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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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einsetzen?«
    »In rund fünf Wochen, wenn Sie jetzt grünes Licht geben«, erwiderte der Verteidigungsminister. »Das 10. gepanzerte Kavallerieregiment, das sich gerade formiert, ist praktisch eine schwere Brigade, die jede arabische Division zu schlagen – besser: zu vernichten – in der Lage ist. Hinzu käme eine Einheit der Marineinfantrie, und wenn man uns Haifa als Stützpunkt gibt, haben wir fast immer einen Trägerverband im östlichen Mittelmeer. Zusammen mit dem auf Sizilien stationierten Geschwader F-16 wäre das eine nicht zu verachtende Streitmacht. Dem Militär wird die Sache auch gefallen, weil es ein größeres Manövergelände bekommt. Wir richten einen Stützpunkt in der Negev ein; Üben und nochmals Üben garantiert den optimalen Bereitschaftsgrad der Einheit. Das wird zwar nicht billig, aber ...«
    »Sie werden den Preis zahlen«, schnitt der Präsident Bunker sanft das Wort ab. »Das ist die Sache wert, und der Kongreß wird uns wohl die Mittel nicht verweigern, nicht wahr, Arnie?«
    »jeder Abgeordnete, der über diesen Plan meckert, wird abgewählt«, sagte der Stabschef zuversichtlich.
    »Es muß also nur noch Israels Widerspruch überwunden werden«, faßte Fowler zusammen.
    »Korrekt, Mr. President«, erwiderte Talbot für alle Anwesenden.
    »Und wie ist das am einfachsten zu erreichen?« Fowlers Frage war rein rhetorisch, denn eine Antwort war bereits formuliert. Die gegenwärtige israelische Regierung war eine wacklige, zerstrittene Koalition, für die ein gezielter Schubs aus Washington ausreichte, um sie zu Fall zu bringen. »Und der Rest der Welt?«
    »Die NATO-Länder sind kein Problem. Die restlichen UN-Mitglieder werden widerwillig mitziehen«, erklärte Elliot, ehe Talbot etwas sagen konnte. »Solange die Saudis mitspielen, schließt sich die islamische Welt an. Sperrt sich Israel, steht es isolierter da als je zuvor.«
    »Zu großen Druck würde ich nicht ausüben«, sagte Ryan.
    »Dr. Ryan, das fällt nicht in Ihren Zuständigkeitsbereich«, sagte Elliot sanft. Einige Konferenzteilnehmer bewegten leicht die Köpfe oder machten schmale Augen, aber es setzte sich niemand für Ryan ein.
    »Gewiß, Dr. Elliot«, unterbrach Ryan die peinliche Stille. »Andererseits könnte exzessiver Druck auf Israel das Gegenteil von dem bewirken, was der Präsident beabsichtigt. Und wir dürfen auch die moralische Dimension nicht außer acht lassen.«
    »Dr. Ryan, es geht uns hier nur um die ethische Dimension«, sagte der Präsident. »Und die läßt sich leicht definieren: Es hat in der Region genug Kriege gegeben; es ist Zeit, Frieden zu schaffen. Unser Plan ist ein Mittel zu diesem Zweck.«
    Unser Plan , hörte Ryan ihn sagen. Van Damms Blick flackerte kurz. Jack erkannte, daß er in diesem Raum so isoliert war, wie Israel es in der Absicht des Präsidenten sein sollte. Er schaute auf seine Unterlagen und schwieg. Von wegen ethische Dimension, dachte Ryan zornig. Hier geht es um einen Meilenstein in der Geschichte und um das politische Kapital, das Fowler aus seiner Rolle als großer Friedensstifter schlagen kann. Aber dies war nicht der Augenblick für Zynismen. Der Plan war zwar nicht mehr Ryans Geisteskind, aber trotzdem eine löbliche Sache.
    »Und wie nehmen wir die Israelis in den Schwitzkasten?« fragte Fowler heiter. »Ich denke nicht an drastische Maßnahmen, sondern an einen diskreten, deutlichen Wink.«
    »Nächste Woche soll eine Ladung Flugzeugersatzteile an sie abgehen«, sagte Verteidigungsminister Bunker. »Israel will die Radarsysteme seiner F-15 austauschen. Es gäbe auch noch andere Druckmittel, aber diese neue Radaranlage, die wir selbst gerade erst in unsere Maschinen einbauen, ist ihnen sehr wichtig. Das gleiche gilt für das Raketensystem der F-16. Die Luftwaffe ist Israels Kronjuwel. Wenn wir diese Lieferungen aus technischen Gründen zurückhalten, ist das ein Wink mit dem Zaunpfahl.«
    »Läßt sich das unauffällig bewerkstelligen?« fragte Elliot.
    »Wir können ihnen zu verstehen geben, daß laute Reklamationen wenig hilfreich sind«, meinte van Damm. »Wenn die Rede vor den Vereinten Nationen wie erwartet positiv aufgenommen wird, könnten wir der israelischen Lobby im Kongreß zuvorkommen.«
    »Es wäre besser, ihnen den Kompromiß mit mehr Waffen schmackhafter zu machen, als ihre existierenden Systeme lahmzulegen.« Das war Ryans letzter Versuch. Die Sicherheitsberaterin knallte ihm die Tür vor der Nase zu.
    »Dazu fehlen uns die Mittel.«
    Der Stabschef

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