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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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die Amerikaner auch. Lassen Sie die Meldung sofort herausgehen. Und dann möchte ich alles sehen, was wir von DISTEL haben.« Golowko legte auf und sah den Major an, der vor seinem Schreibtisch stand. »Was hätte ich vor fünf Jahren für diesen Mathematiker gegeben, der das alles ausgetüftelt hat!«
    »Er arbeitete zehn Jahre an seiner Theorie, wie Ordnung in ein Chaos zu bringen ist. Sollte sie jemals veröffentlicht werden, verleiht man ihm bestimmt die Max-Planck-Medaille. Auf der Grundlage der Arbeit von Mandelbrot in Harvard und MacKcnzic in Cambridge -«
    »Ich glaub’s Ihnen ja, Major. Sie haben schon einmal versucht, mir diese Hexerei zu erklären, und für mich kam außer Kopfschmerzen nichts dabei heraus. Wie geht Ihre Arbeit voran?«
    »Wir werden jeden Tag besser. Nur das neue System, das die CIA gerade einführt, können wir nicht knacken. Es scheint auf einem neuen Prinzip zu basieren. Aber wir arbeiten an einer Lösung.«
     
    Präsident Fowler bestieg den VH-3-Hubschrauber der Marines, ehe der Schneesturm zu heftig wurde. Der unten olivgrün und oben weiß lackierte VH-3 trug sonst kaum Markierungen und stand ausschließlich ihm zur Verfügung. Sein Rufzeichen war »Marine One«. Elizabeth Elliot stieg gleich nach ihm ein, wie die Pressevertreter feststellten. Die Liaison mußte bald gemeldet werden, dachten einige. Oder vielleicht nahm ihnen der Präsident die Arbeit ab, indem er das Biest heiratete.
    Der Pilot, ein Lieutenant-Colonel der Marines, brachte die beiden Turbinen auf Volleistung, zog dann sachte am Knüppel, ließ die Maschine abheben und nach Nordwesten abdrehen. Bei diesem Wetter konnte er sich nur noch nach den Instrumenten richten, was er äußerst ungern tat. Normalerweise hatte er nichts dagegen, blind und nur nach Instrumenten zu fliegen, aber mit dem Präsidenten an Bord... Fliegen bei Schneetreiben war so ungefähr das Unangenehmste, das es gab. Externe visuelle Referenzen gab es nicht mehr. Wenn er durch die Windschutzscheibe starrte, konnte sich selbst der erfahrenste Pilot binnen kürzester Zeit in ein desorientiertes, luftkrankes Nervenbündel verwandeln. So konzentrierte er sich lieber auf seine Instrumente. In den Drehflügler waren alle möglichen Sicherheitseinrichtungen eingebaut, darunter Antikollisionsradar, und er hatte die volle Aufmerksamkeit zweier leitender Luftlotsen. Auf perverse Art war dies ein sicherer Flugmodus. Bei klarem Wetter mochte ein Irrer mit einer Cessna versuchen, Marine One in der Luft zu rammen, und der Colonel übte für solche Fälle regelmäßig Ausweichmanöver, sowohl in der Luft als auch im Simulator des Stützpunkts Anacostia.
    »Der Wind kommt rascher als erwartet auf«, bemerkte der Kopilot, ein Major.
    »Über den Bergen kann’s Turbulenzen geben.«
    »Wir hätten etwas früher starten sollen.«
    Der Pilot stellte seine Sprechanlage an, so daß er mit den beiden Agenten des Secret Service hinten im Hubschrauber verbunden war. »Bitte sorgen Sie dafür, daß alle fest angeschnallt sind. Es wird böig.«
    »Gut, danke«, erwiderte Pete Connor und überzeugte sich davon, daß die Gurte stramm saßen. Alle an Bord waren zu flugerfahren, um sich Sorgen zu machen, aber Pete zog wie jeder andere einen ruhigen Flug vor. Der Präsident wirkte, wie er sah, ganz entspannt und las eine Akte durch, die erst wenige Minuten vor dem Start eingetroffen war. Auch Connor machte es sich gemütlich. Er und Helen D’Agustino waren für ihr Leben gern in Camp David. Eine Kompanie ausgewählter Scharfschützen von den Marines sicherte die Einfriedung des Anwesens. Zusätzlich war das beste elektronische Warnsystem installiert, das Amerika je gebaut hatte. Und weitere Sicherheit boten die üblichen Agenten des Secret Service. Niemand sollte an diesem Wochenende das Grundstück betreten oder verlassen, abgesehen vielleicht von einem CIA-Boten, der dann mit dem Auto kam. Wir können uns also alle entspannen, dachte Connor, inklusive der Präsident und seine Freundin.
    »Das wird immer dichter. Die Wetterfrösche sollen mal den Kopf aus dem Fenster stecken.«
    »20 Zentimeter sagten sie voraus.«
    »Ich setze einen Dollar auf 30.«
    »Wenn es ums Wetter geht, wette ich nie gegen Sie«, erinnerte der Kopilot den Colonel.
    »Klug von Ihnen, Scotty.«
    »Morgen abend soll es aufklaren.«
    »Auch das glaube ich erst, wenn ich es sehe.«
    »Und die Temperaturen sollen bis auf – 20 Grad fallen.«
    »Das glaube ich«, sagte der Pilot und prüfte Höhenmesser,

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