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Das Echo Labyrinth 05 - Einfache Zauberdinge

Titel: Das Echo Labyrinth 05 - Einfache Zauberdinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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Honoratioren des Vereinigten Tascher, nämlich Zunaki Tschuga Tlach und Tschumotschi Droch Wiwi. Angesichts der vielen neuen Gesichter und Namen war mir schon ganz flau, doch ich erinnerte mich daran, dass mein Freund Ande Pu davon träumte, nach Tascher auszuwandern, und machte die beiden Herrn mit dem Journalisten bekannt.
    Die nächsten drei Besucher kamen mir bekannt vor. Sie stammten aus der schönen Stadt Isamon und trugen kurze Jacken und übergroße Wollmützen. Es handelte sich um die Herren Cicerinek, Machlasufis und Michusiris, die Melifaro neulich erst aus dem Fenster seines Wohnzimmers hatte werfen müssen. Stolz nannten sie mir ihre Titel. Cicerinek war Vorsitzender des Stadtrats von Isamon, Machlasufis sein Privatlehrer, Michusiris Spezialist für alle kulturellen Fragen, die das Vereinigte Königreich betrafen. Ich wusste zwar nicht, was diese drei vornehmen Herren bei meiner Krönung zu suchen hatten, tat diese Frage aber als belanglos ab und erfreute mich stattdessen an ihrer seltsamen Kleidung aus Elchleder.
    Dann sah ich mich nach Melifaro um, denn es wäre lustig gewesen, die vier wieder aufeinandertreffen zu lassen. Ich entdeckte meinen Kollegen ganz in der Nähe. Er unterhielt sich mit zwei überaus sympathischen Gentlemen, die auf den ersten Blick ganz und gar nicht exotisch wirkten. Als einer von ihnen die Kapuze abstreifte - es gibt nämlich Völker, die unsere Turbane für einen höchst fragwürdigen Kopfschmuck halten -, war ich erneut überrascht. Die bunte, geschickt aufgetürmte Frisur meines Besuchers war ein echtes Kunstwerk, das mein Staunen vollauf verdient hatte.
    Dann erfuhr ich, dass eine solche Pracht mit Eigenhaar allein nicht zustande zu bringen war, sondern dass man dazu auch auf das Fell von Haus- und Wildtieren sowie auf Federn zurückgreifen musste. Darüber hinaus waren ein paar starke Zaubersprüche nötig, damit sich die aus so unterschiedlichen Materialien zusammengesetzte Pracht auf dem Kopf hielt.
    Ich ging zu den exotischen Gästen und lächelte meinem Tagesantlitz zu.
    »Das sind Sir Ajoncha und Sir Dschifa, die Märchenprinzen aus der unglaublichen Grafschaft Schimara, deren Herrscher ich vor zwanzig Jahren hätte werden können, wenn ich mich nicht so dumm angestellt hätte«, sagte Melifaro rasch. »Stimmt's, meine Herren?«
    »Kein Grund zur Eile«, rief einer der beiden Prinzen. »Es ist noch nicht zu spät. Überlegen Sie sich ruhig noch mal, ob Sie das Angebot annehmen wollen.«
    Der zweite Prinz zuckte nur gleichgültig die Achseln. Er war offenbar zu erwachsen und zu ernst, um das Gespräch mit Melifaro längere Zeit genießen zu können.
    Ich reicherte mein offizielles Lächeln mit möglichst viel Charme an und verbeugte mich sehr förmlich vor den Vertretern der Grafschaft Schimara.
    »Eigentlich bin ich gekommen, um dich mit alten Bekannten zusammenzubringen«, sagte ich zu Melifaro. »Mit deinem Besuch aus Isamon, genauer gesagt. Du hast die drei erst kürzlich durchs Fenster aus deiner Wohnung geworfen.«
    »Ach, die sind hier?«, fragte Melifaro erstaunt. »Na ja, heute möchte ich ihnen dieses Vergnügen ersparen. Einmal reicht fürs Erste.«
    »Da hast du Recht«, pflichtete ich ihm großmütig bei. »Weißt du eigentlich, dass König Gurig und ich dich zum Essen einladen wollen?«, fuhr ich fort und wandte mich dann an die beiden Grafen von Schimara. »Sollten Sie unseren Spaßvogel Melifaro noch länger ertragen können, möchte ich auch Sie gerne zu uns an den Tisch bitten.«
    Prinz Ajoncha kicherte, und Prinz Dschifa musterte mich mit kaum verhohlenem Erstaunen. Er hatte offenbar andere Vorstellungen davon, wie sich ein Monarch zu benehmen hatte. Aber ich konnte mich unmöglich anders verhalten, denn ich stand neben Melifaro. Hätte ich mich wie eine Majestät gebärdet, hätte er mich jahrelang mit seinem Spott verfolgt.
    Die nächste halbe Stunde verbrachte ich damit, die Bekanntschaft diverser Adliger des Vereinigten Königreichs zu machen. Mir wurden folgende Persönlichkeiten vorgestellt: Waliba Walibal, der Ehrwürdige Leiter von Gugland; Eki Banba Uriuch, der Lord von Uriuland; Jorich Maliwonis, der Ehrwürdige Leiter von Uguland; schließlich die beiden Bürgermeister der Hafenstadt Gazin, Sir Balda Kunyk und Sir Zebi Chipilosis. Gazin war eine sehr reiche Stadt, der ein Bürgermeister offenbar nicht genügte. Soweit ich verstanden hatte, war der fröhliche rothaarige Balda Kunyk der Vertreter der reichen, durchweg adligen Reeder,

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