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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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geredet. Die 747, die die JAL auf Transpazifikflügen einsetzt, sind für unsere Zwecke sehr günstig ausgelegt. Das Oberdeck hat Betten wie ein alter Schlafwagen, und die akustischen Bedingungen sind gut. Gespräche lassen sich also leicht auffangen.« Er legte ein Diagramm auf den Tisch. »Hier und dort stehen Tische. Wir setzen zwei Wanzen ein und vier Funkkanäle.«
    »Bitte erläutern Sie das näher«, bat Jack.
    »Wir nehmen Rundstrahlwanzen, deren Signale an einen UHF-Sender gehen, der sie dann aus der Maschine herausstrahlt.«
    »Warum vier Kanäle?«
    »Das Hauptproblem ist die Eliminierung des Lärms in der Kabine – Triebwerksgeräusche, Fahrtwind und so weiter. Zwei Kanäle senden Gespräche, die beiden anderen nur den Hintergrundlärm. Leute bei W&T arbeiten schon seit einiger Zeit an einem Verfahren, den Krach zu unterdrücken. Man stellt anhand des aufgezeichneten Hintergrundlärms die Charakteristika der Störungen fest und eliminiert sie dann mittels Phasenverschiebung. Ganz einfach, wenn man die richtigen Peripheriegeräte hat. Der Sender kommt in eine Flasche, und die Antenne wird auf ein Fenster ausgerichtet. Habe ich alles schon geprüft; kein Problem. Nun brauchen wir nur noch eine Verfolgermaschine.«
    »Welchen Typs?«
    »Geeignet wäre ein kleiner Busineß-Jet wie die Gulfstream, besser noch eine EC-135. Außerdem würde ich mehr als ein Flugzeug empfehlen.«
    »Wie weit müßte sich die Maschine dem Ziel nähern?«
    »Nun, UHF breitet sich quasioptisch aus...30 Meilen sollten genügen, und die Höhe braucht nicht identisch zu sein. Wir brauchen also keinen Verband um den Japaner zu bilden.«
    »Ist das schwer zu bauen?«
    »Nein. Das einzige Problem stellt die Batterie dar, und die kommt, wie ich schon sagte, zusammen mit dem Sender in eine Whiskyflasche. Wir nehmen so eine Porzellanflasche wie von Chivas Regal, die es im Duty-free-Shop gibt. Ein Mann prüft das gerade nach. Die Japaner trinken gerne Scotch.«
    »Und wenn der Sender entdeckt wird?« fragte Ryan.
    Clark grinste wie ein Schüler, der gerade seinen Lehrer eingesperrt hat. »Wir benutzen ausschließlich japanische Bauteile und bringen noch einen zweiten Empfänger, der auf die entsprechende Frequenz eingestellt ist, im Flugzeug unter. Der Japaner wird viele Reporter an Bord haben. Den zweiten Empfänger verstecke ich im Papierkorb einer Toilette der Hauptkabine, und wenn die Operation auffliegt, wird man glauben, ein Japaner oder gar ein Journalist stecke dahinter.«
    Ryan nickte. »Witzige Idee, John.«
    »Ich dachte mir schon, daß sie Ihnen gefällt. Wenn die Maschine gelandet ist, lassen wir die Flasche von einem Mann herausholen. Den Korken kleben wir im Hals fest.«
    »Wie soll dieser Mann in Mexico City an Bord kommen?«
    »Darum kümmert sich Ding. Es wird Zeit, daß er sich einmal an der Planung einer Operation versucht.«
    »Gut, zurück zu der Abhöranlage. Bekommen wir die Gespräche in Echtzeit?«
    »Ausgeschlossen.« Clark schüttelte den Kopf. »Die Originalaufnahmen werden zerhackt, aber wir zeichnen mit schnellaufenden Spulentonbandgeräten auf und lassen das Signal dann im Computer reinigen. Das ist eine zusätzliche Sicherheitsvorkehrung, denn die Männer in den Verfolgerflugzeugen werden nicht verstehen, was sie da empfangen, und nur die Piloten wissen, wen sie da beschatten ... mal sehen, vielleicht läßt sich sogar das vermeiden. Darum muß ich mich kümmern.«
    »Wie lange dauert es, bis ich eine Reinaufzeichnung bekomme?«
    »Das muß hier erledigt werden ... sagen wir: zwei Stunden. Das ist die Einschätzung der Jungs von W&T. Und wissen Sie, was das Schönste daran ist?«
    »Weihen Sie mich ein.«
    »Bisher galten Flugzeuge als völlig abhörsicher. W&T bastelte mit einer Menge Leute schon lange an dem Problem herum, aber der Durchbruch gelang einem Mathematiker bei der NSA mit Hilfe eines Geheimprojekts der Navy. Niemand weiß, daß wir das können. Die Computercodes sind sehr komplex. Ich wiederhole, Sir: Niemand weiß, daß das möglich ist. Wenn die Japaner etwas finden, werden sie es für den Versuch eines Amateurs halten. Was der Empfänger an Bord auffängt, können nur wir entschlüsseln.«
    »Und dieses Gerät holt ein Mann aus der Maschine für den Fall, daß bei der Übertragung in der Luft etwas nicht klappt.«
    »Genau. Wir haben also doppelte Absicherung oder sogar dreifache, ganz bin ich da nie durchgestiegen. Drei separate Kanäle für die Information: einer in der Maschine und

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