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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Welle war leicht verbogen, würde aber wohl noch eine Weile halten. »Alle sieben Flügel müssen beschädigt sein. Wenn wir versuchen, Umdrehungen für mehr als drei Knoten zu machen, erzeugen wir Lärm. Bei über fünf Knoten fliegen die Drucklager der Welle binnen Minuten raus. Der Außenborder brächte uns auf fünf Knoten, ist aber ebenfalls laut. Kommentare?« Niemand sagte etwas. Niemand an Bord zweifelte an Ricks’ Qualifikationen als Ingenieur. »Optionen?«
    »So gut wie keine«, meinte Claggett. »Sieht finster aus.«
    Die Maine mußte bei dieser Alarmstufe nahe der Oberfläche bleiben, um innerhalb von Minuten ihre Raketen abfeuern zu können. Normalerweise wäre sie nun auf eine größere Tiefe gegangen, um wenigstens dem scheußlichen Schlingern zu entkommen, das die Turbulenz an der Oberfläche erzeugte, aber wegen der reduzierten Fahrt dauerte dann das Auftauchen zu lange.
    »Wie weit ist Omaha entfernt?« fragte der leitende Ingenieur.
    »Wohl hundert Meilen, und auf Kodiak sind P-3 stationiert – aber das Akula macht uns immer noch Kummer«, meinte Claggett. »Sir, wir können das hier abwettern.«
    »Kommt nicht in Frage. Wir haben ein havariertes strategisches Boot und brauchen Unterstützung.«
    »Das bedeutet Schallausstrahlung«, mahnte der IA.
    »Lassen wir eine SLOT-Boje los.«
    »Das bringt uns bei zwei Knoten Fahrt auch nicht viel, Sir. Captain, Lärm erzeugen ist ein Fehler.«
    Ricks schaute seinen leitenden Ingenieur fragend an. Der sagte: »Ich finde die Idee, einen Freund in der Nähe zu haben, angenehm.«
    »Ich auch«, meinte der Captain. Sekunden später war die Boje an der Oberfläche und begann sofort auf UHF einen kurzen Spruch zu senden. Sie war darauf programmiert, ihn stundenlang zu wiederholen.
     
    »Das gibt eine landesweite Panik«, sagte Fowler. Das war nicht gerade seine scharfsinnigste Bemerkung. Er wußte, daß in seiner eigenen Befehlszentrale Panik auszubrechen begann. »Irgendwelche Nachrichten aus Denver?«
    »Über Radio und Fernsehen meines Wissens nichts«, erwiderte jemand bei NORAD.
    »Gut. Bleiben Sie an der Leitung.« Fowler suchte an seiner Konsole nach einem anderen Knopf.
    »FBI-Befehlszentrale, Inspektor O’Day.«
    »Hier spricht der Präsident«, erklärte Fowler überflüssigerweise. Es war eine Standleitung, und die Leuchte an der Konsole beim FBI war deutlich gekennzeichnet. »Wer ist bei Ihnen der Verantwortliche?«
    »Ich bin stellvertretender Direktor Murray, Mr. President, und im Augenblick hier der höchste Beamte.«
    »Wie sind Ihre Nachrichtenverbindungen?«
    »Gut, Sir. Wir haben Zugang zu militärischen Fernmeldesatelliten.«
    »Kummer macht mir die Möglichkeit einer landesweiten Panik. Um dies zu verhindern, weise ich Sie an, dafür zu sorgen, daß Leute in die Zentralen der TV-Netze geschickt werden und dort erklären, daß über diesen Vorfall nicht berichtet werden darf. Wenn erforderlich, sind sie befugt, Sendungen mit Gewalt zu verhindern.«
    Das gefiel Murray überhaupt nicht. »Mr. President, das verstößt –«
    »Das Gesetz kenne ich, klar. Schließlich war ich selbst mal Staatsanwalt. Dieser Befehl sichert Menschenleben und die öffentliche Ordnung und ist auszuführen, Mr. Murray. Das ist eine Anweisung der Exekutive. Gehen Sie an die Arbeit.«
    »Jawohl, Sir.«

38
Erste Kontakte
    Die diversen Betreiber der kommerziellen Nachrichtensatelliten waren unabhängige Gesellschaften, die sich oft rücksichtslos Konkurrenz machten, aber nicht verfeindet waren. Zwischen ihnen bestanden Übereinkünfte, die umgangssprachlich Pakte hießen. Es bestand immer die Möglichkeit, daß ein Satellit ausfiel, entweder wegen eines internen Defekts oder wegen einer Kollision mit Weltraummüll, der den Firmen immer mehr ernsthafte Sorgen bereitete. Dementsprechend war man übereingekommen, einander in einem solchen Fall beizustehen und Überhangkapazitäten zur Verfügung zu stellen – so wie Zeitungsverlage einer Stadt traditionell im Falle eines Brandes oder einer Naturkatastrophe einem Konkurrenzblatt Druckkapazität überlassen. Im Zuge dieser Vereinbarung hatte man Standleitungen zwischen den verschiedenen Firmenzentralen eingerichtet. Bei Telstar ging zuerst ein Anruf von Intelsat ein.
    »Bert, uns sind gerade zwei Vögel ausgefallen«, meldete Intelsats Ingenieurin vom Dienst mit etwas zittriger Stimme. »Was ist los?«
    »Scheiße, wir haben gerade drei verloren, und Westar 4 und Teleglobe arbeiten auch nicht. Hier gab es einen

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