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Das Echo dunkler Tage

Das Echo dunkler Tage

Titel: Das Echo dunkler Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dolores Redondo
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zusammengesucht und im Kofferraum Ihres Autos verstaut. Ihrer Frau erzählten Sie, Johana sei zu Hause aufgetaucht und habe diese Sachen mitgenommen. Señor Medina, habe ich korrekt wiedergegeben, was Sie ausgesagt haben?«
    Jasón senkte den Blick und nickte.
    »Sie müssen laut Ja sagen, damit die Aussage rechtskräftig wird.«
    Medina beugte sich nach vorn, als wollte er das Aufnahmegerät küssen, und sagte laut und deutlich:
    »Ja, das ist die volle Wahrheit, Gott ist mein Zeuge.« Seine Stimme klang sanft, etwas zu hoch und dermaßen unterwürfig, dass seine Anwältin die Augen verdrehte.
    »Nicht zu fassen«, murmelte sie noch einmal.
    »Sie bestätigen also Ihre Aussage, Señor Medina?«
    Medina beugte sich wieder nach vorn.
    »Ja.«
    »Wollen Sie noch etwas hinzufügen?«
    Noch eine lächerliche Verbeugung.
    »Nein, es ist alles gesagt.«
    »Gut, Señor Medina. Wir wüssten allerdings gern noch ein paar weitere Dinge.«
    Die Anwältin richtete sich auf, als würde ihr bewusst, dass sie eine Aufgabe zu erfüllen hatte.
    »Inspectora Salazar von der Policía Foral habe ich Ihnen ja bereits vorgestellt. Sie hätte noch einige Fragen an Sie.«
    »Einspruch«, schaltete sich die Anwältin ein. »Das Leben meines Klienten ist nach diesem Geständnis sowieso schon völlig aus den Fugen. Glauben Sie bloß nicht, ich weiß nicht, was Sie mit weiteren Fragen bezwecken.«
    »Was bezwecke ich denn?«, fragte Amaia geduldig.
    »Sie wollen meinem Klienten die Basajaunmorde in die Schuhe schieben.«
    Amaia lachte und schüttelte den Kopf.
    »Da können Sie ganz unbesorgt sein. Die Vorgehensweise der Täter stimmt nicht überein. Uns war von Anfang an klar, dass wir es mit zwei verschiedenen Mördern zu tun haben. Nach seiner Aussage können wir fast ausschließen, dass er auch die anderen Morde begangen hat.«
    »Wieso nur fast?«
    »Wir müssen noch etwas klären. Von der Aussage Ihres Klienten hängt ab, wie wir in diesem Fall weiter verfahren werden.«
    Die Anwältin biss sich auf die Unterlippe.
    »Ich schlage Folgendes vor: Ich frage, und Ihr Klient antwortet nur, wenn Sie zustimmen«, sagte Amaia.
    Angewidert betrachtete die Anwältin die feuchten Stellen auf dem Tisch und nickte. Padua wollte sich erheben, um ihr den Platz gegenüber von Medina zu überlassen, aber Amaia hielt ihn zurück. Stattdessen stand sie selbst auf, ging um den Tisch herum und stellte sich links neben Medina. Sie beugte sich zu ihm hinunter, bis ihre Kleidung fast die seine streifte.
    »Señor Medina, Sie haben ausgesagt, dass Sie Johana mehrfach geschlagen und anschließend vergewaltigt haben. Sind Sie sicher, dass das alles war?«
    Medina rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her.
    »Worauf wollen Sie hinaus?«, fragte die Anwältin.
    »Der rechte Arm der Leiche war bis zum Ellbogen amputiert«, erläuterte sie und legte die vergrößerten Fotos auf den Tisch, auf denen die Wunde in all ihrer Rohheit zu sehen war.
    Die Anwältin runzelte die Stirn, beugte sich zu ihrem Klienten hinüber und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Er schüttelte den Kopf. Amaia wurde ungeduldig.
    »Hören Sie, wir wollen nur wissen, ob Sie die Hand abgeschnitten haben, damit wir die Leiche nicht aufgrund der Fingerabdrücke identifizieren können?«
    Die Idee schien ihn zu überraschen.
    »Nein.«
    »Sehen Sie sich die Fotos an!«, forderte Amaia ihn auf.
    Medina warf einen kurzen Blick darauf und schaute dann angeekelt weg.
    »Nein, das war ich nicht! Als ich ihr die Schnur um den Hals gelegt habe, war der Arm schon so. Ich dachte, das war ein Tier.«
    »Wie lange haben Sie gebraucht, um nach Hause und wieder zurück zur Hütte zu fahren?«
    Medina begann zu weinen. Sein Schluchzen schien aus seinem Bauch aufzusteigen, er zitterte am ganzen Körper.
    »Wir sollten jetzt aufhören, Señor Medina muss sich ausruhen«, mischte sich die Anwältin ein.
    Amaia platzte der Kragen.
    »Señor Medina wird sich ausruhen, wenn ich es sage.«
    Sie schlug so heftig auf den Tisch, dass kleine Tröpfchen in alle Richtungen spritzten. Medina hörte sofort auf zu weinen.
    »Antworten Sie!«, befahl sie barsch.
    »Anderthalb Stunden, höchstens.«
    »Als Sie wieder in der Hütte ankamen, war die Hand weg, oder wie?«
    »Ja, ich dachte …«
    »War da Blut?«
    »Was?«
    »Ob um die Wunde herum Blut war.«
    »Ein bisschen vielleicht, eigentlich nur ein Fleck.«
    Amaia sah zu Padua.
    »Die Kinder?«, schlug er vor.
    »Auf einer weißen Plastikplane«, murmelte Jasón.
    »Was für ein

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