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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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immer verdienen? In der Klinik bekomme ich so oft mit, wie Ehen zerbrechen. Vielleicht, weil sich die Partner keine Mühe mehr geben und vergessen, was sie bei der Trauung gelobt haben.« Was mir beinahe auch passiert wäre, dachte Cathy. »Habe ich nicht auch geschworen, dich zu lieben und zu ehren, in guten und bösen Tagen, wenn du gesund bist ebensosehr, wie wenn du krank bist? Jack, ich weiß, wie gut du sein kannst, und das ist mir mehr als gut genug. Ich war letzte Woche so eklig zu dir... es tut mir jetzt so leid. Aber das kommt nie wieder vor.«
    Endlich hörte Jack auf zu weinen. »Wie lieb du bist.«
    »Du auch, Jack.« Sie fuhr ihm mit dem Zeigefinger über den Rücken. »Und vielen Dank.«
    »Wie bitte?« Er hob den Kopf, schaute ihr ins Gesicht und sah das sanfte Lächeln, das eine Frau nur für ihren Mann reserviert.
    »Ich glaube, es hat geklappt. Vielleicht wird es diesmal ein Mädchen.«
    »Das wäre schön.«
    »Komm, schlaf jetzt.«
    »Moment noch.« Er ging ins Bad und anschließend noch in den Wohnraum, bevor er zurückkam. Zehn Minuten später war er eingeschlafen. Cathy stand auf, um ihr Nachthemd wieder anzuziehen, und machte, als sie wieder aus dem Bad kam, den Weckauftrag, den Jack gerade bestellt hatte, rückgängig. Sie stellte sich ans Fenster und schaute hinüber auf den Amtssitz des Präsidenten. Nie war ihr die Welt schöner vorgekommen. Nun brauchte sie Jack nur noch dazu zu bewegen, nicht mehr für diese Leute zu arbeiten...
     
    Der Sattelschlepper machte in Lexington, Kentucky, einen Tankstopp. Der Fahrer nahm sich zehn Minuten Zeit, um Kaffee zu trinken und Pfannkuchen zu essen – seiner Erfahrung nach hielt ein gutes Frühstück munter. Dann rollte er wieder los. Der Bonus von 1000 Dollar war verlockend, und wenn er ihn verdienen wollte, mußte er den Mississippi überqueren, ehe in St. Louis der Berufsverkehr begann.

31
Tänzer
    Ryan wußte, daß es zu spät war, als der Verkehrslärm ihn weckte und das Tageslicht durch die Fenster fiel. Ein Blick auf die Armbanduhr: 8.15 Uhr. Fast wäre er in Panik geraten, aber das hätte auch nichts geändert. Er stand auf und ging in den Wohnraum, wo seine Frau bereits ihren Kaffee trank.
    »Mußt du denn heute nicht zur Arbeit?«
    »Eigentlich hatte ich heute früh eine Operation, aber Bernie ist für mich eingesprungen. Vielleicht ziehst du dir mal was an.«
    »Und wie komme ich zur Arbeit?«
    »John wird um neun hier sein.«
    »Na gut.« Ryan ging hinaus, um zu duschen und sich zu rasieren. Auf dem Weg schaute er in den Kleiderschrank und stellte fest, daß Anzug, Hemd und Krawatte für ihn bereithingen. Cathy hatte also sorgfältig geplant. Er mußte lächeln. Als eine Meisterin der Verschwörung hatte er seine Frau noch nicht gesehen. Um 8.45 Uhr war er gewaschen und rasiert.
    »Weißt du, daß ich um elf einen Termin im Weißen Haus habe?«
    »Nein. Grüße die biestige Elliot von mir.« Cathy lächelte.
    »Du magst sie also auch nicht?« fragte er.
    »Sie hat kaum etwas Liebenswertes an sich. Als Dozentin war sie miserabel, und sie ist längst nicht so helle, wie sie glaubt. Das große Ego steht ihr im Weg.«
    »Ist mir auch schon aufgefallen. Sie hat etwas gegen mich.«
    »Diesen Eindruck gewann ich auch. Wir hatten gestern einen kleinen Zusammenstoß, bei dem sie den kürzeren zog«, bemerkte Cathy.
    »Und worum ging es?«
    »Ach, nur eine Frauengeschichte.« Cathy machte eine Pause. »Jack... ?«
    »Ja, Schatz?«
    »Ich finde, es ist Zeit, daß du dort aufhörst.«
    Ryan starrte auf den Frühstücksteller. »Da hast du vielleicht recht. Zwei Projekte muß ich noch zu Ende bringen... aber dann...«
    »Wie lange noch?«
    »Höchstens zwei Monate. Ich kann den Kram nicht so einfach hinschmeißen, Schatz. Ich bin vom Präsidenten ernannt und vom Senat bestätigt, vergiß das nicht. Da kann man nicht von heute auf morgen aussteigen. Das wäre wie Fahnenflucht. An gewisse Regeln muß man sich halten.«
    Cathy nickte. Im entscheidenden Punkt hatte sie ja schon gewonnen. »Gut, ich verstehe, Jack. Zwei Monate sind kein Problem. Was willst du anschließend tun?«
    »Einen Forschungsauftrag übernehmen, am Zentrum für Strategische und Internationale Studien, bei der Heritage Foundation. Das habe ich in England mit Sir Basil besprochen. Auf meiner Ebene ist man nie ganz weg vom Fenster. Hmm, ich könnte mich sogar wieder an ein Buch machen...«
    »Zuerst machen wir aber einen schönen langen Urlaub, sobald die Kinder Ferien

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