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Das Echo Labyrinth 05 - Einfache Zauberdinge

Titel: Das Echo Labyrinth 05 - Einfache Zauberdinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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zwischen Juffin und dem Heiler aus der Irrenanstalt, und mir wurde klar, dass Gugimagon auf dem linken Auge blind war.
    Dann fiel mir ein, dass ich dieses blinde Auge schon gesehen hatte: an dem Tag nämlich, an dem ich mich entschieden hatte, nach Hause zurückzukehren.
    Selbst die Erinnerung daran ließ mich zittern. Von Anfang an hatte in dieser Reise der Wurm gesteckt. Ich hatte weder das Tor zwischen den Welten noch die richtige Tür in meine alte Welt finden können, sondern war in meinem alten Schlafzimmer in der Straße der alten Münzen eingeschlafen und in einer kleinen Kammer unter einer unangenehm kratzigen Decke in der Überzeugung erwacht, die herrlichen Jahre in Echo seien nur ein Traum gewesen.
    Aber ich hatte mich aus dieser unangenehmen Lage befreit, war nach Echo zurückgekehrt und hatte dort weitergelebt, als wäre nichts gewesen. Ich hatte keine Erinnerungen zugelassen und sogar aufgehört, im Schlaf zu schreien. Als ich nun aber das blinde Auge von Gugimagon sah, wusste ich, was an jener Reise so schlimm gewesen war.
    Kaum war ich damals in der alten Wohnung eingeschlafen, war ich ins Tor zwischen den Welten geraten, wo mir der einäugige Gugimagon begegnet war. Ich hatte nicht verstanden, was er von mir wollte, aber sofort begriffen, dass von ihm eine tödliche Bedrohung ausging.
    »Du erinnerst dich an ihn, stimmt's?«, fragte Juffin mich behutsam. »Er macht Jagd auf dich, seit du diesen Strand zum ersten Mal besucht hast, und seither ängstigst du dich vor ihm. Aber du bist nicht der Einzige, denn Gugimagon ist ein ziemlich grausames Geschöpf«, setzte mein Chef hinzu und wandte sich wieder an ihn. »Hör mal, Freundchen, ich hab noch eine Frage. Du hast dich übernommen und viele Unschuldige mitgerissen, doch ich an deiner Stelle hätte das Gleiche getan. Wie hast du die Menschen eigentlich gefunden, die sich für den Ritt durch das Tor zwischen den Welten eignen?«
    »Du weißt genau wie ich, dass der da kein Mensch ist«, sagte Gugimagon und zeigte mit dem Finger auf mich. »Außerdem brauchte ich deinen anderen Mitarbeiter unbedingt, denn ohne ihn hätte ich das Tor zwischen den Welten nicht erreicht.«
    »Ich hab gehört, wer lange auf Verrückte angewiesen ist, wird selbst verrückt. Das stimmt offenbar. Gut, Gugimagon, damit ist alles geklärt. Jetzt ruf die anderen, damit diese Geschichte endlich zu Ende geht.«
    »Welche anderen?«, fragte der Riese teilnahmslos.
    »Ich weiß, dass du für diese Reise weitere Menschen benutzt hast, und kann mir vorstellen, wie es ihnen geht: Sie haben ihren Schatten verloren und wissen nicht, wie und warum. Ich könnte sie selber rufen, aber ich möchte ihnen keine zusätzlichen Schmerzen zufügen. Ihre Lage ist schlimm genug. Vielleicht weißt du, mein Freund, dass ich dein Sterben bis zum Weltuntergang hinauszögern kann. Dazu brauche ich nur Weiße Magie 230. Grades. Hast du wirklich Lust, so langsam zu sterben? Schließlich dürfte dir klar sein, dass diese wunderbare Welt noch recht lange existieren dürfte, was, Max?«
    Ich nickte eifrig, ohne zu wissen, worum es ging, denn ich hatte dem Gespräch der beiden erfahrenen Magier nicht mehr folgen können. Mich interessierte nur eines: Warum bestritt Gugimagon so hartnäckig, dass ich ein Mensch war? Nicht, dass mir seine Meinung besonders wichtig gewesen wäre, aber seine Sturheit verunsicherte mich.
    »Seit wann nimmst du Unsinn ernst?«, fragte Juffin mich listig. »Wenn ich gewusst hätte, dass du so leicht zu beeinflussen bist, hätte ich auch deinen Kopf im Sand verschwinden lassen«, fügte er hinzu und wandte sich wieder an Gugimagon. »Tu, was ich dir gesagt habe.«
    »Ich habe keine Lust, deinen Launen nachzugeben, Juffin. Mach, was du willst, aber diese Missgeburt bleibt hier«, erklärte er kategorisch und wies einmal mehr auf mich. »Ihr alle seid stur, undankbar und dumm. Von Geburt an ist euch ein bestimmtes Leben verheißen, aber ihr erkennt eure Bestimmung einfach nicht. Außerdem hat mich diese Reise viel Energie gekostet. Deshalb will ich, dass alles bleibt, wie es ist.«
    »Du hast keinerlei Energie in diese Reise investiert!«, rief Juffin aufgebracht. »Das haben andere für dich getan. Du hast sie alle ausgenutzt, und das empört mich ungemein. Jetzt ruf endlich deine Opfer her, und zwar sofort! Du kennst mich lange genug, um zu wissen, dass ich alles bekomme, was ich mir vorgenommen habe.«
    Gugimagon aber schwieg und schüttelte nur den Kopf.
    »Wie du willst«, sagte

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