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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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den finnischen Ministerpräsidenten. Der Eingriff ist simpel, mit Komplikationen ist nicht zu rechnen. Ich schicke dir am Nachmittag die Akte rüber. Jenkins führt die eigentliche Operation aus. Ich wollte ihm nur auf die Finger sehen.« Jenkins war ein vielversprechender junger Anstaltsarzt.
    »Gut, mache ich.«
    »Tausend Dank. Ich revanchiere mich«, sagte Cathy auf dem Weg zur Tür.
     
    Eine knappe Stunde später erreichte die Carmen Vita die Hampton-Reede, ging auf Backbordkurs und glitt an den Marinedocks vorbei nach Süden. Kapitän und Lotse standen an Backbord auf der Brückennock und sahen zu, wie Hunderte von Frauen und Kindern dem auslaufenden Flugzeugträger Theodore Roosevelt nachwinkten. Zwei Kreuzer, zwei Zerstörer und eine Fregatte hatten den Hafen schon verlassen; sie stellten, wie der Lotse erklärte, den schützenden Ring um den Träger dar. Der indische Kapitän grunzte und konzentrierte sich wieder auf seine Arbeit. Eine halbe Stunde später näherte sich das Containerschiff der Pier am Ende des Terminal Boulevard. Drei Schlepper bugsierten die Carmen Vita sanft längsseits. Kaum hatte das Schiff festgemacht, da begannen die mächtigen Kräne schon die Ladung zu löschen.
    »Roggen, Colorado?« fragte der Fernfahrer, schlug seinen Straßenatlas auf und fuhr mit dem Finger an der Autobahn 76 entlang, bis er den Ort gefunden hatte. »Ah, hier liegt das.«
    »Wie lange dauert das?« fragte Russell.
    »Die Fahrzeit? Hm, das sind 1800 Meilen. Zwei Tage, mit einem bißchen Glück auch nur vierzig Stunden. Das wird aber nicht billig.«
    »Was verlangen Sie?« fragte Russell und fügte auf die Antwort des Truckers hinzu: »Kann ich bar bezahlen?«
    »Aber klar. Dafür lasse ich Ihnen zehn Prozent nach«, sagte der Fernfahrer. Von Bartransaktionen erfuhr das Finanzamt nie etwas.
    »Die Hälfte im voraus.« Russell blätterte die Scheine hin. »Den Rest bei Ablieferung, und wenn Sie es in weniger als vierzig Stunden schaffen, gibt es einen saftigen Bonus.«
    »Klingt gut. Was wird aus der Kiste?«
    »Die bringen Sie gleich hierher zurück. In einem Monat trifft die nächste Ladung ein«, log Russell. »Vielleicht können wir ins Geschäft kommen.«
    »Da wäre ich interessiert.«
    Russell kehrte zu seinen Freunden zurück und beobachtete dann aus einem gemütlich warmen Gebäude und bei einer Tasse Kaffee, wie die Container an Land gehievt wurden.
     
    Die Theodore Roosevelt verließ in Rekordzeit den Hafen und lief nun schon knapp 20 Knoten. Über ihr kreisten bereits die ersten Flugzeuge – F-14 Tomcat, die vom Stützpunkt Oceana der Marineflieger aufgestiegen waren. Sobald der Träger auf offener See war, drehte er in den Nordwind, und die Landungen begannen. Die erste anfliegende Maschine trug die mit »00« beginnende Nummer des Geschwaderkommandeurs Captain Robby Jackson. Seine Tomcat geriet über dem Heck in eine Bö und blieb deshalb – ärgerlich, dachte Jackson – an Fangleine 2 hängen. Der nächste Jäger, gesteuert von Commander Rafael Sanchez, legte eine perfekte Landung an Seil 3 hin. Beide Maschinen rollten aus dem Weg. Jackson kletterte aus dem Flugzeug und spurtete sofort auf seinen Platz auf der »Geiergalerie« hoch oben auf der Insel des Trägers, um sich die Ankunft seiner restlichen Maschinen anzusehen. Ein Einsatz begann folgendermaßen: Der Kommandeur und die ihm unterstehenden Offiziere beobachteten ihre Männer beim Aufsetzen. Jede Landung wurde auf Videoband aufgenommen und später durchgesprochen. Fängt ja gut an, dachte Jackson und griff nach seinem ersten Becher Bordkaffee. Seine übliche la-Landung hatte er verpatzt.
    »Na, Skipper, wie halten sich meine Jungs?« fragte Sanchez und nahm seinen Platz hinter Jackson ein.
    »Nicht übel, Bud. Wie ich sehe, haben auch Sie wieder eine Musterlandung hingelegt.«
    »Kleinigkeit, Captain. Man achtet beim Anflug auf den Wind. Ich sah die Bö, die Sie erwischte. Hätte Sie warnen sollen.«
    »Hochmut kommt vor dem Fall, Commander«, merkte Robby an. Sanchez hatte siebzehn Ia-Landungen hintereinander hingelegt. Na, vielleicht kann er den Wind tatsächlich sehen, dachte Jackson. Siebzig ereignislose Minuten später ging die TR wieder auf Ostkurs und begann die Fahrt zur Straße von Gibraltar.
     
    Der Trucker stellte sicher, daß die große Kiste gut auf der Ladefläche festgezurrt war, und kletterte dann ins Führerhaus seiner Kenworth-Zugmaschine. Er ließ den Dieselmotor an und winkte Russell zu, der den Gruß

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