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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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in der Kombüse waren vinylbeschichtet, um metallisches Klappern zu vermeiden. Das Ohio war der Rolls-Royce unter den U-Booten.
    Rosselli wandte sich an Ricks. »So, jetzt gehört sie Ihnen, Harry.«
    »Niemand hätte sie besser vorbereiten können, Jim. Gehen wir ins Kasino; ich spendiere ein Bier.«
    »Gut«, erwiderte der Exkommandant mit belegter Stimme. Die Mannschaft hatte Aufstellung genommen und drückte ihm auf dem Weg von Bord ein letztes Mal die Hand. An der Turmleiter hatte Rosselli Tränen in den Augen. Als er übers Vordeck ging, liefen sie ihm über die Wangen. Mancuso verstand es. Ihm war es nicht anders gegangen. Ein guter Kommandant entwickelt eine echte Liebe zu seinem Boot und seiner Mannschaft, und Rosselli fiel der Abschied ganz besonders schwer, denn er hatte nun schon mehr Kommandos gehabt, als ihm eigentlich zustanden. Er hatte zum letzten Mal die gottähnliche Stellung des Befehlshabenden auf einem Kriegsschiff genossen und mußte nun Mancusos Schicksal teilen – den Befehl von einem Schreibtisch aus zu führen. Selbstverständlich konnte er weiterhin auf Booten mitfahren, um Skipper zu beurteilen und neue Ideen und Taktiken zu prüfen, doch von nun an nur noch als geduldeter, niemals als wirklich willkommener Gast an Bord. Am unangenehmsten aber war, daß ihm ein Besuch auf seinem ehemaligen Boot ganz verboten war; damit sollte vermieden werden, daß die Besatzung seinen Stil mit dem des neuen Kommandanten verglich und damit dessen Autorität untergrub. So muß es meinen Vorfahren ergangen sein, dachte Mancuso, als sie einen letzten Blick zurück auf Italien warfen und wußten, daß sie nie wieder zurückkehren würden, daß dieser Lebensabschnitt unwiderruflich zu Ende war.
    Die drei Männer stiegen in Mancusos Dienstwagen und fuhren zum Offizierskasino. Rosselli stellte seine Erinnerungsstücke auf den Boden, holte ein Taschentuch hervor und wischte sich die Augen. Es ist einfach unfair, dachte er. Da werde ich von diesem Superboot auf einen dumpfen Verwaltungsposten verbannt. Zum Teufel mit der Personalpolitik! Rosselli putzte sich die Nase und stellte sich darauf ein, den Rest seiner Dienstzeit an Land zu verbringen.
    Mancuso wandte stumm und respektvoll den Blick ab.
    Ricks schüttelte nur den Kopf. Was sollte diese Gefühlsduselei? Er dachte schon über seine ersten Maßnahmen nach. Die Torpedomannschaft war noch nicht ganz auf Zack? Wartet nur, euch werd’ ich Beine machen! Und der IA soll ein ganz besonders helles Kerlchen sein. Na und? Welcher Skipper lobt seinen Ersten Offizier nicht? Wenn der Mann wirklich reif für sein eigenes Kommando war, mochte er als IA vielleicht zu eifrig sein und seinen Kommandanten nicht vorbehaltlos unterstützen. Du wärst nicht der erste unter mir, den der Hafer sticht, dachte Ricks, ich werde dir schon zeigen, wer der Chef ist. Die wichtigste und beste Nachricht war natürlich der erstklassige Zustand des Antriebs. Ricks war das Produkt einer Marine, die geradezu besessen auf die Reaktorsicherheit achtete, und auf diesem Gebiet fand er den Geschwaderkommandanten Mancuso etwas zu lässig. Ähnliches ließ sich vermutlich auch über Rosselli sagen. Naschön, das Boot hatte die Sicherheitsprüfung glänzend bestanden. Auf seinen Booten mußten die Ingenieure jeden Tag auf eine solche Inspektion gefaßt sein. Bei der Ohio-Klasse funktionierten alle Systeme so gut, daß die Männer zur Nachlässigkeit neigten, besonders wenn sie gerade eine Prüfung mit Bestnote bestanden hatten. Hochmut kommt vor dem Fall. Und die Cowboy-Mentalität dieser U-Jäger! Wie konnte jemand auf die Wahnsinnsidee kommen, ein Akula zu verfolgen? Gut, der Abstand hatte sechzigtausend Meter betragen, aber was hatte sich dieser Irre eigentlich dabei gedacht?
    Ricks hielt sich an das Motto der strategischen U-Boote: VERSTECKT UND STOLZ (die weniger schmeichelhafte Version war SEE-SCHISSER). Wer uns nicht findet, kann uns nichts anhaben. Strategische Boote hatten Konfrontationen auszuweichen; sie waren eigentlich keine Kriegsschiffe, sondern schwimmende Abschußrampen für Interkontinentalraketen. Ricks war erstaunt, daß Mancuso Rosselli nicht auf der Stelle zurechtgewiesen hatte.
    Das mußte er sich merken. Mancuso hatte Rosselli nicht zusammengestaucht, sondern belobigt.
    Mancuso war sein Geschwaderkommandeur und war zweimal mit der Distinguished Service Medal ausgezeichnet worden. Es war eigentlich unfair, daß ein auf Tarnung bedachter Mann wie Ricks unter dem aggressiven

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