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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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einzelnen gelben Punkten in einem bestimmten Frequenzbereich. Als das Bild weiterlief, erschienen am unteren Ende des Displays erneut Punkte, die eine vage, undeutliche Linie zu bilden schienen. Die einzige Veränderung war eine leichte seitliche Verschiebung der Linie. »Ich kann noch nicht sagen, was das ist.«
    »Dann sagen Sie mir, was es nicht ist.«
    »Kein Oberflächenkontakt, Sir, und wahrscheinlich auch kein Hintergrundgeräusch.« Der Maat markierte die Linie mit Fettstift bis zum oberen Rand des Displays. »An diesem Punkt begann ich einen Kontakt zu vermuten.«
    »Was haben wir sonst noch?«
    »Sierra-15 dort drüben ist ein Handelsschiff auf Südostkurs und weit von uns entfernt. Das wäre der dritte KZ-Kontakt seit der letzten Wachablösung, Mr. Pitney. Der Seegang dürfte so stark sein, daß sich die Fischtrawler nicht so weit hinauswagen.«
    Lieutenant Pitney klopfte auf den Schirm. »Designieren Sie das Sierra- 16. Ich lasse es eintragen. Wie ist das Wasser?«
    »In der Tiefe heute schön still, Sir. Die Oberfläche ist aber ziemlich laut. Da ist es schwer, diesen Kontakt zu halten.«
    »Behalten Sie ihn im Auge.«
    »Aye, aye.« Der Sonarmann konzentrierte sich wieder auf sein Display.
    Lieutenant Jeff Pitney kehrte in die Zentrale zurück, ging ans Bordtelefon und drückte auf den Knopf, der die Verbindung mit der Kabine des Captains herstellt. »Hier Navigator, Captain. Wir haben einen möglichen Sonarkontakt in zwei-neun-fünf, sehr schwach. Vielleicht ist unser Freund wieder da, Sir... Jawohl, Sir.« Pitney hängte ein und schaltete die Bordsprechanlage an. »Feuerleittrupp auf Station.«
    Eine Minute später erschien Captain Ricks in Overall und Turnschuhen. Zuerst prüfte er Kurs, Fahrt und Tiefe. Dann ging er in den Sonarraum.
    »Lassen Sie mal sehen.«
    »Das Signal ist gerade wieder verschwunden, Sir«, sagte der Sonarmann verlegen und wischte mit einem Stück Toilettenpapier – über jedem Display hing eine Rolle – die alte Markierung weg. »Ah, das hier könnte etwas sein.« Er zog eine neue Linie.
    »Hoffentlich haben Sie mich nicht umsonst aus dem Schlaf geholt«, grollte Ricks. Lieutenant Pitney sah, wie zwei andere Sonarmänner vielsagende Blicke tauschten.
    »Ah, es kommt zurück, Sir. Wenn das ein Akula ist, sollten wir in diesem Frequenzbereich Pumpengeräusche auffangen...«
    »Die Aufklärung sagt, das Boot sei gerade generalüberholt worden. Der Iwan hat gelernt, es leiser zu machen«, merkte Ricks an.
    »Denkbar ... driftet langsam nach Norden ab, Richtung nun zwei-neunsieben.« Beide Männer wußten, daß dieser Wert um plus/minus zehn Grad abweichen konnte. Peilungen über große Entfernungen fielen trotz der astronomisch teuren Ausrüstung der Maine recht vage aus.
    »Wer ist sonst noch in der Gegend?« fragte Pitney.
    »Omaha soll sich irgendwo südlich von Kodiak befinden. Sie kann es aber nicht sein; falsche Richtung. Ist das auch bestimmt kein Oberflächenkontakt?«
    »Ausgeschlossen, Captain. Einen Diesel oder eine Turbine könnte ich identifizieren, ebenso das Stampfen eines Rumpfes in grober See. Es muß also ein Unterwasserkontakt sein, Captain.«
    »Pitney, sind wir auf Kurs zwei-acht-eins?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Gehen Sie auf zwei-sechs-fünf. Schaffen wir uns eine bessere Grundlinie für die Zielbewegungsanalyse. Versuchen wir, die Distanz zu bestimmen, ehe wir herangehen.«
    Herangehen? dachte Pitney. Seit wann verfolgen strategische Boote derart aggressive Taktiken? Den Befehl gab er natürlich trotzdem weiter.
    »Wo liegt die Schicht?«
    »In fünfzig Meter, Sir. Dem Oberflächenlärm nach zu urteilen, geht die See da oben gut sieben Meter hoch«, fügte der Sonarmann hinzu.
    »Er bleibt also tief, um ruhige Fahrt zu haben.«
    »Verdammt, ich hab’ ihn wieder verloren... warten wir ab, bis unser Schwanz wieder ausgerichtet ist.«
    Ricks steckte den Kopf aus dem Sonarraum und sagte ein einziges Wort: »Kaffee.« Die Möglichkeit, daß auch die Sonarleute gerne eine Tasse getrunken hätten, kam ihm nicht in den Sinn.
    Nach fünf Minuten erschienen die Punkte erneut an der richtigen Stelle.
    »Ah, ich glaube, da ist er wieder«, meldete der Sonarmann, »Richtung sieht aus wie drei-null-zwei.«
    Ricks ging hinaus an den Kartentisch. Ensign Shaw stellte zusammen mit einem Steuermannsmaat die Berechnungen an. »Er muß über 55 Meilen entfernt sein. Der Drift der Peilung nach gehe ich von Nordkurs und einer Fahrt von weniger als zehn Knoten aus. Die Distanz

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