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Das Echo Labyrinth 05 - Einfache Zauberdinge

Titel: Das Echo Labyrinth 05 - Einfache Zauberdinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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Villa des alten Sir Tschafa Ranwara. Ich war überzeugt, Secha habe etwas mit diesem Haus zu tun. Da es schon spät war und ich weder den Hausbesitzer noch seine Diener stören wollte, meldete ich mich per Stummer Rede bei Kekki, die mir erzählte, dort sei vor vier Tagen ein Diebstahl geschehen. Verschwunden waren Geld und einige seltsame Gegenstände, erstaunlicherweise aus einem Zimmer, das mit einem Spezialschloss gesichert war, dessen Schlüssel allein der Hausherr besaß. Es gab auch keine Einbruchsspuren, und obwohl sehr viel Personal im Haus beschäftigt war, hatte keiner etwas bemerkt. Ich fragte Kekki, ob in letzter Zeit etwas Ähnliches vorgekommen sei, und siehe da: Kürzlich ist etwas Geld aus dem Kronschatz verschwunden.«
    »Nicht schlecht«, meinte Melifaro und pfiff durch die Zähne. »Warum weiß der Kleine Geheime Suchtrupp nichts davon?«
    »Die Summe war zu klein, als dass die Stadtpolizei sich an uns hätte wenden müssen. Na schön, nachdem ich das alles erfahren hatte, ging ich zu Lady Modorok, der Mutter von Lady Techi, um ihr alles zu erzählen und sie zu fragen, ob sie womöglich wisse, wo sich ihr Sprössling herumtreibe. Aber das war vergebliche Liebesmüh. Unter uns gesagt: Manchmal werden Nachkommen den Eltern zum Verhängnis. Das einzig Interessante bei dem Besuch war, dass ich in Sechas Schlafzimmer auf eine kleine Tür stieß, hinter der sich Sachen befanden, die er Tschafa Ranwara gestohlen hatte. Dort lag auch das aus dem Kronschatz gestohlene Geld. Ich befahl den Polizisten, es dem Eigentümer zurückzubringen, und blieb im Hause Modorok, um auf Secha zu warten. Offenbar liebte er die Hauptstadt und seine Mutter über alles und hielt sich obendrein für jemanden, der nicht zu fangen war. Er war dumm genug zu glauben, er könne seinen Verfolgern immer wieder ein Schnippchen schlagen. Ich wartete einige Stunden im Sessel auf ihn, schlief dann aber ein. Plötzlich wachte ich auf und trat mit dem sicheren Gefühl, Secha sehr bald zu erwischen, auf die Straße. Ich ging zum Haus an der Brücke, stieg in mein A-Mobil und fuhr los. Plötzlich hörte ich einen Schrei, den ich nie vergessen werde. Ich sprang aus dem Wagen und sah Secha Modorok auf der Straße liegen. Er war tot. Eine magische Kraft musste ihn und mein A-Mobil zusammengeführt haben. Dann ließ ich Sir Skalduar van Dufunbuch kommen, um die Todesursache feststellen zu lassen. Ich begriff, dass der arme Secha allein nicht die Kraft gehabt hätte, all diese Diebstähle zu begehen.
    Während Skalduar den Toten untersuchte, nahm ich mir seine Kleidung vor - und seht mal, was für einen Schatz ich gefunden habe«, sagte Kofa, zog einen verschlissenen Lochimantel hervor und legte ihn sich um, doch nichts geschah.
    »Gut, Jungs, hier am Tisch funktioniert der Trick nicht, aber ich werde jetzt tun, als wollte ich gehen, und ihr schaut mir dabei zu.«
    Das taten wir gern. Ich beobachtete seinen Rücken, merkte aber plötzlich, dass mir etwas ins Auge geraten war, und konnte mich nicht mehr auf Kofa konzentrieren.
    »Max, ich glaube, ich spinne. Wo ist er? Siehst du ihn?«, fragte Melifaro verwirrt.
    »Nein, ich sehe ihn auch nicht.«
    Es stellte sich heraus, dass Kofa die ganze Zeit neben unserem Tisch stehen geblieben war.
    »So einen Schatz hab ich gefunden«, rief er begeistert. »Er ist genau das, was ich für meine Arbeit dringend brauche, und viel bequemer, als ständig das Gesicht zu verändern. Gegenstände wie diesen nennt man Einfache Zauberdinge, wie ich vom klugen Vogel Kurusch erfahren habe. Dieser Mantel wurde weit von Uguland entfernt als Talisman hergestellt, doch erst in unserer Hauptstadt entfaltet er seine Wirkung. Wenn man ihn sich umlegt, wird man unsichtbar, und alle Magieanzeiger schweigen - ein famoses Kleidungsstück ist das.«
    »Stimmt«, meinte Melifaro und befühlte das verschossene Gewebe. »Die Bettler am Hafen dürften dich darum beneiden.«
    »Gut, Jungs, nun müssen wir nur noch den Koffer finden. Und denkt daran: Laut Zeugenaussagen haben ihn zwei Männer gestohlen.«
    «Jetzt könnt ihr euch vielleicht auch meine Geschichte anhören«, begann ich schüchtern. »Sie ist jedenfalls kürzer.«
    Ich erzählte von meinem seltsamen Gespräch mit Kapitän Gjata und hatte das Gefühl, es liege schon Monate zurück. Offenbar war mein Zeitgefühl durcheinandergeraten.
    »Max, ich kann es nicht fassen - du bist wirklich ein Glückspilz!«, rief Sir Kofa zu meiner größten Überraschung. »Ich war heute

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