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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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werden, und über die Hälfte war zu leeren und zu reinigen. Zeitungen und Zeitschriften wurden eingesammelt. Ein anderer Trupp staubsaugte.
    Als Clark vornein das Spirituosenfach schaute, kam er zu dem Schluß, daß die Hälfte aller Passagiere mit einem Kater angekommen sein mußte. Zufrieden stellte er fest, daß die Techniker in Langley korrekt vorhergesagt hatten, welche Whiskymarke JAL gerne servierte. Schließlich betrat er das Oberdeck hinter der Kanzel. Es stimmte genau mit der Computersimulation überein, die er sich vor dieser Reise stundenlang betrachtet hatte. Als er mit dem Säubern fertig war, konnte er sicher sein, diese Aktion mit Leichtigkeit durchziehen zu können. Er half Ding, die Müllsäcke hinauszutragen, und verließ die Maschine. Auf dem Weg zu seinem Mietwagen steckte er einem CIA-Mann von der Station Mexiko einen Zettel zu.
     
    »Verdammt noch mal!« fluchte Ryan. »Und das kam übers Außenministerium?«
    »Jawohl, Sir, auf Direktor Cabots Anweisung hin über eine Faxleitung. Er wollte die Zeit für die Transkription sparen.«
    »Hat sich Sam Yamata denn nicht die Mühe gemacht, ihn über Datumsgrenzen und Zeitzonen aufzuklären?«
    »Leider nicht.«
    Es war nun sinnlos, den Mann von der Japan-Abteilung weiter anzufauchen. Ryan las die Seiten noch einmal durch. »Nun, was halten Sie davon?«
    »Ich finde, daß der Ministerpräsident in einen Hinterhalt läuft.«
    »Der Ärmste«, merkte Ryan sarkastisch an. »Schicken Sie das mit Boten ins Weiße Haus. Der Präsident wird es sofort sehen wollen.«
    »Wird gemacht.« Der Mann entfernte sich. Nun wählte Ryan das Direktorat Operationen an. »Was macht Clark?« fragte er ohne Umschweife.
    »Alles in Butter, sagte er, er sei jetzt bereit, die Sachen in die Maschine zu schmuggeln. Die Flugzeuge mit den Empfängern sind alle startklar. Die Pläne des japanischen Premiers haben sich, soweit wir wissen, nicht geändert.«
    »Ich danke Ihnen.«
    »Bis wann sind Sie heute im Haus?«
    Jack schaute aus dem Fenster. Es hatte bereits zu schneien begonnen. »Vielleicht bis morgen.«
    Man konnte sich auf etwas gefaßt machen. Vom Mittleren Westen her einströmende Kaltluft traf auf ein Tief, das von Süden her die Küste hochzog. In Washington kommen die schwersten Schneestürme immer von Süden, und der Wetterdienst sagte bis zu zwanzig Zentimeter Schnee voraus. Noch vor wenigen Stunden hatte er nur zehn prophezeit. Jack konnte entweder sofort heimfahren und sich dann am Morgen durch verschneite Straßen kämpfen oder in Langley bleiben. Letztere Option war bedauerlicherweise die bessere.
     
    Auch Golowko war in seinem Büro, obwohl es in Moskau schon acht Stunden später war. Diese Tatsache verbesserte Sergejs miserable Laune nicht.
    »Nun?« fragte er den Mann vom Kommunikations-Aufklärungsstab.
    »Wir haben mal wieder Glück gehabt. Dieses Dokument wurde als Fernkopie von der amerikanischen Botschaft in Tokio nach Washington gesandt.« Er reichte Golowko den Bogen.
    Das glatte Papier aus dem Thermoprinter war vorwiegend von einem Wirrwarr aus unleserlichen und leserlichen, aber isolierten Buchstaben bedeckt, ganz abgesehen von den schwarzweißen Flecken, die von Störungen erzeugt wurden. Aber ungefähr 20 Prozent der Zeichen waren verständliches Englisch, darunter zwei komplette Sätze und ein ganzer Absatz.
    »Nun?« fragte Golowko wieder.
    »Als ich es der Japan-Abteilung mit der Bitte um einen Kommentar vorlegte, erhielt ich dies.« Ein weiteres Dokument ging von Hand zu Hand. »Ich habe den betreffenden Absatz angestrichen.«
    Golowko las den russischen Text und verglich ihn dann mit dem englischen –
    »Verflucht, das ist ja eine Übersetzung! Auf welchem Weg wurde unser Dokument gesandt?«
    »Mit Botschaftskurier. Es ging nicht über die Leitung, weil zwei Chiffriermaschinen in Tokio repariert wurden und der Resident die Nachricht für nicht so dringend hielt. So landete sie in der Diplomatenpost. Die Amerikaner haben unsere Chiffre zwar nicht geknackt, sich das hier aber trotzdem verschafft.«
    »Wer bearbeitet diesen Fall...? Lyalin? Ja«, sagte Golowko fast zu sich selbst. Dann rief er den ranghöchsten Wachoffizier im Ersten Hauptdirektorat an. »Oberst, hier Golowko. Bitte schicken Sie eine Blitzmeldung an den Residenten Tokio. Lyalin hat sich sofort in Moskau einzufinden.«
    »Was ist passiert?«
    »Wir haben wieder eine undichte Stelle.«
    »Lyalin ist ein sehr tüchtiger Offizier. Ich kenne das Material, das er liefert.«
    »Und

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