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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Dan war so ehrlich wie Jack.
    »Vielen Dank, Dan«, sagte sie in ihrer besten Sprechstundenstimme, die nichts verriet.
    »Gern geschehen, Cathy.« Als Murray aufgelegt hatte, fragte er sich, ob er irgendwie übers Ohr gehauen worden war. Nein, entschied er dann, über diese Operation konnte sie nichts erfahren haben.
    Hätte er in Cathys Küche schauen können, hätte er zu seiner Überraschung festgestellt, wie sehr er sich irrte. Cathy weinte ein letztes Mal. Sie hatte sich Gewißheit verschaffen müssen und wurde nun von ihren Gefühlen übermannt. Jetzt war sie aber ganz sicher, daß Clark die Wahrheit gesagt hatte. Jemand versuchte, ihrem Mann zu schaden, und schreckte nicht davor zurück, seine Frau und seine Kinder zu instrumentalisieren. Wer hat einen solchen Haß auf ihn, daß er so weit geht? fragte sie sich.
    Wer immer es auch sein mochte, war ihr Feind. Diese Person, die sie und ihre Familie so kaltblütig wie damals diese Terroristen, nur feiger, angegriffen hatte, würde dafür büßen müssen.
    »Wo waren Sie?«
    »Verzeihung, Doc, ich hatte etwas zu erledigen.« Clark war über das Direktorat W&T zurückgekehrt. »Hier.«
    »Was ist das?« Ryan nahm eine teure Flasche Whisky entgegen – Chivas Regal in der Steingutflasche.
    »Da steckt unser Sender-Empfänger drin. Die Jungs haben vier Stück gebaut. Saubere Arbeit, was? Und hier ist das Mikrofon.« Clark gab Ryan einen grünen Stab, der nicht ganz so dick wie ein Trinkhalm war. »Sieht aus wie so ein Dingsda, das die Schnittblumen zusammenhält. Wir setzen drei ein. Die Techniker sagen, die Übertragung aus der Maschine funktioniere nach dem Multiplexverfahren, und es sei ihnen gelungen, die Verarbeitungszeit im Computer auf eins zu eins zu drücken. Wenn wir ihnen ein paar Monate zum Basteln an den Funkverbindungen gäben, meinen sie, bekämen wir die Aufzeichnung praktisch in Echtzeit.«
    »Was wir haben, reicht«, meinte Jack. ›Fast perfekt‹ und dafür sofort war besser als ›perfekt‹ und zu spät. »Ich habe schon genug Mittel für Forschungsprojekte beschaffen müssen.«
    »Einverstanden. Wann finden die Testflüge statt?«
    »Morgen früh um zehn.«
    »Super.« Clark stand auf. »Doc, Sie machen jetzt besser Schluß. Sie sehen kaputt aus.«
    »Da haben Sie wohl recht. Geben Sie mir noch eine Stunde, dann verschwinde ich.«
    »Gut so.«
     
    Russell holte sie in Atlanta am Flughafen ab. Sie waren über Mexico City und Miami gekommen, wo sich der US-Zoll sehr für Drogen interessierte, nicht aber für zwei griechische Geschäftsleute, die unaufgefordert ihre Koffer öffneten. Russell, der nun Robert Friend aus Roggen, Colorado, war und sogar einen Führerschein auf diesen Namen besaß, begrüßte sie mit Handschlag und ging mit ihnen zur Gepäckausgabe.
    »Waffen?« fragte Kati.
    »Doch nicht hier! Daheim habe ich alles, was wir brauchen.«
    »Irgendwelche Probleme?«
    »Keine.« Russell hielt inne. »Nun, vielleicht gibt es doch eins.«
    »Und was?« fragte Ghosn besorgt. Im Ausland fühlte er sich immer nervös, und dies war sein erster Besuch in den Staaten.
    »Wo wir hinwollen, ist es tierisch kalt. Sie sollten sich dicke Mäntel besorgen.«
    »Das hat Zeit«, meinte der Kommandant. Inzwischen ging es ihm sehr schlecht. Nach der letzten Chemotherapie hatte er fast zwei Tage nichts essen können, und obwohl er sich danach sehnte, drehte sich ihm schon beim Anblick der Schnellimbisse auf dem Flughafen der Magen um. »Wann geht unser Flug?«
    »In anderthalb Stunden. Besorgt euch doch wenigstens ein paar dicke Pullover. In Denver ist’s null Grad.«
    »Ist doch gar nicht so kalt«, wandte Kati ein, aber dann meldete sich der Naturwissenschaftler Ghosn: »Moment, hier wird in Fahrenheit gerechnet. Das wären dann ja minus 18 Grad Celsius!«
    »Hab’ ich’s nicht gesagt?« fiel Russell ein. »Bei uns ist null Grad eiskalt, klar?«
    »Wie Sie meinen«, sagte Kati. Eine Stunde später trugen sie dicke Wollpullover unter ihren dünnen Regenmänteln. Die fast leere Maschine der Delta Airlines startete pünktlich nach Denver. Drei Stunden später traten sie dort aus dem Abfertigungsgebäude. Ghosn hatte noch nie so viel Schnee gesehen.
    »Ich kann ja kaum atmen«, klagte Kati.
    »An die dünne Luft hier oben gewöhnt man sich rasch. Holt mal euer Gepäck; ich wärme das Auto für euch auf.«
    »Wenn er uns verraten hat«, sagte Kati, als Russell sich entfernte, »werden wir das in ein paar Minuten merken.«
    »Keine Sorge«, beruhigte

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