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Das Echo Labyrinth 05 - Einfache Zauberdinge

Titel: Das Echo Labyrinth 05 - Einfache Zauberdinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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Geizhalses auf.
    »Manchmal bist du dem Großen Magister Nuflin wirklich zum Verwechseln ähnlich«, kicherte mein Chef. »Jetzt verstehe ich: Du bist nicht König von Fangachra, sondern Enkel von Moni Mach. Weißt du eigentlich, dass König Gurig für alle Kosten aufkommt, die in deiner Residenz anfallen?«
    »Wirklich? Das ändert alles«, sagte ich und lächelte gastfreundlich. »Ich bin erfreut, mein bescheidenes Abendessen mit euch beiden teilen zu dürfen.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Juffin zufrieden. »Und jetzt geh und frag all deine Besucher nach ihrem Namen. Ich mach mich unterdessen über das versteckte Büfett her, denn mein Magen ist so leer wie das Tor zwischen den Welten.«
    Hinter mir stand ein Mann, der einen halben Kopf kleiner war als ich. Sein Aufzug war ein Kompromiss zwischen der eleganten Hauptstadtmode und der Kleidung meiner Landsleute. Unterm klassischen schwarzen Lochimantel trug er Kniehose und Kettenhemd, und um den Kopf hatte er einen Schal gewickelt, dessen Enden beinahe den Boden berührten.
    »Sie sind es wirklich! Wie schön, mich Ihnen vorstellen zu dürfen. Mein Name ist Rich-Chiri Gatschilo, Graf von Wuk. Schade, dass wir nicht Nachbarn werden. Ich hörte, mit Ihnen langweile man sich bestimmt nicht«, erklärte der kleine Mann.
    »Das habe ich von Ihnen auch gehört«, gab ich zurück und musterte ihn interessiert. Ich hatte nicht bedacht, dass der Graf, den man auch Dunkler Sack nannte, Lehrer des friedfertigen Königs Gurig VII. gewesen war, und staunte nun darüber, dass eine der seltsamsten Personen des Vereinigten Königreichs so klein war.
    »Ganz zu Recht«, sagte der Graf. »Aber ich will Ihnen nicht Ihre kostbare Zeit rauben. Womöglich können wir uns irgendwann länger sehen. Ihre Untertanen sind übrigens sehr unzuverlässig. An denen werden Sie noch viel Freude haben. Ich muss zugeben, mich auf diesem Empfang gelangweilt zu haben. Es gibt hier schrecklich viele Menschen, aber nichts zu trinken. Und jetzt gute Nacht!«
    »Gute Nacht!«, gab ich zurück und konnte den Blick kaum von dieser seltsamen Person abwenden.
    Graf Gatschilo verbeugte sich, drehte sich um und ging zur Tür. Ich bewunderte seine kerzengerade Haltung, die ihm alles Zwergenhafte nahm und die Leute um ihn herum eigenartig verwachsen wirken ließ.
    Im nächsten Moment war ich von einer bunten Gesellschaft umringt. Zwei Männer stellten sich mir vor: Sir Rep Kibat und Graf Kajga Atalo Wulch, die beiden Abgesandten aus Iraschi, einer der vielen Städte mit eigener Sprache. Im Wirtshaus Gerb Iraschi, wo ich früher regelmäßig verkehrte, hatte ich einige Brocken davon aufgeschnappt und konnte die zwei nun mit einem »Chokota!« überraschen, der traditionellen Begrüßung dort.
    Dann lächelte mir Sir Toi Gojochwi zu, der sympathische Abgesandte aus Tulan, einer weit entfernten Gegend, über die Sir Manga Melifaro mir interessante Dinge erzählt hatte. Kurz darauf stieß Werlago Gabajochi dazu, der Prinz von Gor. Er war fast wie meine Untertanen gekleidet, wirkte aber so ernst wie eine Professorenwitwe. Er war Abgesandter der Grafschaft Chota, deren Anschluss ans Vereinigte Königreich bevorstand. Danach lernte ich den extravagant gekleideten Marquis Niro Uwilguk van Baunba aus Lochri kennen, der trotz des schönen Wetters einen sehr warm wirkenden Mantel trug. Alsdann trat Burik Pepezzo aus Tarun vor mich, der mächtige Vorsteher der Malerzunft dieses fernen Landes, dessen Bewohner sich fast alle der Malerei widmen. Wenn ich recht verstanden hatte, war er eigentlich nur nach Echo gekommen, um bei den vielen hier lebenden Kollegen seiner Zunft, die uns Hauptstädtern mit dem Pinsel das Leben versüßten, eine Malsteuer einzutreiben. Am auffälligsten aber fand ich Maniwa Umonary, den Abgesandten des Kalifats Kuman, der zufällig in Echo weilte und sich auf einem Teppich in meine Residenz tragen ließ. Wollte er seinen Platz wechseln, hoben zehn Diener den Teppich und trugen ihn weiter. Dieser Mann strahlte etwas viel Majestätischeres aus als ich, und ihn umgab das Flair von Tausendundeiner Nacht.
    Mein nächster Besucher hatte ein echtes Piratengesicht. Es handelte sich um den Abgesandten von Ukumbi, Sir Tschekimba Geblasenes Horn. Unaufgefordert erklärte er mir, Geblasenes Horn sei der Name seines Schiffes, den in Verbindung mit seinem Familiennamen zu tragen in dem kleinen Piratenstaat, aus dem er stamme, Privileg der ältesten und einflussreichsten Sippen sei.
    Dann belagerten mich die

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