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Das Echo der Lüge - Miller, S: Echo der Lüge

Das Echo der Lüge - Miller, S: Echo der Lüge

Titel: Das Echo der Lüge - Miller, S: Echo der Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Miller
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erzählt, später, wenn alles vorbei gewesen wäre.«
    »Wann? Wo?«, rief ich aufgebracht. »In Timbuktu oder auf einer fernen Südseeinsel? Das passt alles nicht zusammen, Pascal: Du hast mich mit eiskaltem Kalkül ausgewählt, weil ich deinem Plan am besten diente. Du hast dich in meine Liebe gestohlen, ohne selbst zu lieben! Und jetzt erzählst du mir, ich sei deine Zuflucht gewesen? Du hast mich in Rio sitzen lassen, ohne die geringste Ahnung, was geschehen ist! Ich bin von Pontius zu Pilatus gelaufen, um zu beweisen, dass du noch lebst! Wenn du mich angeblich liebst: Warum hast du mir nicht vertraut?«
    Er krampfte die Hände ineinander. »Auch wenn es verrückt klingt: Beides ist richtig. Ich liebe dich, und ich habe dich hintergangen.«
    »Ist das die berühmte männliche Entschuldigung für alles: Ich kann nichts dafür, es war stärker als ich?«
    »Als ich dich kennenlernte, hast du mir gefallen. Ich habe dich für meine Zwecke ausgesucht. Wir wurden ein Paar, und du hast mich geheiratet. In Toronto hast du mich gelehrt, einfache Dinge zu schätzen: einen Spaziergang am See, mit den Fingern essen, eine albern zugebrachte Nacht.« Sein Blick ging ins Freie. »Es war nach einem Jahr – ja, ziemlich genau ein Jahr, nachdem wir uns kennengelernt hatten, da habe ich mich in dich verliebt.«
    »Nach einem Jahr? Was hat sich da für dich verändert?«
    »Sehr viel. Alles.« Er nahm meine Hand. »Der Ring – weißt du noch, als ich ihn dir geschenkt habe?« Mit dem Daumen glitt er über den Brillanten.
    Ich sah uns wieder auf der Straße der Juweliere stehen, Pascal hatte mir den Ring mit den Worten angesteckt: Du bist meine geliebte Frau . Ich spürte Tränen aufsteigen und wandte mich ab. Obwohl ich ahnte, dass er die Wahrheit sagte, konnten seine Worte das Geschehene unmöglich aus der Welt schaffen.
    »Hast du David auf mich angesetzt?«
    Statt einer Antwort ging er zur Anrichte, nahm eine offene Rotweinflasche aus dem Schrank und goss zwei Gläser ein.
    »Ich weiß, dass du David finanziell in der Hand hast. Warst du es, der ihm den Auftrag erteilte, sich um mich zu kümmer n ?«
    Er trank, bevor er mir mein Glas gab. »Ich wusste, dass er in der Schweiz mit dir Kontakt aufnehmen sollte.«
    »Wieso, Pascal?«
    »Weil du einfach nicht akzeptieren wolltest, was sonst jeder geglaubt hat! Dass ich beim Tauchen ertrunken bin!«
    »Das heißt …« Ich stieß ein ungläubiges Lachen aus. »Indem ich das Natürliche tat, indem ich hoffte, dass du am Leben bist, habe ich dich in Schwierigkeiten gebracht?«
    »Jede Menge Schwierigkeiten.« Er nahm einen tiefen Schluck.
    »Wie weit hast du David erlaubt zu gehen? Ein bisschen trösten? Oder ein bisschen trösten und ein bisschen anfassen? Oder durfte er als Tröster sogar mit mir schlafen?«
    »Hör auf! Er sollte dich nur überzeugen, dass ich …« Pascal stockte.
    »Dass du tot bist!«, schrie ich. »Da wird also ein passabel aussehender Typ losgeschickt, damit er mich von deinem Tod überzeugt! Ist dir klar, wie krank das ist?«
    »Wir mussten sichergehen.«
    »Wir?« Ich trat einen Schritt zurück. »Wer ist wir? Deine Mutter, dein Bruder?«
    »Mama? Nein«, antwortete Pascal erstaunt. »Sie hat nicht das Geringste damit zu tun. Auch Roman nicht.«
    »Ich dachte die ganze Zeit, der gefährliche Zuermatt-Clan ist hinter mir her?«
    »Wovon redest du?« Seine Überraschung war echt.
    »Ich hatte angenommen … David handelt im Auftrag deiner Familie.«
    Pascal schüttelte den Kopf. »Es wäre unmöglich gewesen, so viele Menschen in meine Absicht einzuweihen. Irgendwann wäre unweigerlich etwas durchgesickert.«
    Ich richtete mich kerzengerade auf. »Wer ist Wi r ?«
    »Ich dachte, das hättest du längst begriffen. Du selbst bist auf sie zugegangen – Jessica natürlich.«
    Obwohl es meine Vermutung bestätigte, verunsicherte mich die Antwort. »Nur Jessica und du?«
    »Nur wir beide.« Auf meinen ungläubigen Blick hin sagte er: »Meine Mutter hätte niemals bei so etwas mitgemacht. Was das Verhältnis zu meiner Familie betrifft, habe ich dir die Wahrheit gesagt. Von Anfang an schätzte Mama die Art Geschäfte nicht, die ich mache. Außerdem war das Betrugsdezernat bei seinen Nachforschungen nicht zimperlich: Sie haben auch sie damit belästigt.« Er sah mich an. »Und eine Sache wird Lisbeth mir nie vergeben: die Scheidung. Ein Zuermatt steht zu seinem Versprechen, ein Zuermatt lässt sich nicht scheiden. Wenn sie gewusst hätte …«
    »Dass deine Scheidung

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