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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Präsident zu leise.
    »Mr. President, ich habe Sie nicht verstanden.«
    »Augenblick , hab’ ich gesagt!« brüllte Fowler und legte die Hand übers Mikrofon. »Elizabeth, wir müssen die Lage unter Kontrolle bringen und werden das auch schaffen. Lassen wir diesen persönlichen Kram erst mal beiseite.«
    »Mr. President, Sie sollten so rasch wie möglich NEACP besteigen«, sagte der CINC-SAC. »Die Lage könnte sehr ernst sein.«
    »Wenn wir die Situation unter Kontrolle bringen wollen, Robert, müssen wir rasch handeln.«
    Fowler wandte sich an einen Marineoffizier, der hinter ihm stand. »Wann trifft der Hubschrauber ein?«
    »In 25 Minuten, Sir. Die Flugzeit nach Andrews zum fliegenden Befehlsstand beträgt 30 Minuten.«
    »Also fast eine Stunde...« Fowler schaute auf die Wanduhr, so wie man es tut, wenn man bereits weiß, wie spät es ist, weiß, wieviel Zeit etwas in Anspruch nimmt, aber trotzdem auf das Zifferblatt starrt. »Die Funkverbindungen des Hubschraubers sind für diese Situation unzureichend. Der Hubschrauber soll Vizepräsident Durling abholen und zum NEACP bringen. General Fremont?«
    »Ja, Mr. President.«
    »Sie haben auch noch andere NEACP-Maschinen zur Verfügung, nicht wahr?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Ich lasse den Vizepräsidenten mit NEACP-1 aufsteigen. Und Sie schicken uns eine Ersatzmaschine. Kann sie in Hagerstown landen?«
    »Jawohl, Sir, wir können den Flugplatz von Fairchild-Republic benutzen. Dort wurde früher die A-10 gebaut.«
    »Gut, tun Sie das. Bis ich auf Andrews bin, vergeht eine Stunde, und soviel Zeit kann ich nicht vergeuden. Ich muß diese Sache in den Griff bekommen und brauche diese Stunde.«
    »Das, Sir, ist ein Fehler«, sagte Fremont in seinem eisigsten Tonfall. Es konnten nämlich zwei Stunden vergehen, ehe die Ersatzmaschine in Maryland landete.
    »Mag sein, aber das ist meine Entscheidung. Ich will jetzt nicht einfach weglaufen.«
    Hinter dem Präsidenten tauschten Pete Connor und Helen D’Agustino einen bösen Blick. Sie machten sich keine Illusionen über das Ergebnis eines Atomschlages gegen die USA. Mobilität war die beste Verteidigung des Präsidenten, und diese hatte er gerade leichtfertig verspielt.
     
    Von Camp David ging der Funkspruch sofort heraus. Der Hubschrauber des Präsidenten, der gerade Washingtons Autobahnring überflog, machte kehrt und wandte sich zurück nach Südosten. Auf dem Gelände des Observatoriums der Marine ging er nieder. Vizepräsident Durling und seine ganze Familie sprangen an Bord und schnallten sich noch nicht einmal an. In der Maschine knieten Agenten des Secret Service mit Uzi-MPs im Anschlag. Durling wußte lediglich, was seine Leibwächter ihm mitgeteilt hatten. Er ermahnte sich zur Ruhe und beschloß, einen kühlen Kopf zu wahren. Nun schaute er sein jüngstes Kind an, einen vierjährigen Jungen. Noch einmal so jung sein, hatte er erst gestern gedacht, und in einer Welt aufwachsen, der kein großer Krieg mehr droht. Die Schrecken seiner Jugend, die Kubakrise, die er als Erstsemester miterlebt hatte, seine Dienstzeit bei der 82. Luftlandedivision, das Jahr, das er als Zugführer in Vietnam verbracht hatte. Die Erfahrungen in diesem Krieg hatten aus Durling einen höchst ungewöhnlichen liberalen Politiker gemacht. Er hatte sich nicht gedrückt, sondern sein Leben aufs Spiel gesetzt; zwei seiner Männer waren in seinen Armen gestorben. Erst gestern hatte er, als er seinen Sohn betrachtete, Gott gedankt, daß dem Kleinen solche Erlebnisse erspart bleiben würden.
    Und jetzt das. Sein Sohn, der gerne flog, wußte nur, daß es einen überraschenden Hubschrauberflug gab. Seine Frau war besser informiert und hatte Tränen in den Augen.
    Der VH-3 setzte 50 Meter von dem Flugzeug entfernt auf. Ein Agent des Secret Service sprang hinaus und erblickte einen Zug Militärpolizisten der Air Force, die den Weg zur Treppe sicherten. Der Vizepräsident wurde praktisch hingcschlcift; ein stämmiger Agent schnappte sich seinen Sohn und rannte mit ihm los. Zwei Minuten später, noch ehe die Passagiere angeschnallt waren, ließ der Pilot des fliegenden Befehlsstandes NEACP die Triebwerke aufheulen und jagte die Maschine die Startbahn 01 links entlang. Er ging auf Ostkurs zum Atlantik, wo bereits eine KC-10 kreiste, um die Tanks der Boeing aufzufüllen.
     
    »Das ist ein ernstes Problem«, sagte Ricks im Maschinenraum. Sie hatten gerade versucht, wieder Fahrt aufzunehmen, aber bei mehr als drei Knoten heulte die Schraube gespenstisch. Die

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