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Das Echo der Vergangenheit

Das Echo der Vergangenheit

Titel: Das Echo der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Heitzmann
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und den ausdrucksstarken Augen. Er hätte sie so gerne in den Arm genommen, aber deshalb hatte er nicht angehalten.
    Er war ausgestiegen und auf sie zugegangen, weil er für sie kämpfen wollte, weil er wollte, dass sie für sich selbst kämpfte. Aber ihre Miene und ihre Körpersprache waren ebenso widersprüchlich gewesen wie seine eigenen und er hatte aufgegeben. So wie er Jacky nicht daran gehindert hatte zu gehen, hatte er Sofies Abwärtsspirale in zerstörerische Denk- und Verhaltensmuster nicht verhindert. Vielleicht hatte Chaz recht. Sein erster Instinkt war, den Abflug zu machen.
    Als er vor dem Büro parkte, klingelte sein Handy. Er sah die Nummer und beschloss, dass er nicht länger davonlaufen würde. »Hallo, Mom.«
    »Oh, Gott sei Dank. Ich dachte, du wärest im Ausland oder so.«
    »Ich war noch nie im Ausland.« Da Dad nichts davon hielt, amerikanische Dollars in ausländische Wirtschaftssysteme zu stecken, hatten sie bei keinem ihrer gemeinsamen Urlaube eine Grenze überquert. Und seither hatte er weder Zeit noch Grund gehabt, es zu tun.
    »Aber ich habe versucht, dich zu erreichen.«
    »Wie ernst ist die Situation denn?«
    »Sie werden am offenen Herzen operieren. Er könnte sterben. Wa-rum hast du nicht zurückgerufen?«
    »Wann ist die OP?«
    »Morgen früh. Du hättest schon hier sein können, wenn du meinen ersten Anruf erwidert hättest.«
    Da sein? »Ich weiß doch gar nicht, ob ich hier wegkann.«
    »Dein Vater hat eine Herzoperation. Du bist alles, was er noch hat, und du weißt nicht, ob du kommen kannst?«
    Um für Sofie da zu sein, hatte er ein teures Last-Minute-Ticket nach New York bezahlt. Jetzt war er deutlich weniger motiviert, aber vielleicht würde er nie die Gelegenheit bekommen, Jackys Fall vorzutragen, wenn er jetzt nicht hinfuhr. »Ich werde sehen, was ich tun kann.«
    Neun Stunden später landete er in Phoenix und traf sich anschließend im Krankenhaus mit seiner Mutter. Er hatte ihr immer zum Geburtstag Blumen geschickt und eine Karte am Muttertag, aber seit fünf Jahren hatte er sie nicht mehr gesehen. Ihr Gesicht hatte seine scharfen Kanten verloren und ihre Taille war fülliger geworden. Ihr Körperbau war immer noch zierlich, aber die Haut war schlaffer. Ihr Haar war blonder, als es von Natur aus je gewesen war, und ihre Augen waren von einer undefinierbaren blauen Farbe und wurden von keinem inneren Leuchten erfüllt.
    Sie war weder unsicher noch unintelligent, sondern nur geschult, so zu wirken. Die Ehefrau, die sich unterordnete. Wieder stiegen seine antireligiösen Vorurteile in ihm auf, aber diesmal verließ er sich nicht auf eine ähnlich nutzlose Philosophie. Er hatte Glauben in Aktion gesehen, einen schwitzenden, dienenden, liebenden Glauben. Er entsprang der Freiheit und nicht einer dominanten Herrschsucht.
    »Oh, Matthew, ich bin ja so froh, dass du hier bist.« Ihre Umarmung war anders als das kühne Drücken einer Doria Michelli. Moms Umarmung war verglichen mit der herzlichen allumfassenden Liebe von Sofies Mutter ein zögerlicher, künstlicher Kontakt. Vielleicht waren es ihr zierlicher Körperbau und ihre Weichheit oder sie hatte Angst zu zeigen, dass sie Substanz hatte. Als er ihre Umarmung erwiderte, tat sie ihm vor allem leid.
    Und das überraschte ihn. Er hatte erwartet, wütend zu sein. Aber das würde noch kommen. Bei Dad. Wenn der Mann starb, würde Matt dafür sorgen, dass er es nicht mit einem reinen Gewissen tat. Sofies Niedergang hatte seinen Entschluss noch gestärkt. Ein Tyrann würde in den Spiegel sehen müssen, und wenn es das Letzte war, was er sah.
    Die Arme seiner Mutter sanken. Sie trat zurück und sah ihn an. »Du bist Webb so ähnlich, dass ich immer staune.«
    Mit zusammengebissenen Zähnen sagte er: »Wo ist er?«
    Sie betraten das Zimmer, in dem der Riese, Webb Hammond, zusammengesunken lag. Er rang schwer um Luft und ein finsterer Blick meißelte steile Falten auf seine Stirn, bis er sich umwandte. Matts Magen drehte sich um, als er den Stolz und die Zufriedenheit im Gesicht seines Vaters sah.
    »Matty.« Sein dicker Hals klang wie zugeschnürt. »Komm her, damit ich mich nicht so anstrengen muss, dich zu sehen.«
    Matt trat an das Bett. »Pumpe kaputt?«
    »Nichts, was sie nicht reparieren könnten. Ich zahle schließlich genug dafür. Die schicken ihre Kinder alle nach Harvard.« Die Angeberei funktionierte mit dem Schlauch in seiner Nase und dem Krankenhaushemdchen nicht besonders gut.
    »Wann hat es angefangen?«
    Webb zuckte

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