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Das Echo Labyrinth 02 - Die Reise nach Kettari

Titel: Das Echo Labyrinth 02 - Die Reise nach Kettari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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Magisters - ein gutes Instrument, um der Welt zu entsagen. Behaupte nun bitte nicht, du wollest der Welt nicht entsagen. Komm in fünfhundert Jahren wieder. Mal sehen, wie du dann darüber denkst.«
    Der Alte hatte vermutlich vergessen, dass er allenfalls noch dreihundert Jahre zu leben hatte. Oder er wollte seine Besucher im nächsten Leben empfangen. Wer weiß schon, wie es bei Großen Magistern nach dem Tod aussieht.
    »Wir möchten Ihre kostbare Zeit nicht länger in Anspruch nehmen, Nuflin«, sagte Juffin und erhob sich vom Sofa. »Ich erinnere mich genau, wie schnell Ihre Gesprächspartner Ihnen lästig werden. Erst recht, wenn es sich um so langweilige Besucher wie uns handelt, Sir.«
    »Juffin, stell dich bitte nicht so an. Ich weiß doch, dass du nur wieder essen gehen und über mich lästern willst. Du glaubst doch wohl nicht, dass ich dich davon abhalten oder dich sogar zum Essen einladen will? Nein, das tu ich nicht - so gut solltest du mich inzwischen kennen. Geh also in dein Fressfass. Und du, mein Junge, machst dir eine hübsche, erholsame Nacht. Die hast du dir verdient.«
    Sündige Magister - was mochte er damit gemeint haben!?
    Wir verließen die Burg Jafach durch einen Geheimgang, der direkt in den Keller des Hauses an der Brücke führte. Offenbar betrat man die Residenz des Ordens des Siebenzackigen Blattes auf öffentlich zugänglichem Wege, verließ die Burg aber auf geheimen Pfaden, die einem allerdings niemand zeigte, geschweige denn bahnte.
    »Wer war eigentlich dieser Lojso Pondochwa, von dem Sie und der Große Magister Nuflin sprachen?«, fragte ich, kaum dass wir die Burg verlassen hatten.
    »Lojso? Der war Großer Magister des Ordens der Wasserkrähe, des Ordens also, dessen Name dich so zum Lachen gebracht hat. Geh jetzt schlafen, mein Held«, meinte Juffin und zwinkerte mir zu. »Ein so schläfriges Nachtantlitz wie du ist ja zu nichts mehr zu gebrauchen. Ich muss sowieso mit Kofa die Nacht durcharbeiten.«
    »Für etwas so Wichtiges wie die Erweiterung der Kochmagie kann man wohl mal durchmachen«, sagte Kofa nickend. »Glückwunsch, Sir Juffin. Ich hätte nicht gedacht, dass es so leicht wäre, Veränderungen im Chrember-Gesetzbuch durchzudrücken. Sie haben den Alten wirklich um den Finger gewickelt.«
    »Gut, dass ich es war. Stellen Sie sich vor, was mit der Welt passieren könnte, wenn ein anderer an meiner Stelle wäre.«
    »Das wäre schrecklich! Sir Max, hören Sie auf Sir Juffin und gehen Sie endlich schlafen. Sie sind wirklich fix und fertig.«
    Ich hatte keine Einwände, nahm mir aber vor, erst noch mein Schlafzimmerfenster abzudichten, da der Durchzug in letzter Zeit immer schlimmer geworden war. Über Zugempfindlichkeit hatte bisher noch keiner meiner Kollegen geklagt.
    Trotz meiner Müdigkeit meldete ich mich von unterwegs per Stummer Rede bei Lady Melamori.
    »Wie geht's, Unvergessliche?«
    »Danke der Nachfrage. Während du in Jafach gewesen bist, war Melifaro bei mir zu Besuch. Und meine acht Freundinnen natürlich auch. Beide Seiten waren sehr voneinander angetan. Der arme Mann ist bestimmt noch ganz außer sich, weil er noch nie einen derart überdimensionierten Flirt erlebt hat. Er ist es gewöhnt, sich mit nur einer Frau zu treffen, und stand plötzlich vor einem gewaltigen Überangebot.«
    »Waren deine Freundinnen von mir eigentlich auch angetan?«
    »Daran kann ich mich nicht mehr erinnern, denn ich hab gestern mit Likör und anderen alkoholischen Getränken arg übertrieben. Gute Nacht, Max, ich bin schon am Einschlafen.«
    »Bis morgen also?«, fragte ich hoffnungsvoll.
    »Natürlich. Ende.«
    Auch Lady Melamori hatte mein »Ende« übernommen. Das gefiel mir sehr - als ob sie irgendeinen Nippes, den ich ihr geschenkt hatte, in der Tasche ihres Lochimantels tragen und mitunter ihren Bekannten zeigen würde.
    Kaum war ich eingeschlummert, wurde mein ohnehin nicht langweiliges Leben noch interessanter. Ich träumte, in meinem Schlafzimmer habe sich ein unsichtbarer Gast eingenistet.
    »Hallo, mein Hellseher!«, rief jemand. Sofort erkannte ich die Stimme von Sir Maba Kaloch. »Wie clever von dir, Junge, mich beim alten Nuflin gleich zu erkennen. Versuch in Zukunft aber vielleicht, nicht so vorlaut zu sein. Alle wissen doch längst, wie klug du bist, und ich bleibe lieber inkognito.«
    »Verzeihung, Sir Maba.«
    Obwohl ich schlief, begriff ich rasch, worum es ging.
    »Nicht so schlimm. Nuflin, Juffin und Kofa sind ja noch nicht das Königreich. Und sie hätten

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