Das einzig wahre Handbuch für Agenten. Tricks und Täuschungsmanöver aus den Geheimarchiven der CIA
sich, denn es missversteht die Funktion des Spiegels bei optischen Täuschungen und glaubt zu Unrecht, dass man generell Spiegel für die Bühnenillusion benutzt.
Diese zwei Beispiele - 1. die völlig falsche generelle Annahme, dass Zauberer auf Geschwindigkeit angewiesen sind, und 2. das Missverständnis hinsichtlich der Benutzung von Spiegeln - sind typisch für die irrigen Meinungen der Öffentlichkeit über die Zauberei. Dass Illusionisten sich der Hypnose bedienen und Komplizen brauchen, gehört ebenfalls zu dieser Art von Irrtümern, an denen das Publikum hartnäcldg festhält. Diese Annahmen sind genauso falsch wie die, die ich einmal zufällig aufgeschnappt habe: dass Zauberer Gegenstände unsichtbar machen, indem sie sie in der Farbe von Luft anstreichen.
Der größte Irrtum ist jedoch der, dass es ein einziges Geheimnis geben muss, welches jede Art von Trick erldärt. Betrachten wir einmal das Beispiel des Kaninchens, das aus einem
Hut gezogen wird, der eben noch als völlig leer vorgeführt wurde. Im Allgemeinen nehmen die Leute an, dass es eine Methode gibt, mit der man das Kaninchen heimlich in dem Zylinder platzieren kann. Nun ist es aber so, dass es mehrere Techniken gibt, die diesen Trick möglich machen, und wer mit den meisten davon vertraut ist, kann durchaus verblüfft sein (und wird es höchstwahrscheinlich auch sein), wenn er zusieht, wie dieser Trick mit einer ganz anderen Methode durchgeführt wird. Als weiteres Beispiel könnte man Houdini nennen, der den Leuten immer noch Rätsel aufgibt, weil er sich aus jeder Art von Fesseln und Gefängnissen befreien konnte. Fakt ist, dass er sich jedes Mal durch eine andere geheime Methode befreite. Für jede Art von Handschelle, Fessel, Zwangsjacke oder Kiste hatte er mindestens eine Methode. Es gibt kein großes, allumfassendes Geheimnis, das hinter der Zauberkunst oder einem ihrer Teilbereiche stünde. Erst die Vielfältigkeit der Geheimnisse und die Bandbreite der Methoden ermöglichen Magie. Das Geheimnis, das der Zauberkünstler benutzen wird, ist immer das, das sich unter den speziellen Umständen seines Auftritts als das am besten geeignete empfiehlt.
Im Gegensatz zu den Illusionisten auf der Bühne verlassen sich alle Trickbetrüger weitestgehend auf die Tatsache, dass keiner weiß, was sie im Sinn haben. Darin liegt ihr großer Vorteil, denn sie führen ihre Kunststückchen nur dann durch, wenn sie einen Vorteil daraus ziehen können und die Umstände den Erfolg begünstigen. Außerdem haben sie keinen bestimmten Trick angekündigt, sodass sie einfach das Kunststück durchführen, das unter den momentanen Umständen am besten geeignet ist.
Den größten Irrtum im Bezug auf Betrüger am Spieltisch begeht die Öffentlichkeit, wenn sie glaubt, dass seine Tricks dazu gedacht sind, ihn immer gewinnen zu lassen. Tatsächlich will er sich durch seine Tricks nur genügend Vorteile verschaffen, um die Wahrscheinlichkeit des Gewinnens wesentlich zu erhöhen. Wenn er auf dieser Grundlage arbeitet, minimiert er auch das Risiko, enttarnt zu werden.
Im Allgemeinen gehen die Leute davon aus, dass ein geübter Falschspieler sich jede Karte geben kann, die er möchte, und das, wann immer er möchte. Das ist unmöglich, obwohl ein geschickter Falschspieler es ab und zu so einrichten kann, dass er besonders gute Karten auf die Hand bekommt. Doch auch solche Fähigkeiten garantieren ihm nicht den Sieg, denn der Zufall kann seinem Gegner ja zu einem noch besseren Blatt verhelfen. Der professionelle Spieler verlässt sich also weitgehend auf seine genaue Kenntnis des jeweiligen Spiels und den vollen Einblick in die mathematische Wahrscheinlichkeit, mit der er unter den jeweiligen Umständen gewinnen könnte. Das soll nicht heißen, dass er nicht jedes Mittel ergreifen wird, um seine Chancen zu verbessern. Es heißt nur, dass er nicht das tut - und normalerweise auch nicht tun könnte -, was die Leute allgemein glauben.
Sie sind auch noch immer in dem Irrglauben befangen, dass man Falschspielern das Handwerk legen kann, indem man vor dem Spiel ganz neue Karten verlangt, weil diese dann nicht markiert sein können. Doch die neuen Karten könnten genauso gut Marlcierungen auf der Rückseite tragen und es wäre auch überhaupt nicht schwierig, einen ungezinkten Stapel gegen einen gezinkten auszutauschen. Ebenso ist es durchaus möglich, Karten noch während des Spiels zu marlderen.
Taschendieben schreibt man im Allgemeinen eine besonders leichte Hand zu, die sie
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