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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Intifada zunehmend unterstützte, den Kontakt. Im Gegensatz zu Bock befehligte Kati eine laufende Operation. Bock beneidete ihn darum, wie ungünstig die taktische Lage auch sein mochte. Ein weiterer perverser Vorteil für Kati war die Effizienz seiner Gegner. Der israelische Geheimdienst führte nun schon seit zwei Generation einen Schattenkrieg gegen die arabischen Freiheitskämpfer. Wer dumm und ungeschickt gewesen war, war von Mossad-Offizieren erschossen worden. Überlebende wie Kati waren die starken, klugen, treuen Produkte eines darwinschen Ausleseprozesses.
    »Was macht ihr mit Informanten?« fragte Bock.
    »Wir haben letzte Woche einen geschnappt«, erwiderte Kati mit einem grausamen Lächeln. »Ehe er starb, nannte er uns den Namen seines Führungsoffiziers, den wir nun beschatten.«
    Bock nickte. Früher wäre der israelische Offizier einfach erschossen worden, aber Kati hatte dazugelernt. Nun beobachtete man den Mann sehr vorsichtig und nur sporadisch in der Hoffnung, weitere Spitzel zu identifizieren.
    »Und die Russen?«
    »Diese Schweine liefern uns nichts Vernünftiges mehr. Wir stehen allein, wie immer«, antwortete Kati heftig. Dann fiel die Miene des Arabers wieder in seine Niedergeschlagenheit zurück.
    »Du wirkst erschöpft.«
    »Ich habe einen langen Tag hinter mir. Du bestimmt auch.«
    Bock gähnte und reckte sich. »Bis morgen dann?«
    Kati nickte, stand auf und führte den Gast zu seinem Zimmer. Bock drückte ihm die Hand, ehe er sich zurückzog. Sie kannten sich nun seit fast zwanzig Jahren.
    Kati ging zurück ins Wohnzimmer und trat von dort ins Freie. Seine Wachmannschaften waren bereit und auf ihren Posten. Wie immer wechselte er ein paar Worte mit ihnen, denn wer sich um seine Männer kümmert, dem dienen sie auch treu. Dann ging er zu Bett, nachdem er sein Abendgebet gesprochen hatte. Es beunruhigte ihn ein wenig, daß sein Freund Günther, ein tapferer, kluger und treuer Mann, Atheist war. Kati verstand nicht, wie man ohne Glauben weiterkämpfen konnte.
    Kämpft er überhaupt noch? fragte sich Kati, als er sich niederlegte und die schmerzenden Arme und Beine ausstreckte. Im Grunde genommen war Bock erledigt. Petra hätte im Kugelhagel der GSG-9 sterben sollen, das wäre für Günther besser gewesen. Dem Vernehmen nach war sie nur nicht getötet worden, weil sie von dem Kommandotrupp beim Stillen überrascht worden war. Da hätte kein Mensch, der diesen Namen verdiente, abdrücken können. Diese Sünde hätte Kati trotz seines Hasses auf die Israelis nie begehen können. Er dachte an Petra und lächelte. Einmal, als Günther verreist war, hatte er mit ihr geschlafen. Sie war einsam gewesen, und da er gerade heißblütig von einem erfolgreichen Einsatz im Libanon, bei dem ein israelischer Militärberater der christlichen Milizen starb, zurückgekehrt war, fielen sie einander in die Arme und kosteten ihren revolutionären Eifer zwei leidenschaftliche Stunden lang aus.
    Weiß Günther Bescheid? fragte er sich. Hat Petra etwas gesagt?
    Vielleicht, aber das machte nichts. Bock war nicht so eifersüchtig wie die Araber, die den Zwischenfall als tödliche Beleidigung aufgefaßt hätten. Europäer gingen mit solchen Dingen so lässig um. Seltsam, dachte Kati, aber nicht die einzige Merkwürdigkeit im Leben. Bock war ein wahrer Freund, das stand fest, in dessen Brust die Flamme so hell loderte wie in seiner eigenen. Schade nur, daß die Ereignisse in Europa dem Freund das Leben so vergällten. Seine Frau eingesperrt, die Kinder gestohlen. Bei dem Gedanken lief Kati ein Schauer über den Rücken. Die beiden hätten keine Kinder in die Welt setzen sollen. Kati war ledig geblieben und hatte nur selten weibliche Gesellschaft gesucht. Lächelnd erinnerte er sich an die vielen jungen Europäerinnen im Libanon vor zehn Jahren. Tricks hatten die gekannt, die kein arabisches Mädchen jemals lernen würde. Heiß waren sie gewesen, um ihren Eifer für die Sache zu beweisen. Gewiß, sie hatten ihn ebenso ausgenutzt wie er sie, aber er war damals ein leidenschaftlicher junger Mann gewesen, der sich daran nicht störte.
    Seine Leidenschaft war erloschen, und er konnte nur hoffen, daß sie noch einmal wiederkehrte, damit er genügend Energie für die eine Sache aufbrachte. Der Arzt meinte, sein Körper spräche gut auf die Therapie an, und die Nebenwirkungen seien weniger ernst als bei den meisten anderen Patienten. Von der permanenten Erschöpfung und der Übelkeit dürfe er sich nicht entmutigen lassen;

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