genehmigung von oben haben?«
    »Der Präsident will unbedingt wissen, was gespielt wird. Den endgültigen Plan müßte er dann noch

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