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Das Echo Labyrinth 02 - Die Reise nach Kettari

Titel: Das Echo Labyrinth 02 - Die Reise nach Kettari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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Recht. Früher gab es rund um Kettari nichts, doch inzwischen ist in der Nachbarschaft eine nette Stadt entstanden, die mir sehr gefällt. Obendrein hat sie einen tollen Park. Und hör endlich auf, mich zu siezen, mein Freund. Das passt nicht zur Situation. Ah, da kommt deine Giftportion. Die hast du dir redlich verdient. Hättest du gedacht, dass du für die Schöpfung einer Stadt eine Tasse Kaffee bekommst?«
    »Kaffee ist ein ausgezeichnetes Zahlungsmittel und reicht mir vollkommen. Aber ich wüsste viel lieber, wo Lady Marilyn geblieben ist«, meinte ich. »Das wenigstens kannst du mir doch verraten, oder? Sir Kofa hat in Echo lange intensiv gezaubert, und ich hätte mit meinem neuen Gesicht noch ein paar Dutzend Tage herumlaufen sollen.«
    »Seltsame Geschichte«, meinte Sir Machi achselzuckend. -Ich hab noch nie etwas Ähnliches erlebt - Ehrenwort. Dein Gesicht hat dem Park sehr gefallen.«
    »Wem?«
    »Dem Park, du hast ganz richtig gehört. Weißt du - der von dir geschaffene Park ist keine normale Grünanlage. Ich muss mich mal richtig mit ihm befassen. Vielleicht begreife ich dann, worum es sich dabei wirklich handelt. Auf alle Fälle spaziert dein ehemaliges Erscheinungsbild jetzt durch den Park. Aber das ist harmlos. Lady Marilyn hat sich ihren netten Charakter bewahrt. Nimm das also nicht so ernst.«
    »Oha, schon wieder ein Wunder«, stöhnte ich. »Mein Leben lang war ich überzeugt, jeder Schöpfer kenne seine Schöpfung.«
    »Und jetzt merkst du, dass es nicht so sein muss. Erfahrung ist kein schlechter Weg, an zuverlässige Informationen zu gelangen - findest du nicht? Aber jetzt trink deine schwarze Brühe. Kalter Kaffee ist womöglich gefährlich.«
    »Man muss sich an den Geschmack erst gewöhnen«, sagte ich lächelnd. »Als ich zum ersten Mal Kaffee probiert habe, musste ich ihn wieder ausspucken.«
    »Das glaub ich sofort. Aber in der neuen, von deiner Zärtlichkeit und Einsamkeit erzeugten Stadt trinken alle dieses Zeug, oder?«
    »Vermutlich. Was meinst du eigentlich mit meiner Zärtlichkeit und Einsamkeit?«
    »Ich bin einfach gewöhnt, die Dinge beim Namen zu nennen. Irgendwann begreifst du sicher, welche Gefühle du hattest, als du die Umrisse dieser Stadt sahst, die erst zu existieren begann, als du dich mit ihr beschäftigtest.
    Keine Sorge, Max - du wirst noch genug Zeit haben, dir über deine Fehltritte Gedanken zu machen. Hauptsache, alles wird gut. Für meinen Geschmack läuft es zu gut, aber mich fragt ja keiner. Nicht mal loben kann ich dich: Jeder tut, was er kann - ob er will oder nicht. Möchtest du noch was wissen, Max?«
    Alle Fragen, die ich vorbereitet hatte, waren plötzlich aus meinem armen Kopf verschwunden. Zu den Magistern mit ihnen! Ich rauchte genüsslich und sah meinen Gesprächspartner neugierig an.
    »Kannst du mir eigentlich erklären, warum du ... na ja, warum Lonely-Lokley und ich mit dir Zusammenarbeiten sollen? Ich meine - warum müssen überhaupt neue Welten erzeugt werden? Es gibt doch schon Welten genug.«
    »Hab ich dir noch nicht gesagt, dass ich das schreckliche Wort -warum* nicht ertragen kann? Versuch mal, es seltener zu benutzen und bei Gesprächen mit mir einfach zu vergessen. »Warum* ist ein unpassendes Wort, wenn man sich über die Schöpfung neuer Welten unterhält. Alles Interessante entsteht ohne Kausalzusammenhang.«
    Machi zuckte verärgert die Achseln und zündete sich eine Pfeife an. Dann lächelte er in sich hinein und fuhr fort, und seine Stimme klang schon wieder weich.
    »Es gibt viel mehr bewohnte und unbewohnte Welten, als du dir vorstellen kannst. Außerdem ergibt sich womöglich etwas aus dem, was bisher geschehen ist. Das ist ein guter Grund für unsere Zusammenarbeit. Reicht dir das?«
    »Ehrlich gesagt nein.«
    »Dann frag doch Juffin Halli. Er hat nie einen Widerwillen gegen das Wort -warum* gehabt. Im Gegenteil: Er wollte immer die Gründe des eigenen Handelns und des Handelns anderer kennen. Außerdem kannst du dich mit ihm viel leichter verständigen - schließlich seid ihr gleich alt.«
    »Was?!«
    »Im Vergleich zu mir natürlich. Ich weiß selbst nicht, wie lange ich mich schon in den verschiedensten Welten herumtreibe. Vielleicht habe ich mich nur verlaufen und mich entschieden, in dieser Welt zu bleiben. Aber sicher bin ich mir nicht.«
    Erstaunt schüttelte ich den Kopf. »Ich hab immer davon geträumt, ewig zu leben. Ich dachte, andere würden sterben, ich aber würde durchhalten. Du gibst mir neue

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