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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Hetzkampagnen gemacht worden. Dieser Aspekt seines Berufs gefiel ihm überhaupt nicht. Seine Verachtung für Politiker rührte vor allem von ihrer Bereitschaft her, gegen alle Spielregeln und Gesetze zu verstoßen. Wenn ein Politiker die unverschämtesten Lügen erzählte, sein Wort brach, Geldspenden entgegennahm und sich dem Spender dann sofort erkenntlich zeigte, sagte man nur: So geht das eben in der Politik. In Holtzman steckte noch immer der Idealist, als der er an der Columbia-Universität Journalistik studiert hatte. Zwar hatte das Leben einen Zyniker aus ihm gemacht, aber er gehörte zu den wenigen Menschen in Washington, die ihre Ideale nicht vergessen hatten und manchmal um sie trauerten.
    »Was kommt für mich heraus, wenn ich diese Story verifizieren kann?«
    »Vielleicht nicht mehr als Genugtuung. Ich bezweifle, daß es mehr wird, aber falls ich etwas für Sie tun kann, melde ich mich.«
    »Nur Genugtuung?« fragte Holtzman.
    »Wäre es nicht schön, es einem Ellenbogenmenschen mal heimzuzahlen?« fragte Clark leichthin.
    Darüber ging der Reporter hinweg. »Was ist Ihre Funktion bei der CIA?«
    Clark lächelte. »Darüber darf ich nicht reden.«
    »Man hört, daß einmal ein sehr hoher sowjetischer Beamter zu uns überlief, direkt auf dem Rollfeld des Moskauer Flughafens.«
    »Von dieser Geschichte habe ich auch gehört. Wehe, wenn Sie die bringen...«
    »Tja, das würde unsere Beziehungen zur Sowjetunion schädigen«, bemerkte Holtzman.
    »Seit wann wissen Sie das?«
    »Ich erfuhr es kurz vor der letzten Wahl. Der Präsident bat mich um Diskretion.«
    »Fowler?«
    »Nein, sein Vorgänger.«
    »Und Sie haben wirklich geschwiegen.« Clark war beeindruckt.
    »Der Mann hatte eine Frau und eine Tochter. Kamen die wirklich bei einem Flugzeugabsturz ums Leben, wie es in der Presseerklärung hieß?«
    »Wollen Sie die Story jemals veröffentlichen?«
    »Das geht erst in vielen Jahren, aber irgendwann möchte ich ein Buch schreiben ...«
    »Sie kamen auch heil heraus«, sagte Clark. »Und ich bin der Mann, der sie außer Landes schaffte.«
    »An Zufälle glaube ich nicht.«
    »Die Frau heißt Maria, die Tochter Katrin.«
    Holtzman reagierte nicht, aber er wußte, daß nur eine Handvoll Leute bei der CIA diese Details kannten. Er hatte eine Fangfrage gestellt und die richtige Antwort bekommen.
    »In fünf Jahren möchte ich die Einzelheiten dieser Flucht erfahren.«
    Nun schwieg Clark einen Augenblick lang. Wenn der Reporter bereit war, fünf gerade sein zu lassen, mußte auch Clark mitspielen. »Einverstanden.«
    »Aber John!« rief Chavez.
    »Ich muß mich dem Mann erkenntlich zeigen.«
    »Wie viele Leute im Dienst kennen die Einzelheiten?«
    »Dieser Operation? Nicht viele. Über alle Details sind vielleicht zwanzig informiert, und von denen sind nur noch fünf bei uns.«
    »Wer denn?«
    »Ich würde zuviel verraten, wenn ich Ihnen das sagte.«
    »Eine Kommandoeinheit der Air Force«, spekulierte Holtzman. »Oder vielleicht der Army, Task Force 180. Die wilden Kerle, die in der Nacht vor der Offensive in den Irak eindrangen.«
    »Spekulieren Sie, soviel Sie wollen, aber von mir erfahren Sie nichts. Später, wenn ich mein Versprechen einlöse, will ich aber wissen, woher Sie von dieser Operation erfahren haben.«
    »Manche Leute reden einfach gern«, sagte Holtzman schlicht.
    »Wie wahr. Sind wir uns nun einig, Sir?«
    »Wenn ich Ihre Angaben verifizieren kann, wenn feststeht, daß ich belogen wurde, werde ich meine Quelle identifizieren. Sie dürfen das aber nie an die Presse geben.«
    Hier geht es ja zu wie bei diplomatischen Verhandlungen, dachte Clark. »Gut. Ich rufe Sie in zwei Tagen an. Sie sind übrigens der erste Reporter, mit dem ich gesprochen habe.«
    »Na, und was ist Ihr Eindruck?« fragte Holtzman und grinste.
    »Ich bleibe lieber unter Spionen.« John machte eine Pause. »Sie hätten es im Nachrichtendienst aber auch zu etwas gebracht.«
    »Was Wunder? Nachrichten sind mein Geschäft.«
     
    »Wie schwer ist das Ding eigentlich?« fragte Russell.
    »700 Kilo.« Ghosn rechnete im Kopf. »Das sind drei Viertel einer amerikanischen Tonne.«
    »Kein Problem«, meinte Russell, »mein Laster schafft das. Aber wie laden wir den Klotz um?«
    Ghosn wurde blaß. »Darüber habe ich gar nicht nachgedacht.«
    »Wie wurde die Kiste denn aufgeladen?«
    »Sie steht auf einer Plattform aus Holz.«
    »Einer Palette? Wurde sie mit einem Gabelstapler aufgeladen?«
    »Ja, richtig«, erwiderte Ghosn.
    »Dann hast

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