Das Echo aller Furcht
weggeworfen, Sir.«
»Solche Dinge sollten Sie wirklich uns überlassen.«
»Da haben Sie recht, Sir«, stimmte Clark zu. »Schöner Hund.«
Der Cop steckte die Messer ein. »Schönen Tag noch«, sagte er und fragte sich, worum es hier gegangen war.
»Danke gleichfalls«, erwiderte Clark und drehte sich zu Chavez um. »Ah, hat das gutgetan!«
»Alles klar für Mexiko, John?«
»Ja. Aber vorher habe ich noch etwas zu erledigen.«
»Wer will dem Doc eins auswischen?«
»Kann ich noch nicht genau sagen.«
»Quatsch«, merkte Ding an.
»Sicher kann ich erst sein, wenn ich mit Holtzman geredet habe.«
»Wie Sie meinen. Die Frau ist übrigens toll.«
»Stimmt. Die bringt ihn schon wieder auf die Reihe«, meinte Clark.
»Ob sie wohl bei diesem Murray anruft?«
»Ist das denn wichtig?«
»Nein.« Chavez schaute die Straße entlang. »Ehrensache, Mr. Clark.«
»Ich wußte doch, daß Sie das verstehen, Ding.«
Jacqueline Zimmer ist ein bildhübsches Kind, dachte Cathy, die die Kleine auf dem Arm hielt. Sie selbst sehnte sich so nach einem dritten Kind, einem Mädchen, wenn sie und Jack Glück hatten ...
»Wir haben so viel von Ihnen gehört«, sagte Carol. »Sie sind Ärztin?«
»Ja, ich bilde als Professorin Ärzte aus.«
»Dann muß mein Ältester mal mit Ihnen reden. Er studiert in Georgetown Medizin.«
»Vielleicht kann ich ihm ein bißchen helfen. Darf ich Sie etwas fragen?«
»Gerne.«
»Ihr Mann ...«
»Buck? Der ist tot. Genaues weiß ich nicht, aber er ist im Dienst umgekommen. Alles geheim, und sehr schwer für mich«, sagte Carol ernst, ohne ihre Trauer offen zu zeigen. Sie hatte sich mit dem Verlust inzwischen abgefunden. »Buck war ein guter Mann – wie Ihr Jack. Seien Sie lieb zu ihm«, fügte Mrs. Zimmer hinzu.
»Bestimmt«, versprach Cathy. »So, können wir nun etwas unter uns lassen?«
»Wieder ein Geheimnis?«
»Ja. Jack weiß nicht, daß ich Sie kenne.«
»So? Ich weiß, daß es viele Geheimnisse gibt – na gut, ich verstehe und verrate nichts.«
»Ich will mit Jack darüber reden. Sie sollten uns einmal besuchen und meine Kinder kennenlernen. Aber fürs erste halten wir das noch geheim, ja?«
»Einverstanden. Wollen Sie ihn überraschen?«
»Genau.« Cathy reichte ihr das Kind zurück. »Wir sehen uns bald wieder.«
»Fühlen Sie sich jetzt besser, Dr. Ryan?« fragte Clark draußen auf dem Parkplatz.
»Ich möchte Ihnen danken, Mr....?«
»Sagen Sie einfach John zu mir.«
»Danke, John«, sagte sie mit einem strahlenden Lächeln, wie er es seit der Weihnachtsbescherung nicht mehr gesehen hatte.
»Gern geschehen.«
Clark fuhr auf der Bundesstraße 50 nach Westen, Cathy wollte heim und wandte sich nach Osten. Ihre Fingerknöchel am Steuerrad waren weiß. Nun loderte der Zorn wieder auf, aber sie war vorwiegend wütend über sich selbst. Wie hatte sie Jack so etwas zutrauen können? Wie dumm, wie kleinmütig, wie ekelhaft egozentrisch. Aber im Grunde genommen war es nicht ihre Schuld, erkannte sie, als sie in die Garage fuhr. Kaum war sie im Haus, ging sie sofort ans Telefon. Eines mußte noch erledigt werden. Sie wollte absolute Gewißheit haben.
»Hallo, Dan.«
»Cathy! Wie geht’s in der Klinik?«
»Ich habe eine Frage an Sie.«
»Schießen Sie los.«
Sie hatte sich ihren Vers bereits zurechtgelegt. »Jack macht mir Kummer...«
Murray klang nun zurückhaltend. »So?«
»Er hat Alpträume«, sagte Cathy, und das war nicht gelogen, wohl aber das Folgende: »Er spricht im Schlaf von einem Hubschrauber und einem Buck Soundso... darauf ansprechen kann ich ihn nicht, aber...«
Murray unterbrach. »Cathy, darüber kann ich am Telefon nicht reden. Das ist eine dienstliche Angelegenheit.«
»Wirklich?«
»Jawohl, Cathy. Ich bin über den Fall informiert, darf aber mit Ihnen nicht darüber reden. Tut mir leid, so lauten die Vorschriften.«
Cathy fuhr etwas besorgter fort. »Ist Jack im Augenblick davon betroffen? Will sagen...«
»Das liegt lange zurück, Cathy. Mehr kann ich nicht sagen. Wenn Sie meinen, daß Jack einen Psychiater braucht, kann ich mich umhören und...«
»Nein, so schlimm ist es inzwischen nicht mehr. Vor ein paar Monaten war es arg, scheint sich aber nun zu bessern. Ich hatte nur Angst, daß es etwas mit seinem Beruf zu tun hat...«
»Das liegt alles hinter ihm, Cathy. Ehrlich.«
»Bestimmt, Dan?«
»Absolut sicher. In einem solchen Fall würde ich Ihnen doch nichts vormachen.«
Und damit war, wie Cathy wußte, die Sache geklärt.
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