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Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit

Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit

Titel: Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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fragte ich erstaunt. »Ich habe sie gekauft, um sie mir mit dir anzusehen, aber jetzt Doch meine Exfreundin blieb stur, und ich merkte, dass sie die Filme unbedingt behalten wollte.
    »Das ist doch ein faires Geschäft«, meinte sie ruhig. »Schließlich hast du hier jeden Abend etwas zu essen und zu trinken bekommen und es dir in meiner Wohnung gut gehen lassen. All das ist bestimmt genauso viel wert wie das, was du für die Filme bezahlt hast. Außerdem hast du gar keine Verwendung für sie - schließlich hast du kein Gerät, um sie abzuspielen. Und so leichtsinnig, wie du mit Geld umgehst, hast du dir sicher auch keins angeschafft.«
    Damit war die Lage klar. Ich wollte kein Almosenempfänger sein und fand ihre Vorwürfe unpassend und gemein. Außerdem hatte ich immer auch noch etwas anderes dabeigehabt, wenn ich sie besuchen gekommen war: leckeren Tee, ausgefallenen Kuchen, exotische Früchte oder hübsche Blumen. All das waren in meinen Augen Geschenke, um die ich aber kein Aufhebens gemacht hatte.
    Gewiss hatte ich damals die Neigung, wie im Traum zu leben und mich nicht um die Realität zu scheren. Schließlich hatte ich unmöglich ahnen können, dass sich in Julias Kopf immer dann eine Rechenmaschine einschaltete, wenn ich mir in ihrer Küche etwas zu essen oder zu trinken nahm. Ihre Worte waren daher ein harter Schlag für mich, zugleich aber das Ende aller Illusionen.
    Ich nickte, drehte mich um und ging die Treppe runter.
    Zum Abschied spendierte Julia mir ein erleichtertes Seufzen - auch das noch! Es war ihr also gelungen, sich etwas unter den Nagel zu reißen, das sie eigentlich schon lange für ihr Eigentum hielt.
    Zwischen mir und dem Rest der Welt wuchs eine unsichtbare Mauer. Die Wirklichkeit hatte keinen Einfluss mehr auf mich, sondern blieb mir vom Leibe. Aber das war mir sehr recht. Und irgendwann verschwand auch dieses Gefühl der Isolation.
    Nach einiger Zeit rief Julia mich an und bat mich, nicht mehr beleidigt zu sein, doch ich weigerte mich, diesen Rat zu beherzigen. Sie hat mich dann immer wieder angerufen und mich eingeladen. Ich war über diese Telefonate nicht gerade erfreut, legte aber nicht auf, sondern sagte stets freundlich, ich hätte leider gerade keine Zeit, aber womöglich in einer Woche oder in einem Monat. Julias Stimme erweckte in mir keine Gefühle mehr. Ich staunte immer wieder, was diese fremde Frau von mir wollte.
    Und irgendwann träumte ich von Sir Juffin, und mein Leben in dieser Welt endete ein für alle Mal.
    Ich trank meine Tasse auf einen Zug leer und ging mich rasieren. Ich hatte mich entschieden, mich für Julia fein zu machen - egal, was bei meinem Besuch herauskommen mochte.
    Ich spürte keine Wehmut mehr. Das Einzige, was mich antrieb, waren Neugier und eine seltsame, mir unverständliche Freude. Ich erwartete, mich gut zu unterhalten, und mein zweites Herz sagte mir, genau das werde geschehen. Ich weiß nicht, welchen Gesetzen dieser seltsame Muskel folgt.
    Ich zog mich extra gut an, rasierte mich sorgfältig und band mir die Haare zum Pferdeschwanz. Diese Frisur verlieh mir jugendliche Dynamik - und die hatte ich nötig.
    Zufrieden musterte ich mich im Spiegel und trat dann auf die Straße. In meine Wohnung wollte ich nicht mehr zurück. Dass mein Versuch, in der Grünen Straße in eine Tram der Linie 432 einzusteigen, misslingen könnte, kam mir nicht in den Sinn. Im Gegenteil - allmählich war ich in dieser Hinsicht ausgesprochen optimistisch. Machi hatte gesagt, mein Abenteuer werde gut ausgehen und ich solle mir keine Gedanken machen. Entsprechend sorglos zog ich nun los.
    Zu Fuß stieg ich in den sechsten Stock hinauf. In Echo hatte ich es mir abgewöhnt, Aufzüge zu benutzen.
    Als ich wieder ruhig atmete, drückte ich auf die Klingel. Ich war ungemein gut gelaunt - keine Ahnung, warum.
    Julia öffnete mir und erstarrte auf der Schwelle. Nervös zupfte sie an ihrem Hausanzug, als sei sie komplett ratlos, was sie tun sollte. Schließlich beruhigte sie sich ein wenig.
    Ich lächelte sie warmherzig an und freute mich wirklich, sie wiederzusehen. Die dunklen Erinnerungen spielten für mich keine Rolle mehr. Trotzdem hatte ich den festen Vorsatz, mit meiner Filmsammlung nach Echo zurückzukehren.
    »Du hast dich geändert«, sagte Julia zu mir.
    Ich glaube, auch sie freute sich über mein Auftauchen, doch etwas hielt sie davon ab, ihre Freude zu zeigen -womöglich, dass da plötzlich Sir Max aus Echo vor ihrer Tür stand, und diesen seltsamen Herrn kannte sie

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