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Das Echo Labyrinth 02 - Die Reise nach Kettari

Titel: Das Echo Labyrinth 02 - Die Reise nach Kettari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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Juffin Halli mich am vierten Tag nach meiner Rückkehr in aller Unschuld.
    »Nein«, antwortete ich entschieden und fragte dann neugierig: »Worum geht's denn?«
    »Die Wunder jedenfalls sehnen sich nach dir«, meinte er lächelnd. »Ich wollte nur fragen, ob du mir nicht Gesellschaft leisten magst. Ich möchte Maba Kaloch besuchen.«
    »Da fragen Sie noch?«
    Diesmal empfing uns Sir Maba im Korridor seines Hauses.
    »Ich glaube, heute können wir das Zimmer wechseln«, schlug er vor. »Oder haben die Herrschaften etwas dagegen?«
    Wir irrten kurz über den Flur, und man hätte glauben können, Sir Maba wüsste nicht genau, wo die Tür zu dem anderen Gemach war. Schließlich landeten wir in einem kleinen Raum.
    »Machi verwöhnt dich, Max«, verkündete unser Gastgeber und zog unter einem kleinen Tisch ein Tablett mit seltsamem Geschirr hervor. »Er hat dich fast bis an dein Lebensende mit diesen kleinen Räucherdingern versorgt, damit du sie dir nicht mehr mühsam unter dem Kopfkissen zusammenangeln musst.«
    »Das ist eine wunderbare Methode, Geld zu sparen. Ich kaufe nichts ein, sondern schiebe einfach die Hand irgendwo drunter! Nicht nur Sie mögen Geld - auch ich bin geizig.«
    »Das will ich hoffen«, seufzte Maba. »Juffin, stimmt das?«
    »Absolut. Weißt du, was er manchmal findet, wenn er die Hand unter einen Stuhl oder ein Sofa schiebt? Ein seltsames kleines Würstchen zum Beispiel, das in einem Brötchen steckt. Ekelhaft sieht das aus, aber er isst es.«
    »Mein Leben lang habe ich Hotdogs abgöttisch geliebt«, meinte ich. »Das zeigt, wie hungrig ich in meiner Jugend war, und so weiter. Aber Sie, Sir Juffin, sind auch nicht besser. Denken Sie nur an die Delikatesse, die ich Ihnen mitgebracht habe.«
    »Wie ähnlich ihr euch seid, Jungs - es ist zum Verrücktwerden. Weißt du was, Max? Juffin befürchtet, du hast unser kleines Geheimnis geknackt. Ich glaube, du kannst jetzt etwas sauer auf uns sein.«
    »Keinesfalls!-, rief ich entschieden. »Ich habe Besseres zu tun. Außerdem habe ich mich hier bereits an allen möglichen Schabernack gewöhnt.«
    Sir Maba stand auf und ging zum Fenster. »Das werden wir ja sehen. Komm her.«
    Ich trat zu ihm, und mir stockte der Atem. Ich blickte nicht mehr auf den Obstgarten hinaus, sondern in eine mir gut bekannte Gasse. Verwirrt sah ich eine Brücke und dann den kleinen Springbrunnen, dessen Wasser in allen Regenbogenfarben im Sonnenlicht schillerte.
    »Ist das die Hohe Straße?«, fragte ich leise. »In Kettari?«
    »Auf alle Fälle sind es nicht die Grenzgebiete der Grafschaft Wuk«, hörte ich Juffin hinter meinem Rücken belustigt sagen.
    »Erzähl deinem Freund Machi Ainti davon aber bitte kein Wort«, sagte Sir Maba und zwinkerte mir zu. »Der alte Sheriff kann beruhigt sein: Juffin hat nicht vor, unser Miniatur-Kettari zu betreten.« Nach diesen Worten tippte Sir Maba sich zweimal mit dem rechten Zeigefinger an die Nasenspitze.
    Zwei vernünftige Menschen können sich immer verständigen - das wenigstens ist wirklich wahr.

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