Das einzig wahre Handbuch für Agenten. Tricks und Täuschungsmanöver aus den Geheimarchiven der CIA
manövriert hat, muss er sich als Nächstes überlegen, in welchem Moment er das Objekt am besten an sich nimmt. Wie bei jedem anderen Trick ist auch hier das Timing äußerst wichtig. Darunter versteht man allerdings nur den richtigen Zeitpunkt für die Handlung, nicht die Geschwindigkeit der Handlung an sich.
Zum richtigen Timing gehört auch die Überlegung vorbereitender Maßnahmen. »Vorbereitende Maßnahmen« lassen sich in zwei Kategorien unterteilen: Erstens die bedeutungslose Handlung, von der das Gegenüber sowieso keine Notiz nehmen wird, wenn sie logisch in die Situation passt. Wenn z. B. ein Mann die Hände prinzipiell in die Manteltaschen schiebt, sobald er nichts mehr zu tun hat, wird es auch nicht auffallen, wenn er sie wieder in die Taschen schiebt, um diesmal einen Gegenstand hineinzustecken. Es versteht sich von selbst, dass dieser Gegenstand in seiner Hand verborgen sein muss. Die andere vorbereitende Maßnahme besteht darin, einen Teil einer Bewegung ganz offen durchzuführen, sodass weniger Aufmerksamkeit auf den Teil fällt, der unbeobachtet bleiben sollte. Nehmen wir einmal an, ein Mann will ungesehen das Portemonnaie aus der rechten Innentasche seines Mantels nehmen. Um das vorzubereiten, müsste er sich mit beiden Händen ans Revers greifen, die Finger nach innen zeigend, etwas oberhalb der Innentasche. In dieser Haltung könnte er ganz rasch den Mantel mit der einen Hand vom Körper wegziehen und mit der anderen das Portemonnaie herausholen. Der Griff ans Revers ist eine ganz normale Geste und erregt als solche keine Aufmerksamkeit. Durch sie hat man mindestens einen halben Meter Bewegung der einen Hand völlig offen vollführt, während die andere bereits in der richtigen Position ist, den heimlichen Handgriff auszuführen.
Sich dem betreffenden Gegenstand möglichst weit anzunähern, ist ebenfalls eine vorbereitende Maßnahme. Ebenso, den Körper so zu drehen, dass der entscheidende heimliche Handgriff leichter und schneller durchzuführen ist. Bei der Planung eines Tricks empfiehlt es sich, jede Möglichkeit einer vorbereitenden Maßnahme zu erwägen. Wer solche Maßnahmen weder bedenkt noch einstudiert, legt sich ganz unnötig erhebliche Steine in den Weg.
Bevor wir uns der Frage zuwenden, wie man ein Objekt heimlich an sich nehmen und einstecken kann, sollte man sich genau überlegen, wo man es verschwinden lassen will. Zuerst würde jeder ganz richtig an seine Taschen denken. Mit den üblichen Hosen- und Manteltaschen hat jeder Mann neun davon zur Verfügung, und wenn er zusätzlich eine Weste unter dem Jackett trägt, werden es noch vier mehr. Nicht jede dieser dreizehn Taschen lässt sich leicht benutzen. In die beiden Vordertaschen einer Hose und die kleine zusätzliche Tasche über einer von diesen zu greifen, ist gar nicht so einfach, die dazu erforderlichen Bewegungen sind sogar ziemlich umständlich. Die oberen Taschen einer Weste sind ebenfalls ungeeignet, es sei denn, das Objekt wäre sehr flach. In den seitlichen Jackentaschen würde sich jeder größere Gegenstand sofort durch eine verräterische Beule verraten. Und wenn man sich etwas in diese Taschen schiebt, muss man die Ellbogen deutlich nach hinten herausstrecken. Manchmal mag diese Bewegung unauffällig gelingen, aber meistens ist sie sehr deutlich wahrnehmbar.
In der Innentasche des Sakkos kann man diverse Gegenstände verbergen, und das relativ unauffällig. Auch die äußere Brusttasche bietet sich oft an. Beide Taschen können benutzt werden, ohne die Ellbogen sonderlich zu bewegen. Und um im Bedarfsfall ein Objekt schneller darin verschwinden zu lassen, kann man diese Taschen etwas offen halten, indem man unten ein Taschentuch hineinstopft. Die unteren Westentaschen eignen sich gut für sehr kleine Gegenstände, weil man ebenfalls mit wenig Aufwand hineingreifen kann.
Zuerst wollen wir uns die Benutzung der normalen Kleidungstaschen ansehen, später wenden wir uns dann noch den Verstecken am Körper zu.
Um zu einer grundlegenden Vorstellung zu gelangen, wie man sich einen Gegenstand heimlich aneignen kann, wollen wir uns eine entsprechende Situation vorstellen. Die Handlung soll sich in einer Fabrik abspielen. Das Objekt ist aus Metall, hat Größe und Gewicht eines Feuerzeugs und liegt neben mehreren identischen Exemplaren auf einer Werkbank. Der Ausführende ist ein Besucher, der von einem Mitarbeiter durch die Fabrik geführt wird.
Wenn möglich, sollte der Besucher zunächst mehr Interesse an der
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