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Das Echo der Lüge - Miller, S: Echo der Lüge

Das Echo der Lüge - Miller, S: Echo der Lüge

Titel: Das Echo der Lüge - Miller, S: Echo der Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Miller
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Mühen gefunden.« Die kleinste Bewegung fiel mir schwer. Ich konnte nicht auf ihn zugehen, konnte mich nicht setzen, stand in der Halle, als gebe es kein Entkommen.
    »Du bist allein?«
    »Hat Sandrine dir das nicht mitgeteilt?«
    »Sie sagt, dass du allein gekommen bist. Das muss nicht bedeuten …«
    »Sei unbesorgt.«
    »Das kann ich leider nicht.« Eine Geste Richtung Küche. »Wollen wir was trinken?«
    Seine Distanziertheit beleidigte mich, ich rührte mich nicht von der Stelle. Er behandelte mich wie eine Komplizin, der man nicht trauen kann.
    »Du bewohnst das Haus also doch?«
    »Nein, ich wohne …« Er unterbrach sich. »Komm.« Er streckte die Hand aus.
    Der Weg durch den Raum kam mir wie eine Reise vor. Ich gab ihm die Hand. Die Oberfläche seiner Haut, die Art, wie sein Daumen meine Handwurzel berührte, waren mir vertraut. Auch wenn seine Worte kühl klangen – in seinem Blick lag Verletz lichkeit.
    »Du hast dir viel Zeit gelassen.«
    »Rede keinen Unsinn«, antwortete ich. »Alles, was ich hatte, war ein Zettel mit Andeutungen über Zwiebelsuppe.«
    Er hakte mich unter und dirigierte mich in Richtung Küche. »Ich wusste, dass du auf die Lösung kommen würdest.«
    Widerwillig ging ich neben ihm her. »Wieso hast du mich nicht eingeweiht? Wieso hast du mir nicht gesagt, was dein Plan ist?«
    Pascal holte Luft, um eine geschmeidige Antwort zu geben, dann stockte er. »Weil es ein finsterer Plan ist, mein Liebling.« Er lächelte traurig. »Und du bist nicht der Mensch, der mit einem finsteren Plan leben sollte.«
    Es war das erste offene Wort, das erste Zeichen, dass er sich der Tragweite dieser Begegnung bewusst war.
    »Ich konnte mir genau vorstellen, was du durchmachen würdest, wusste, dass die Zeit die Hölle für dich ist, und musste es dir trotzdem antun.«
    »Warum, Pascal?« In der dämmerigen Küche löste ich mich von seiner Seite. »Glaubst du, ich hätte dich verraten?«
    Er atmete durch. »So war es einfacher. Indem du nichts wusstest, nicht einmal einen Verdacht hattest, warst du meine beste Rückendeckung.«
    »Das beantwortet meine Frage nicht.«
    »Ich müsste ganz weit ausholen, damit du mich verstehst.«
    »Tu das.« Ein Luftzug drang aus dem Garten. »Wieso gehen wir nicht ein paar Schritte?«
    »Später vielleicht.« Er hielt sich von der Tür fern. »Ich habe dich damals in Toronto gesehen und gewusst, zwischen uns wird etwas passieren.«
    »Auf der Comicmesse?«
    Er nickte. »Das scheint so lange her zu sein.«
    »Nur drei Jahre. – Was sollte passieren , Pascal? Du warst verheiratet.«
    »Jessica und ich waren längst nicht mehr zusammen.«
    »Außer in geschäftlichen Dingen.«
    »Stimmt.« Er sah mich an wie ein Junge, der beim Klauen erwischt wird.
    »Du hast eine Frau gesucht, die in dein Schema passt. Jung sollte sie sein, denn Männer in mittleren Jahren verlassen ihre Frauen meistens wegen einer Jüngeren. Die Gesuchte musste unerfahren in der Geschäftswelt sein, sie durfte deine Machenschaften nie durchschauen. Eine Fremde sollte es sein, jemand ohne Verbindungen zu deiner Welt. Es durfte ja keine gemeinsamen Freunde und Bekannte geben, die mir irgendwann die Augen hätten öffnen können. Da kam dir eine Ausländerin natürlich gelegen.«
    Pascal ging auf und ab, ich trat ihm in den Weg. »Wenn du genau wusstest, was du mir antust, und es trotzdem getan hast, heißt das, du hast mich nie wirklich geliebt.«
    Eine lange Pause. »Ich gebe zu, es war nicht Liebe auf den ersten Blick. Aber Liebe war es doch. Es ist Liebe«, sagte er.
    »Ich war mit dir zusammen und doch eine Einsiedlerin! Du hast einen Kokon aus Nichtwissen um mich gesponnen. Du hast mich von Frankfurt ferngehalten, von deiner Familie, deinem ganzen bisherigen Leben. Nur in der winzigen Wohnung in Toronto konnten wir wirklich zusammen sein!« Ich sah in das ernste männliche Gesicht. »In solchen Zeiten glaubte ich, dass du mich liebst.«
    »Das habe ich.«
    »Du hast mich belogen.«
    »Nicht in allem.«
    »Du hast mich von deinem Jungen ferngehalten.«
    »Robbie?«, fragte er, als hätte ich einen Punkt erwähnt, der mit unserer Situation absolut nichts zu tun hatte. »Ich wollte dir von Robbie erzählen. Ich hätte es tun sollen. Aber du warst für mich der einzige unberührte Ort auf der Welt. Der Ort, wo ich all den Müll, den ich mir aufgehalst hatte, hinter mir lassen konnte. Meine Zuflucht.«
    »Dein Sohn ist kein Müll!«
    »Robert ist ein toller Junge. Ich hätte dir bestimmt von ihm

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