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Das Echo Labyrinth 02 - Die Reise nach Kettari

Titel: Das Echo Labyrinth 02 - Die Reise nach Kettari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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Hoffnung.«
    »Hoffnungen sind trügerisch«, meinte Sir Machi kopfschüttelnd. »Ich kann dir nur raten: Vergiss sie. Aber nun lass uns nicht mehr über so ernsthafte Dinge reden. Ich möchte noch was anderes mit dir besprechen. Meines Wissens weiß dein Begleiter so gut wie nichts von dem, was du hier erlebt hast.«
    »Genau! Danach wollte ich auch fragen! Der arme Lonely-Lokley hat die Stadt vor Angst nicht verlassen können, und als ich ihm von meiner Traumstadt in den Bergen erzählte, ging es ihm erneut sehr schlecht. Dabei hat er die Stadt selbst schon mal im Traum gesehen. Warum soll ich das alles vor Schürf verbergen, obwohl er absolut verschwiegen ist?«
    »Solche Fragen solltest du mir lieber nicht stellen«, lächelte Machi. »Neu geschaffene Welten sind immer kapriziös, und diese hier will Lonely-Lokley offenbar nicht näher heranlassen. Ich habe keine Ahnung, warum, und wüsste es selbst gern. Wenn ihr wieder zu Hause seid,
    kann sich dein Freund diese Geschichte vielleicht problemlos anhören. Aber ich hab eine Bitte an ihn, obwohl ich ihn leider nicht in dieses Lokal einladen kann.«
    »Eine Bitte?«, fragte ich. »An Lonely-Lokley?«
    »Warum wundert dich das?«
    »Weil ich dachte, es gäbe nichts, was du nicht vermagst.«
    »Ehrlich gesagt geht es hier ums Wollen, nicht ums Können. Ich bin ziemlich faul, musst du wissen. Außerdem ist diese Sache für deinen Freund interessant. Und hinsichtlich der Launen der neuen Stadt ... Wenn diese Welt Leute lieb gewinnt, dann nur verkommene Gestalten. Vor kurzem ist hier jemand aufgetaucht, der mir gar nicht gefällt. Für die Bevölkerung ist er keine Gefahr, aber mir ist seine Anwesenheit höchst unangenehm.«
    »Schon wieder ein rebellischer Magister?«
    »Schlimmer, Max: ein toter Magister. Glaub mir, es gibt nichts Unruhigeres als ein unrechtmäßig getöteter Großer Magister. Und Lonely-Lokley ist - soweit ich weiß - Spezialist in diesem Bereich.«
    »Stimmt«, meinte ich lächelnd. »Er wird das blitzschnell erledigen.«
    »Blitzschnell? Das möchte ich bezweifeln. Aber er wird es sicher schaffen. Sag deinem Freund nur bitte, dass sich Kiba Azach hier aufhält. Dann weiß er Bescheid.«
    »Mach ich. Das war's schon?«
    »Erklär ihm, dass es hier ein Problem gibt. In Kettari war alles in Ordnung, ehe dieser verkommene Kerl aufgetaucht ist. Aber Schluss für heute, damit du nicht wieder eine Überdosis Machi verabreicht bekommst. Wie lange hat es letztes Mal eigentlich gedauert, bis du wieder bei Kräften warst?«
    »Ich brauchte mir nur zwölf Liter kaltes Wasser auf den fast hysterisch gewordenen Kopf zu schütten - ein Geheimrezept von Sir Max aus Echo. Mögen die Magister wissen, woher er wirklich stammt. Damals wäre ich beinahe umgekippt, Machi. Vielleicht kennst du eine bessere Methode.«
    »Ich empfehle einen langen Spaziergang. Danach beschäftigst du dich am besten irgendwie. Du kannst ein Buch durchblättern oder Karten spielen. Hauptsache, du versuchst nicht, die Sache zu verstehen, denn das schaffst du nicht. Alles klar?«
    »Alles klar«, nickte ich. »Ich werde schon eine Beschäftigung finden. Weißt du nicht zufällig, wie die Stadt in den Bergen heißt?«
    »Keine Ahnung. Danach hättest du dort fragen müssen. Und jetzt Gute Nacht, mein Freund.«
    »Gute Nacht, Machi.«
    Ich verließ das Wirtshaus mit ehrgeizigen Plänen für die Nacht. Ich wollte nicht verrückt werden, und mir gefiel Sir Machis Vorschlag, Karten zu spielen, denn so konnte ich nicht nur meine Zeit recht angenehm verbringen, sondern vielleicht auch unsere finanzielle Lage etwas aufbessern.
    Das war ein etwas vermessener Vorsatz, doch ich fasste ihn nicht ohne Grund: Ich kann sehr gut Mau-Mau spielen. Sir Juffin Halli hatte mir beigebracht, auf diese wunderbare Weise die Zeit totzuschlagen, und er ist der vom Glück am stärksten begünstigte Spieler des Vereinigten Königreichs.
    Vor über hundert Jahren hatte der freundliche König Gurig VII. ihm gesetzlich verboten, öffentlich Mau-Mau zu spielen. Der alte König war dazu gezwungen gewesen, weil viele Untertanen ihr Gehalt in die Taschen des Glückspilzes aus Kettari gepumpt hatten. Juffin hatte gegen dieses Gesetz nicht opponiert: Nach wie vor gab es genügend Leute, die mit ihm spielen wollten, und das königliche Dekret schmeichelte ihm enorm.
    Mit mir hatte er natürlich nur zum Spaß gespielt - und auch nur, als ich noch bei ihm wohnte. Schon am ersten Tag aber konnte ich den Ehrwürdigen Leiter nach einer

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