Das einzig wahre Handbuch für Agenten. Tricks und Täuschungsmanöver aus den Geheimarchiven der CIA
Getränk rieseln lassen kann. Die Aufmerksamkeit zweier Beobachter lässt sich jederzeit in die gewünschte Richtung lenken, doch sobald man bei mehr als zwei Personen darauf achten muss, worauf sie gerade ihr Augenmerk richten, begibt man sich auf unsicheres Terrain.
4. Die Handhabung von Flüssigkeiten
Eine Flüssigkeit erfordert - ebenso wie die pulverförmige Substanz - einen Behälter. Allerdings kann sie nicht in allen Behältern transportiert werden, die sich für Pulver eignen, denn Flüssigkeiten haben drei ganz spezielle Eigenschaften: 1. Sie werden von diversen Materialien - je nach deren Beschaffenheit - leicht aufgesaugt. 2. In bestimmten Behältern, aus denen ein Pulver problemlos herausrieseln würde, können sie je nach Viskosität beim Auskippen leichter hängen bleiben. 3. Aufgrund der Oberflächenspannung hat eine Flüssigkeit die Tendenz, an festen Oberflächen zu haften, sodass eine ldeine Menge im Behälter zurückbleiben kann, wenn man sie ausleert. Wegen dieser Eigenschaften muss das geeignete Behältnis so konstruiert sein, dass Flüssigkeiten leicht und rasch herausgekippt werden können und nicht absorbiert werden.
Zwei der Eigenschaften von Flüssigkeit, die bestimmte Behälter ungeeignet machen, kann man sich jedoch bei einem Behältnis mit flexiblen Wänden zunutze machen. So braucht man überhaupt keinen Verschluss, wenn die Öffnung klein genug ist, dass Oberflächenspannung und Viskosität die Flüssigkeit an Ort und Stelle halten, egal, wie man den Behälter hält. Es erleichtert die Durchführung selbstverständlich, wenn man sich nicht um den Verschluss kümmern muss. Aufgrund der flexiblen Wände wird die Flüssigkeit aus der Öffnung gepresst, sobald Druck auf den Behälter ausgeübt wird. Ein derartiges Behältnis eignet sich hervorragend für Flüssigkeitsmengen bis zu zwei Kubikzentimetern, eventuell auch noch 2,5. Obwohl die Flüssigkeit auch in einem Behälter mit einer viel größeren Öffnung bleiben würde, ist ihre beste Größe 0,8 Millimeter - das ent-spricht ungefähr der Dicke einer normalen Nadel. Wenn man eine Flüssigkeit durch ein Loch dieses Durchmessers presst, bildet sie einen so gut wie unsichtbaren Strahl. Dabei können zwei Kubikzentimeter immer noch sehr rasch entleert werden. Wird genug Druck ausgeübt, wird es auch kein wahrnehmbares Geräusch geben, wenn der Strahl auf die Oberfläche einer anderen Flüssigkeit trifft. Wie in den zuvor beschriebenen Tricks mit Tabletten und Pulver, geht es auch hier darum, die betreffende Substanz in das Getränk des Gegenübers zu schmuggeln. Doch wenn nur eine sehr geringe Menge Flüssigkeit nötig ist, ist es auch möglich, sie auf eine feste Substanz aufzusprühen (z. B. auf Brot), ohne dass die Handlung oder ihre Spuren bemerkt werden.
Im Folgenden sind mehrere Vorschläge für Tricks mit bis zu zwei Kubikzentimetern Flüssigkeit aufgeführt, dabei werden auch die geeigneten Behälter beschrieben. Anschließend widmen wir uns den Beschreibungen von Behältnissen, die Flüssigkeiten zwischen zwei und zehn Kubikzentimetern Raum bieten.
Bei allen Tricks wird erldärt, wie man den Behälter mit der Flüssigkeit verbergen kann. Die dafür verwendeten Gegenstände müssen alltäglicher Natur sein, Objekte also, die ein Mann jederzeit und ganz selbstverständlich in der Tasche haben könnte. Im ersten Trick dient ein Streichholzbriefchen als Versteck. Man wird feststellen, dass die Einzelheiten in großen Teilen dem bereits beschriebenen Trick ähneln, mit dem man eine Tablette in einem Streichholzbriefchen verstecken kann. Der Behälter für die Flüssigkeit wird auf sehr einfache Art darin versteckt, sodass dann auch der Trick selbst sehr einfach auszuführen ist. Man geht folgendermaßen vor: Beim Offnen des Briefchens werden auf der linken Seite acht Streichhölzer entnommen (vier aus der vorderen, vier aus der hinteren Reihe). Danach entfernt man mit einem spitzen Messer auch ein kleines
Stückchen des darunter freigewordenen Kartons. Der Behälter selbst wird aus einem Stück Plastikschlauch angefertigt. Am besten eignet sich ein Schlauch mit einem Durchmesser von einem knappen Zentimeter, bei einer Länge von fünf Zentimetern. Das obere Ende des Schlauchs wird gerade abgeschnitten, die Schnittkante also im rechten Winkel zu den Schlauchwänden. Das untere Ende wird in einem Winkel von ungefähr 45 Grad abgeschnitten. So ein Polyethylenschlauch ist sehr gut formbar und kann mit einer Zange ganz flach
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