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Das Echo Labyrinth 01 - Der Fremdling

Titel: Das Echo Labyrinth 01 - Der Fremdling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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persönlich sammelt Bubutas Beschwerden über Ihre Einheit, klebt sie in ein spezielles Album und versieht sie mit eigenhändigen Illustrationen. Es heißt, er will das Album Sir Juffin Halli schenken, wenn es voll ist. Deswegen hat der König die neueste Notiz von General Boch ja so aufmerksam gelesen, bevor er sie seiner Sammlung hinzugefügt hat. Und er ist neugierig geworden: Warum halten Sie sich eigentlich Tiere daheim? Wozu soll das gut sein?«
    »Überzeugen Sie sich doch selbst, wozu das dient! Sehen Sie nicht, wie schön Armstrong und Ella sind? Und wie klug?«
    Als die Auslöser der neuesten Querelen ihren Namen hörten, sprangen sie mir auf den Schoß, und ich stöhnte kurz unter ihrem Gewicht. Ihr langes, sorgsam gekämmtes Haar schimmerte, ihre blauen Augen funkelten freundlich, und ihr haariger Schwanz kitzelte mich angenehm an der Nase. Ich war richtig stolz auf meine zwei Hauskatzen.
    »Wenn Sie wüssten, wie angenehm es ist, beim Schnurren der beiden einzuschlafen!«, sagte ich träumerisch. »Das - mit Verlaub - ist schon beinahe alles, wozu sie gut sind.«
    »Und woher haben Sie die Katzen?«, fragte Hiller neugierig.
    Bis heute weiß ich nicht, warum ich damals log. Vielleicht fürchtete ich ja, meine Tiere könnten sauer sein, wenn ich einem Fremden von ihrer plebejischen Herkunft erzählte.
    »Die beiden sind direkte Nachkommen der Wildkatzen, die in den Leeren Ländern leben, und eines geheimnisvollen schwarzen Tiers, das aus der Gegend stammt, wo die Sonne versinkt!«
    Ich versuchte, allen Ernstes einen exaltierten Barbaren zu mimen, hielt das aber nicht lange durch, sondern lachte und fuhr mit normaler Stimme fort: »Das jedenfalls hat auf dem Zettel gestanden, der neben den Tieren im Korb gelegen hat. Ich habe sie von einem alten Freund geschenkt bekommen.«
    »Und Seine Majestät hat das erraten!«, rief der Abgeordnete des Königs begeistert. »Stellen Sie sich das mal vor! Er hat gleich gesagt: >Ich bin überzeugt, bei diesem unglaublichen Max leben auch unglaubliche Katzen. Geh hin und schau dich um - ich bin neugierig!« Jetzt sehe ich es selbst, Sir Max: Ihre Katzen haben nichts mit den Tieren gemein, die bei uns auf den Bauernhöfen leben.«
    »Wenn Seine Majestät der Auffassung ist, dass Armstrong und Ella wunderbare Geschöpfe sind, bin ich ganz seiner Meinung«, versicherte ich Hiller und streichelte meine beiden haarigen und allzu wohlgenährten Kameraden. »Die beiden sind wirklich etwas Besonderes!«
    Ich hatte den Eindruck, dass die Bauern von Echo weder Zeit noch Geduld hatten, das weiche Fell ihrer Zöglinge durchzukämmen. Auch den zerlausten Geschöpfen, die sich hier in den Gärten auf der Suche nach Nahrung herumtreiben, ähnelten meine Tiere keinesfalls.
    Der Revisor der schlechten Nachrichten entschuldigte sich fünfmal, meine kostbare Aufmerksamkeit in Anspruch genommen zu haben, und meldete sich per Stummer Rede in der Burg Rulch, der königlichen Hauptresidenz. Und weil über eine so ernste Sache wie meine Katzen ausführlich berichtet werden musste, schwieg der Junge beinahe eine geschlagene Stunde.
    Schließlich schenkte mir Kowista Hiller seine Aufmerksamkeit erneut. Offen gesagt war ich zwischendurch schon eingedöst.
    »Sir Max«, flüsterte er ehrerbietig. »Der König will auch solche Katzen haben. Aber verstehen Sie mich bitte nicht falsch! Ich möchte damit nicht gesagt haben, dass er diese beiden haben will! Doch Sie haben Kater und Katze, und die werden früher oder später sicher Nachwuchs bekommen. Können wir also auf ein Kätzchen aus dem ersten Wurf hoffen?«
    Das war gar keine schlechte Lösung meiner künftigen Probleme. Früher oder später würden sicher kleine Kätzchen auf tauchen - daran hatte ich keinen Zweifel. Zwar hatte ich vorgehabt, die ersten Kinder von Armstrong und Ella dort abzugeben, woher ich die Eltern bekommen hatte - auf Melifaros Landgut also -, doch ein Königshof war natürlich etwas Feineres. Und viel näher lag er auch.
    »Wenn der erste Nachwuchs kommt, schicke ich dem König natürlich das dickste Pärchen«, versprach ich feierlich.
    Kowista Hiller überschüttete mich mit Dank, Entschuldigungen und Komplimenten und verabschiedete sich dann. Kaum hatte er das Haus verlassen, ging ich ins Schlafzimmer.
    Ausschlafen konnte ich allerdings nicht, denn schon nach wenigen Stunden meldete sich mein neuer Bekannter per Stummer Rede bei mir. Wie sich herausstellte, war der Nachwuchs von Ella und Armstrong bei allen Höflingen

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