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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Ryan, wir haben noch gar nicht begonnen, gegen die Vorschriften zu verstoßen. Mein Kollege hier, Ding Chavez, ist ebenfalls beim Personenschutz.«
    »Angenehm, Dr. Ryan. Eigentlich heiße ich Domingo.« Er streckte die Hand aus. »Ich arbeite ebenfalls für Ihren Mann und beschütze ihn im Auto und auf Reisen.«
    »Sind Sie beide bewaffnet?«
    Ding sah fast betreten drein. »Ja, Dr. Ryan.«
    Damit dürfte der abenteuerliche Teil des Gesprächs wohl beendet sein, dachte Cathy. Die beiden zweifellos sehr harten Männer hatten mit Erfolg ihren ganzen Charme aufgebracht, aber damit war ihr Problem nicht gelöst. Sie setzte zu einer Bemerkung an, aber Clark kam ihr zuvor.
    »Mrs. Ryan, es scheint zwischen Ihnen und Ihrem Mann Spannungen zu geben. Den Grund kann ich nur vermuten, aber fest steht für mich, daß er darunter leidet. Und das ist nicht gut für den Dienst.«
    »Gentlemen, ich weiß Ihre Anteilnahme zu schätzen, aber das ist eine Privatangelegenheit.«
    »Gewiß, Mrs. Ryan«, erwiderte Clark in gespenstisch höflichem Ton und holte die Fotokopien von Holtzmans Artikeln aus der Tasche. »Ist das der Stein des Anstoßes?«
    »Das geht Sie gar...« Cathy kniff die Lippen zusammen.
    »Dacht’ ich mir’s doch, Mrs. Ryan. Nichts davon ist wahr; ich meine den Vorwurf des unsittlichen Verhaltens. Ihr Mann verläßt praktisch nie das Haus, ohne daß einer von uns ihn begleitet. Die Natur seiner Arbeit und seiner Position verlangt, daß er jedesmal, wenn er aus dem Haus geht, das Fahrtziel einträgt – ganz wie ein Arzt, der in Bereitschaft ist. Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen Kopien dieser Blätter besorgen – so weit zurückliegend, wie Sie wollen.«
    »Das ist bestimmt nicht legal.«
    »Wahrscheinlich nicht«, stimmte Clark zu. »Na und?«
    Sie wollte ihm glauben, brachte es aber nicht fertig und entschied, ihnen auch den Grund zu sagen. »Ihre Loyalität Jack gegenüber ist beeindruckend, aber ich weiß Bescheid. Ich habe unsere Finanzakten durchgesehen und bin dahintergekommen, daß er diese Zimmer und ein Kind von ihr hat!«
    »Was wissen Sie denn genau?«
    »Daß Jack bei der Geburt dabei war, daß er ihr viel Geld gegeben und es mir und aller Welt verheimlicht hat. Ich weiß auch, daß die Regierung gegen ihn ermittelt.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Ein Ermittlungsbeamter war hier bei mir in der Klinik!«
    »Dr. Ryan, weder die CIA noch das FBI ermitteln gegen Ihren Mann.«
    »Wer hat mich dann aufgesucht?«
    »Das weiß ich leider nicht«, antwortete Clark. Er hatte zwar eine Ahnung, fand aber, daß seine Vermutung hier nichts zur Sache tat.
    »Ich weiß über Carol Zimmer Bescheid«, begann sie wieder.
    »Und was wissen Sie?« fragte Clark leise. Die Reaktion überraschte ihn.
    »Jack geht fremd, und zwar mit ihr!« schrie Cathy fast. »Sie hat ein Kind von ihm, und er ist so oft bei ihr, daß er keine Zeit für mich hat und mich sogar nicht mehr...« Sie hielt inne und sah aus, als wollte sie gleich in Tränen ausbrechen.
    Clark wartete, bis sie sich etwas beruhigt hatte, wandte aber den Blick nicht von ihrem Gesicht und erkannte nun alles klar und deutlich. Ding, der zu jung war, um so etwas zu verstehen, sah nur peinlich berührt drein.
    »Lassen Sie mich bitte ausreden?«
    »Sicher, warum nicht? Es ist aus, und verlassen habe ich ihn nur nicht, weil die Kinder da sind. Nur zu, setzen Sie sich für ihn ein. Erzählen Sie mir, daß er mich noch liebt und den ganzen Kram. Er ist ja zu feige, selbst mit mir darüber zu reden. Wetten, daß er Sie geschickt hat?« schloß sie bitter.
    »Erstens weiß er nicht, daß wir hier sind. Wenn er das erfährt, bin ich wahrscheinlich meinen Job los, aber das macht nichts. Ich habe ja meine Pension. Außerdem habe ich vor, gegen noch strengere Vorschriften zu verstoßen. Tja, wo fange ich an?« Clark machte eine Pause und fuhr dann fort.
    »Carol Zimmer ist die Witwe des Sergeants Buck Zimmer, Air Force. Er kam im Dienst ums Leben; genau gesagt, starb er in den Armen Ihres Mannes. Das weiß ich, weil ich selbst dabei war. Buck bekam fünf Geschosse in die Brust, die beide Lungen perforierten. Der Todeskampf dauerte fünf oder sechs Minuten. Er hatte sieben Kinder – acht, wenn man das Ungeborene mitzählt. Von diesem Kind wußte Buck bei seinem Tod nichts. Carol wollte ihn mit der Nachricht überraschen.
    Sergeant Zimmer war Chief bei einer Hubschrauber-Spezialeinheit der Air Force. Wir flogen in ein fremdes Land, um eine Gruppe von Soldaten der Army zu retten,

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