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Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon

Titel: Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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Gleiche mit ihm. Er hat sich mit ehrwürdigen Leuten unterhalten und gedacht, sie würden sich freuen, wenn er ihre Frauen anmacht. Sie haben natürlich die ihnen erwiesene Ehre nicht zu schätzen gewusst.«
    »Du bist wirklich nicht zu bremsen, was?«, fragte ich Rulen erstaunt. »Habt ihr in Isamon etwa zu wenige Frauen?«
    »Bist du noch bei Trost?«, rief Rulen. »Ich bin dort der heißeste Schürzenjäger!«
    Ich erzählte Melifaro von unserem Besuch bei Hof und dem unerwarteten Erfolg von Kurusch, und er lachte wie verrückt. Auch Rulen Bagdasys vergaß kurzzeitig seine sexuellen Probleme und lauschte mit geöffnetem Mund. Als er die Worte König, Hof und Höflinge hörte, schwand seine Sprachlosigkeit schnell. Er war so aufgeregt, dass er mit dem Dschubatinischen Säufer etwas übertrieb. Ich vermutete schon, dass wir den Besuch im Stadtteil Rendezvous auf ein anderes Mal würden verschieben müssen. Rulen saß müde über seinen Teller gebeugt, doch als die Rechnung kam, wurde er wieder munter.
    »Und jetzt ran an die Weiber!«, schrie er so laut, dass andere Gäste interessiert zu uns herübersahen. Melifaro verzog angewidert das Gesicht.
    »Du bist nicht in Form, mein Freund. Ich glaube, Schlaf würde dir jetzt guttun.«
    »Was soll das denn heißen? Du hast mir schon lange versprochen, mit mir in den Stadtteil Rendezvous zu gehen. Jetzt mach das gefälligst endlich!«
    Ich sah meinen Kollegen an und fragte: »Was meinst du? Was sollen wir tun?«
    »Ziehen wir los. Es wird bestimmt spaßig.«
    Der Weg in den Stadtteil Rendezvous dauerte zehn Minuten. Melifaro flüsterte Rulen die ganze Zeit etwas ins Ohr, aber ich mischte mich nicht ein.
    Wir blieben vor einem Haus für suchende Männer stehen. Irgendwie konnte ich mir Rulen Bagdasys in dieser Rolle nicht vorstellen.
    »Na los«, sagte Melifaro und schubste ihn ein wenig. »Oder weißt du nicht mehr, was du dort zu tun hast?«
    »Was? Ich vergesse nie, was man mir gesagt hat«, rief der Mann aus Isamon. »Heute gehören alle Frauen mir! Kommt ihr denn nicht mit?«
    »Leider müssen wir ausgerechnet heute noch arbeiten«, sagte Melifaro.
    »Ich wusste ja, dass ihr total verrückt seid. Was kann man um diese Zeit noch arbeiten?«, fragte er, winkte aber im nächsten Moment ab. Offenbar wollte er seine kostbare Zeit nicht verlieren. Stattdessen rückte er die Mütze zurecht und trat abenteuerlustig ins Haus.
    »Komm, lass uns um die Ecke gehen«, schlug Melifaro vor. »Wir werden gleich Zeugen eines der größten Skandale in der Geschichte des Vereinigten Königreichs.«
    »Ganz deiner Meinung«, kicherte ich. »Was hast du ihm überhaupt erzählt?«
    »Eigentlich nur die Wahrheit. Ich hab ihm gesagt, er soll ins Haus gehen und eine Nummer ziehen. Aber ich hab ihm erzählt, die gezogene Zahl bestimme, mit wie vielen Frauen er die Nacht verbringen müsse. Stell dir vor, er zieht die 78!«
    »Und wenn er eine Niete zieht?«, fragte ich grinsend.
    »Dann tobt er sicher so laut, dass die ganze Stadt aufwacht.«
    »Stimmt. Aber findest du nicht, dass du ihm einen schlechten Dienst erwiesen hast?«
    »Ich bitte dich!«, rief Melifaro empört. »Seit wann bist du so gefühlsduselig? Und wie soll man jemanden behandeln, der ständig das Wort Weiber benutzt und sich obendrein gezwungen fühlt, laufend Frauen anzubaggern?«
    »Ich fürchte, ich muss dich gleich verhaften - als Anstifter zu einer öffentlichen Ruhestörung«, sagte ich versonnen. Dann musste ich lachen, weil wir gerade die ersten empörten Schreie hörten.
    »Es geht los«, flüsterte Melifaro begeistert. »Sündige Magister, es geht los!«
    »Auf jeden Fall wird keine Frau sich entschließen, eine Nacht mit ihm zu verbringen.«
    In diesem Moment ging die Tür des Hauses für suchende Männer auf, und ein empörter Gast aus Isamon flog auf die Straße. Seine orangefarbene Hose schimmerte im Licht der Straßenlaterne, und seine Mütze saß erstaunlicherweise so tadellos wie angeklebt.
    »Du Missgeburt! Ich komm zurück und zeig's dir!«, rief er empört. »Ich zeig's euch allen! Ich hab Beziehungen zum Hof!«
    »Seine Beziehung zum Hof bist du«, meinte Melifaro und zwinkerte mir zu. »Du bist jetzt seine ganze Hoffnung.«
    »Wenn du dich nicht gleich beruhigst, alarmiere ich die Polizei«, hörten wir eine Stimme, die offenbar dem Wirt des Etablissements gehörte. »Sei den Dunklen Magistern dankbar, dass du hier fremd bist. Sonst hätte ich dir nicht erlaubt, nach dem, was du hier angerichtet hast, nach

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