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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Indianern mit dem Fell des amerikanischen Bisons verglichen worden. Schwarze Soldaten hatten bei dem Sieg über Geronimo mitgekämpft und Teddy Roosevelt beim Sturm auf den San Juan Hill das Leben gerettet. Es war also an der Zeit, daß man ihnen offiziell Anerkennung zollte, und der Präsident hatte das nicht ohne politische Hintergedanken getan. Fest stand, daß die 10. Kavallerie eine ehrenhafte Tradition hatte.
    »Die Kopie habe ich in einer Woche fertig«, sagte der Zivilist. »Was hätte der alte Grierson wohl von der heutigen Ausrüstung der Buffalos gehalten?«
    »Die ist allerdings bemerkenswert«, räumte der General, der vor einigen Jahren das 11. gepanzerte Kavallerieregiment befehligt hatte, ein. Die Einheit »Black Horse« war fürs erste noch in Deutschland stationiert. Der Restaurateur hatte aber recht. Ein modernes Kavallerieregiment war mit 129 Kampfpanzern, 228 Schützenpanzern, 24 Geschützen auf Selbstfahrlafetten, 83 Hubschraubern und 5000 Mann praktisch eine Brigade, hochmobil und mit großer Feuerkraft.
    »Wo wird die Einheit stationiert?«
    »Zusammengestellt wird sie in Fort Stewart. Was dann mit ihr geschehen soll, weiß ich nicht. Vielleicht ergänzt sie das 18. Luftlandekorps.«
    »Also brauner Anstrich?«
    »Vermutlich. Na, die Jungs kennen sich ja in der Wüste aus.« Der General strich über das alte Tuch, an dem noch Staub aus Texas, New Mexico und Arizona haftete, und fragte sich, ob die Soldaten, die hinter dieser Fahne marschieren sollten, wußten, daß sie mit ihrem Outfit eine Einheit wieder zum Leben erwecken würden.

6
Manöver
    Die seit dem 18. Jahrhundert in fast unveränderter Form praktizierte Zeremonie der Kommandoübergabe bei der Navy ging planmäßig um 11.24 Uhr zu Ende. Sie war zwei Wochen früher als erwartet abgehalten worden, damit der scheidende Kommandant den ungeliebten Dienst im Pentagon rascher aufnehmen konnte. Captain Jim Rosselli hatte die USS Maine durch die letzten achtzehn Monate der Bauzeit bei der General Electrics-Tochter Electric Boat Division in Groton, Connecticut, gebracht, hatte den Stapellauf und die Endausstattung überwacht, die Werft- und Abnahmeprüfungen, die Indienststellung, die diversen Probeläufe, ein Raketen-Übungsschießen vor Port Canaveral, und war dann mit dem riesigen Boot durch den Panamakanal zu dem Stützpunkt Bangor im Staate Washington gefahren. Seine letzte Aufgabe, mit der USS Maine die erste Abschreckungspatrouille im Golf von Alaska durchzuführen, war erledigt, und er hatte nun, vier Tage nach dem Einlaufen, das Boot an Captain Harry Ricks, seine Ablösung, zu übergeben. Ganz so einfach war die Prozedur aber nicht. Raketen-U-Boote hatten schon seit der Indienststellung des ersten Typs dieser Art, der inzwischen längst verschrotteten und recycelten USS George Washington, zwei komplette Besatzungen, die »Blau« und »Gold« hießen. Die strategischen Boote konnten länger in See bleiben, wenn die Mannschaften sich ablösten. Das war zwar teurer, aber auch effizienter. Die strategischen U-Boote der Ohio-Klasse verbrachten im Durchschnitt zwei Drittel des Jahres in See, und zwar auf jeweils siebzigtägigen Patrouillenfahrten, gefolgt von einer fünfundzwanzigtägigen Wartungsperiode. Rosselli übergab also Ricks und seiner Mannschaft »Blau«, die »Gold« ablöste und nun auf Patrouille ging, das gigantische U-Boot.
    Nach der Zeremonie zog Rosselli sich in seine Kajüte zurück. Als erstem scheidendem Kommandanten des Bootes standen ihm traditionell bestimmte Souvenirs zu, darunter aus dem Teakholz des Decks gebohrte Cribbage-Stifte. Daß der Skipper nach einem einzigen erfolglosen Versuch nie wieder Cribbage gespielt hatte, tat nichts zur Sache. Diese Traditionen stammten zwar nicht ganz aus dem 18. Jahrhundert, waren aber ebenso unverrückbar. Er konnte nun seiner Sammlung eine goldbestickte Schildmütze, eine Plakette mit dem Namen des Bootes, ein von der ganzen Mannschaft unterschriebenes Erinnerungsfoto und diverse Geschenke von Electric Boat einverleiben.
    »Verdammt, so was hab’ ich mir schon immer gewünscht«, murrte Ricks.
    »Tja, das sind hübsche Stücke«, erwiderte Rosselli mit einem wehmütigen Lächeln. Nur die allerbesten Offiziere bekamen einen Auftrag dieser Art. Unter seinem Befehl hatte das Jagd-U-Boot USS Honolulu den Ruf eines erfolgreichen und »glücklichen« Schiffes bekommen. Anschließend hatte man ihm die Besatzung »Gold« der USS Tecumseh anvertraut, und auch hier hatte er geglänzt.

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