Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon
Melamori und schüttelte mitfühlend den Kopf. »Die ist zwar unangenehm, aber nicht schlimm. Wenn man bedenkt, dass du enthauptet werden solltest ... Ich weiß nicht, ob dir klar ist, dass man mit dem Dünnen Tod auf dich gezielt hat. Hast du schon davon gehört?«
Ich schüttelte den Kopf und sagte: »Was soll das sein?«
»Eine Stahlplatte, die so dünn wie ein Haar ist. Sie findet ihr Opfer von selbst. Man benötigt also keine Kenntnisse, um sie einzusetzen. Sie trennt nur den Kopf vom Rumpf - andere Körperteile interessieren sie nicht. In der Ordensepoche war sie eine beliebte, wenn auch seltene Waffe, da ihre Herstellung viel Geheimwissen erfordert. Als ich den Blitz an deinem Hals sah, war ich vor Schreck ganz außer mir. Gut, dass dir nichts passiert ist«, sagte sie und weinte fast.
»Da bin ich ganz deiner Meinung«, erklärte ich mit voller Überzeugung und betastete meinen schmerzenden Hals. »Ich bin der glücklichste Mensch im All!«
Jetzt erst begriff ich nämlich, was geschehen war, und hätte bei der Vorstellung, mein Kopf läge ein paar Meter von meinem Körper entfernt, beinahe geschluchzt.
»Weißt du«, fuhr ich fort, »als ich aus dem Haus ging, hab ich mir mein Amulett um den Hals gebunden - das Armband des Großen Magisters vom Orden des Geheimen Krauts. Juffin hat mir das kostbare Stück geschenkt, als ich aus Kettari zurückkam. Er hat mir empfohlen, mit dem Armband zu schlafen, und ich dachte mir, ich sollte es mir umbinden, bevor wir losziehen, damit ich es in der Hektik der Verfolgung nicht vergesse.«
»Bist du etwa stolzer Besitzer des Armbands des Großen Magisters Chana?«, fragte Melamori und schüttelte erstaunt den Kopf. »Max, du bist ein Glückspilz. Nur dieses Amulett schützt vor dem Dünnen Tod!«
»Den Namen dieses Magisters höre ich zum ersten Mal.«
»Den kennt ohnehin kaum noch jemand. Weißt du, der Orden des Geheimen Krauts war für seine Amulette bekannt. Doch Magister Chana verlor plötzlich alles Interesse an seiner Arbeit und verschwand, ohne dass man wüsste, wohin. Aber warum soll ich dir darüber Vorträge halten? Frag besser Melifaro - seine Familie steht dem Orden des Geheimen Krauts sehr nah.«
»Das mach ich. Sag mal, wo ist eigentlich unser lieber Sir Zwachta?«
»Vielleicht ist er geflohen«, meinte Melamori lachend.
Nach kurzem Zögern schloss ich mich an. Wir saßen beide neben der Leiche mit dem Vogelkopf, und unser Lachen hatte eine erstaunlich befreiende Wirkung.
»Weißt du«, sagte ich, »vielleicht sollten wir an die frische Luft gehen.«
»Mit Vergnügen. Aber ruf erst deinen treuen Knecht.«
»Dschifa, komm und zeig uns den kürzesten Weg zurück.«
»Ja, Herr.«
Dschifa ging schnurstracks durch die Höhle, und ich half Lady Melamori beim Aufstehen. Sie warf einen letzten Blick auf die Tote.
»Wer mag das gewesen sein? Sie kommt mir bekannt vor.«
»Wer war diese Frau?«, fragte ich meinen treuen Vasallen.
»Lady Tana Kurajsa, mein Herr.«
»Natürlich! Die Schwester von Magister Atwa!«, rief Melamori. »Er hat sie in diese Sache verwickelt! Schweinerei!«
»Wer hat wen in diese Sache gezogen, Dschifa?«, fragte ich interessiert. »Erzähl uns, wie es war.«
»Lady Tana war in mich verliebt. Wir waren einige Zeit zusammen, aber unsere Beziehung spielte für mich keine große Rolle. Nachdem mir meine Räuberbande genommen war, zwang Lady Tana ihren Bruder, mich von den Toten zu erwecken. Das hat anfangs nicht besonders gut geklappt, und ich ähnelte eher einer leblosen Puppe. Aber Lady Tana hat hartnäckig an mir gearbeitet, bis ich wieder ganz der Alte war. Doch sie hat mich nur aus Eigennutz von den Toten erwecken lassen und verlangt, dass ich ausschließlich für sie da sein solle. Ich dagegen sehnte mich nach meinem früheren Leben und wollte in den Wald von Mahagon zurück. Doch meine neue Bande enttäuschte mich. Die Räuber waren dumm, und die Atmosphäre von damals wollte sich nicht mehr einstellen. Das war für mich das Schlimmste ... Wollt Ihr mich nun endgültig umbringen, Herr?«
»Natürlich. Was könnte ich sonst noch mit dir machen?«
»Das ist gut«, sagte er und nickte dankbar.
Wir gingen lange durch Höhlen und Gänge und mussten wieder auf alle viere, ehe wir nach draußen kamen.
Dort war es dunkel, kalt und feucht. Während unseres Höhlenbesuchs hatte es im Wald von Mahagon stark geregnet.
Wir zitterten vor Kälte. Nur Dschifa machte das Wetter nichts aus.
»Führ uns zu unserem A-Mobil«, befahl
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