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Das echte Log des Phileas Fogg

Das echte Log des Phileas Fogg

Titel: Das echte Log des Phileas Fogg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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legte ihr behutsam einen Finger auf die Lippen. »Psst, Liebste!« Einige Augenblicke später war er mit den Verbänden fertig. Wie es schien, kehrte das Blut allmählich in ihre Wangen zurück, doch Fogg war sich im Ungewissen, ob nicht seine Hoffnung seine Augen betrog. Er begann einen mächtigen Schreibtisch vor die Tür zu wuchten, als er im Korridor eine andere Tür knallen hörte. Die Gegner hatten den Korridor erreicht und durchsuchten, obwohl die Blutspur deutlich genug war, die anderen Räume, höchstwahrscheinlich aus Sicherheitsgründen.
    Dann drehte jemand am Türknopf. Er feuerte einen Schuß auf eine Stelle unmittelbar oberhalb des Türknopfs ab. Nichts verriet, ob er jemanden traf.
    Einen Moment später drang Nemos Stimme an seine Ohren. »Wir haben Sie, Fogg. Im Garten steht ein Mann mit einem Luftgewehr. Er wird Sie zweifelsohne erschießen, wenn Sie sich auch nur am Fenster zeigen. Er ist der beste Schütze im Osten und vielleicht auch im Westen. Wir haben den Franzosen und seinen Distorter, und wir können jederzeit gewaltsam in Ihr Zimmer eindringen.«
    »Nicht ohne Verluste«, erwiderte Fogg ruhig.
    Nemo sagte etwas, das Fogg nicht eindeutig verstehen konnte. Dem folgten laute Schritte, die sich entfernten. Fogg schob den Schreibtisch zur Tür, beschloß aber plötzlich, ihn nicht unmittelbar davor zu stellen. Er würde einen kleinen Zwischenraum lassen und brennende Öllampen auf den Tisch plazieren. Wenn sie das Zimmer stürmten, würde er beide Lampen mit Kugeln in Brand setzen. Das Paraffin (von den Amerikanern Kerosin genannt) würde für eine unüberwindbare Feuerbarriere sorgen, und vielleicht spritzte sogar etwas davon auf die Eindringlinge und entzündete ihre Kleidung. Der gefährliche Nachteil dieser Verteidigung lag darin, daß er und Aouda anschließend unbedingt möglichst schnell aus dem Schlafzimmer entkommen mußten, um nicht selbst lebendigen Leibes zu verbrennen. Möglicherweise war Aouda außerstande, die Flucht aus eigener Kraft zu ergreifen; in diesem Fall würde er sie mittels aneinandergeknoteter Bettzeugstreifen durchs Fenster abseilen. Das allerdings würde sie beide zu ziemlich leichten Zielen des Gewehrschützen machen, der im Garten lauerte.
    Fogg vertraute darauf, daß ihm etwas einfallen werde, wenn es dazu kam. Zumindest konnte er die noch verbliebene Öllampe hinauswerfen und hoffen, daß das Feuer den Garten so weit erhellte, um den Schützen sehen zu können. Außerdem würde man in der Nachbarschaft sicherlich das Feuer bemerken, und ein Alarm veranlaßte die Capellaner, so ließ sich hoffen, zur Flucht. Er konnte natürlich sofort durchs Fenster schießen und auf diese Weise die Nachbarschaft aufmerksam zu machen versuchen. Doch er hatte die Feuerwehr und die Explosion gehört und mittlerweile gefolgert, daß es sich dabei um ein Ablenkungsmanöver handelte, um die ganze Nachbarschaft für eine gewisse Zeit fortzulocken.
    Er stellte die dritte, noch nicht entzündete Lampe neben das Fenster, spähte zwischen den Vorhängen hindurch und wandte sich ab. Der Himmel war bewölkt; der Garten war eine einzige undurchdringliche Finsternis. Hätte wenigstens Schnee gelegen, würde er besser und mehr gesehen haben.
    Nachdem er die Gasbeleuchtung gelöscht hatte, holte er Brandy für Aouda und hob ihren Kopf, damit sie zu trinken vermochte. Durch ihre Verbände war ein wenig Blut gedrungen, doch anscheinend hatte die Blutung aufgehört.
    »Haben Sie alles mitbekommen?« flüsterte er.
    »Ja«, sagte sie.
    »Nemo hat nicht viel Zeit, um seine Absichten zu verwirklichen«, meinte er. »Und die Nachbarn werden bald zurückkehren. Wenigstens einige Diener; sie werden es nicht riskieren wollen, ihre Herrschaft durch zu langes Ausbleiben ungnädig zu stimmen. Außerdem wird der Chef sicherlich auf mein Telegramm reagieren. Vielleicht unterliegt das Hausbereits der Überwachung unserer Leute.«
    »Ich bin überzeugt, daß Sie uns aus dieser Lage befreien werden«, sagte Aouda matt.
    »Auf die eine oder andere Weise«, versicherte Mr. Fogg.
    »Habe ich Sie Liebste sagen hören?«
    »Sie haben richtig verstanden«, sagte er.
    »Heißt das…?«
    »Das heißt es.«
    Sie lächelte schwach, und ihre Augen begannen ein wenig zu glänzen. »Ich habe darauf gewartet, Sie das sagen zu hören«, gestand sie. »Dann…«
    »Dann…?«
    »Dann küssen Sie mich.«
    Fogg beugte sich über sie und gab ihr einen sanften Kuß. »Ich will nichts überstürzen, Aouda«, sagte er, während er

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