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Das Echo Labyrinth 02 - Die Reise nach Kettari

Titel: Das Echo Labyrinth 02 - Die Reise nach Kettari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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mich auch ohne deinen Hinweis gespürt. Aber merk dir eins: Wenn du dich mit mir unterhalten willst, tu das in Zukunft per Stummer Rede und posaune nicht gleich aus, dass Maba Kaloch in der Nähe ist. Verstanden?«
    »Sicher«, murmelte ich. Es war mir wirklich peinlich.
    »Prima. Und weil ich schon mal da bin, hab ich dir ein kleines Geschenk mitgebracht.«
    »Was für ein Geschenk?«
    »Ein gutes. Pass auf, dass niemand dein Kissen verschiebt.«
    »Warum das denn?«
    »Weil das Kissen eines so großen Helden, wie du es bist, ein Stöpsel in der Ritze zwischen zwei Welten sein kann. Hab ich mich klar genug ausgedrückt?«
    »Nein«, antwortete ich ehrlich.
    »Ach, Max! Wie sagt der arme Juffin immer: Ich stehe vor einem Rätsel. Na ja. Weißt du noch, dass ich bei eurem Besuch unterm Tisch nach Speis und Trank für euch gelangt habe?«
    »Natürlich«, sagte ich strahlend. »Soll das heißen, dass ich das jetzt auch kann?«
    »Tja, für so einen tollen Trick wirst du noch lange üben müssen, aber wenn du fleißig bist, kannst du dir bald aus fernen Welten diese kleinen komischen Dinger zum Rauchen organisieren, die dir so fehlen. Versuch es mal im Schlaf. Und nagele dein Kissen fest, das rate ich dir.«
    »Und wie soll dieser Versuch aussehen?«
    »Schieb einfach die Hand unter dein Kissen - dann klappt es wie am Schnürchen. Du musst aber Geduld haben, Junge. Anfangs dauert es recht lange. Aber das wirst du bald merken.«
    »Sir Maba - wenn ich auch nur eine Zigarette bekomme, stehe ich ewig in Ihrer Schuld.«
    »Das klingt gut. Deine komische Angewohnheit garantiert mir, dass du den Trick fleißig probierst. Das Einzige, was dir noch fehlt, ist Übung. Aber jetzt muss ich gehen.«
    »Besuchen Sie mich demnächst mal wieder im Traum?«, fragte ich hoffnungsvoll. »Darf ich noch was lernen?«
    »Natürlich darfst du das, Max - auch ohne meine Hilfe. Ich kann dir nicht versprechen, dich oft zu besuchen. Du bist so jung, und ich bin sehr viel älter ... Es ist recht strapaziös für mich, dich zu unterrichten. Es wäre besser, Juffin würde dir einiges beibringen. Außerdem träumst du nun ohnehin ganz andere Dinge. Und in diesen Träumen ...«
    »Was meinen Sie damit?«
    Doch meine Frage war vergebens, denn Sir Maba Kaloch war schon verschwunden. Stattdessen sah ich im Fenster die Silhouette von Lady Melamori. Ich freute mich sehr, war aber nicht weiter erstaunt.
    »Was für ein hübscher Traum, Unvergessliche«, begann ich fröhlich. »Ich freue mich sehr, dich zu sehen.«
    »Ist das wirklich nur ein Traum?«, wunderte sich Melamori. »Bist du sicher?«
    »Ja. Und es ist mein Traum, nicht deiner. Ich träume von dir.«
    Melamori lächelte, und ihre Silhouette wurde langsam immer durchsichtiger. Ich wollte sie festhalten, stellte dann aber fest, dass ich mich nicht bewegen konnte. Ich war zentner-, ja tonnenschwer.
    •Ich bin schon fast zu Hause«, flüsterte Melamori erstaunt und verschwand vollständig.
    Als ich erwachte, war es früher Morgen. Armstrong und Ella lagen bei meinen Füßen und schnurrten leise im Schlaf. Meine Katzen! Sie könnten das Kissen wegrücken, das als Stöpsel zwischen den Welten dient! Und dadurch könnten andere Welten in meinem Schlafzimmer landen! Kaum waren diese Gedanken durch mein schlaftrunkenes Hirn geschossen, sprang ich auf, lief zu einem kleinen Schrank und entnahm ihm Nadel und Faden. Meine Vorsicht überraschte mich selbst. Ich kehrte ins Bett zurück und nähte das Kissen an der Matratze fest. Jetzt war alles in Ordnung, und ich konnte weiterschlafen.
    Kaum hatte ich den Kopf aufs Kissen gelegt, schaltete ich ab. Diesmal hatte ich allerdings keine Träume, besser gesagt: Ich konnte mich nicht an sie erinnern.
    Richtig wach wurde ich erst gegen Mittag. Ein neckischer Sonnenstrahl, wie es ihn nur im Frühling gibt, stahl sich vorwitzig durch den Vorhang. Gedankenverloren betrachtete ich mein festgenähtes Kissen und dachte: So ein Quatsch! Mit einem Schlag konnte ich mich an alles erinnern.
    Liebe Leserinnen und Leser! Dreimal dürfen Sie raten, was ich nun tat. Natürlich habe ich sofort die Hand in die angebliche Ritze zwischen den Welten geschoben und vor Spannung zu atmen aufgehört. Doch es ist nichts passiert.
    Bestimmt sah das ziemlich dumm aus. Ein nackter Mann auf allen vieren, der die Hand unter dem Kissen hat und auf dessen Miene die Erwartung steht, es werde ein Wunder geschehen! Gut, dass ich die Vorhänge zugezogen hatte.
    Nach einer Viertelstunde bekam ich

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