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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Jägertypen Mancuso dienen mußte, der von seinen Skippern Angriffslust erwartete. Der springende Punkt war, daß Mancuso seine Beurteilung schreiben würde. Ricks war ein ehrgeiziger Mann, der seine Karriere genauestens geplant hatte: Erst Geschwaderkommandeur, dann wollte er eine angenehme Dienstzeit im Pentagon verbringen, der die Ernennung zum Konteradmiral und die Erteilung des Befehls über eine U-Gruppe wie zum Beispiel die in Pearl Harbor folgen sollte, denn es gefiel ihm auf Hawaii. Als krönenden Abschluß stellte er sich eine Rückversetzung ins Pentagon vor. Diesen Karriereplan hatte Ricks sich schon als Lieutenant zurechtgelegt, und wenn er sich nur genauer an die Vorschriften hielt als alle anderen, konnte nichts schiefgehen.
    Mit einem Vorgesetzten von den Jagd-U-Booten hatte er allerdings nicht gerechnet. Nun, da mußte er sich eben anpassen. Das konnte er gut. Wenn ihm auf seiner nächsten Fahrt ein Akula in die Quere kam, wollte er Rossellis Beispiel folgen – aber natürlich erfolgreicher. Mancuso erwartete das sicher, und Ricks wußte, daß er im direkten Wettbewerb mit dreizehn anderen SSBN-Kommandanten stand. Wenn er Kommandant des Geschwaders werden wollte, mußte er unter vierzehn der Beste sein und seinen Vorgesetzten beeindrucken. Gewiß, wenn sein Karrierepfad so gerade wie seit zwanzig Jahren bleiben sollte, mußte er neue, ungewohnte Dinge probieren. Das tat er zwar nur ungern, aber die Karriere hatte Vorrang. Er war ausersehen, eines nicht zu fernen Tages die Admiralsflagge in seinem Dienstzimmer im Pentagon stehen zu haben, und an diese Umstellung gewöhnte er sich dann bestimmt leicht. Ein Admiral hatte seinen eigenen Stab, einen Fahrer und einen reservierten Parkplatz vor dem Pentagon und mit viel Glück Aussicht auf einen Posten im E-Ring des Pentagons, wo die Führung saß – oder, besser noch, als Direktor der Reaktorabteilung der Marine. Der Herr aller Reaktoren – eine Funktion, für die er sich qualifiziert fühlte – legte die technischen Standards und Verfahrensregeln fest, schrieb also sozusagen die Bibel für alle, die mit Atomkraft zu tun hatten. Er brauchte sich also nur an diese Bibel zu halten, und dann war der Weg nach oben frei. Ricks, ein brillanter Ingenieur, kannte die Vorschriften inund auswendig.
     
    J. Robert Fowler hat also doch menschliche Züge, sagte sich Ryan. Die Konferenz wurde im Obergeschoß des Weißen Hauses, wo sich auch die Schlafzimmer befanden, abgehalten, weil die Klimaanlage im Westflügel wegen Instandsetzungsarbeiten außer Betrieb war und das Oval Office wegen der Sonne, die durch die Fenster knallte, nicht in Frage kam. Man traf statt dessen in einem Wohnraum zusammen, in dem oft bei »informellen, intimen« Empfängen für rund fünfzig Personen das Buffet stand. Die antiken Sitzmöbel waren um einen ziemlich großen Eßtisch gruppiert; ein Wandgemälde stellte historische Szenen dar. Die Atmosphäre war informell und locker. Fowler war das Drum und Dran seines Amtes zuwider. Der ehemalige Bundesanwalt war an eine entspannte Arbeitsatmosphäre gewöhnt und fühlte sich mit gelockerter Krawatte und aufgekrempelten Hemdsärmeln offenbar am wohlsten. Für Ryan, der den Präsidenten als hochnäsig und steif im Umgang mit Untergebenen kannte, war das ein seltsamer Widerspruch. Merkwürdiger noch, der Präsident war mit dem Sportteil der Baltimore Sun , den er lieber las als den der Washington Post, hereingekommen. Fowler war ein begeisterter Football-Fan. Die Vorrunde der kommenden Saison war schon vorbei, und Fowler klopfte nun die Mannschaften der Nationalen Football-Liga NFL auf ihre Chancen ab. Ryan zuckte mit den Achseln und behielt das Jackett an. Fowler war als hochkomplexer Mensch ziemlich unberechenbar.
    Fowler, der sich diskret Zeit für diese Nachmittagskonferenz genommen hatte, saß am Kopfende des Tisches direkt unter einer Belüftungsöffnung und lächelte sogar ein wenig, als seine Gäste Platz nahmen. Zu seiner Linken saß G. Dennis Bunker, ein ehemaliger Kampfpilot der Air Force, der zu Beginn des Vietnamkrieges hundert Einsätze geflogen und dann den Dienst quittiert hatte, um eine Firma zu gründen, aus der inzwischen ein Milliarden-Imperium geworden war. Den Konzern und was er an Aktien von anderen Firmen besaß hatte er bis auf ein Unternehmen, die San Diego Chargers, verkauft, um den Kabinettsposten zu besetzen. Kein Wunder, daß sich viele Senatoren bei der Ratifizierung seiner Ernennung spöttisch fragen, ob

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