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Das Ekel von Säffle

Das Ekel von Säffle

Titel: Das Ekel von Säffle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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plötzlich sein Prinzip aufgab, nur auf Polizisten zu schießen. Denn in dem Moment war die Katastrophe unausweichlich da. Zu viele Menschen befanden sich in seiner Reichweite, die meisten auf dem Krankenhausgelände oder m den Wohnhäusern am Odengatan. Und was blieb zu tun übrig? Wenn es sehr eilig wurde, gab es nur einen Ausweg. Auf irgendeine Weise das Dach zu stürmen. Und was würde das an Blut kosten?
    Kollberg fragte sich, worüber Martin Beck nachdachte. Es kam selten vor, daß er in diesem Punkt unsicher war. Daß es gerade jetzt der Fall war, machte ihn nervös. Aber nur kurze Zeit, denn jetzt zeigte sich der Intendent in der Tür, und im gleichen Moment hob Martin Beck den Kopf und sagte:
    »Das ist ein Ein-Mann-Unternehmen.«
    »Für wen?«
    »Mich.«
    »Das kann ich nicht zulassen«, widersprach Malm sofort. »Entschuldige, aber das ist eine Sache, die ich selbst zu bestimmen habe.«
    »Einen Augenblick mal«, fuhr Kollberg dazwischen, »wie kommst du zu dieser Entscheidung? Aus technischen Gründen? Oder moralischen?« Martin Beck sah ihn an und schwieg. Für Kollberg war die Antwort klar. Sowohl als auch. Und wenn Martin Beck diesen Entschluß einmal gefaßt hatte, so war Kollberg nicht der Mann, der sich dagegen auflehnte. Dafür kannten sie sich allzugut und viel zu lange.
    »Wie willst du die Sache angehen?« fragte Gunvald Larsson.
    »Ich stelle mir vor, ich versuche aus einem zum Hof gelegenen Fenster der obersten Etage mit einer Enterleiter auf den nördlichen Balkon mit dem Teppichklopfgerust hinaufzukommen «
    »Das konnte gehen«, meinte Gunvald Larsson »Dann mußten wir Enksson weglocken«, überlegte Kollberg »Wo willst du ihn hm haben'«
    »Am liebsten auf dem Dach der nordlichen Atelierwohnung, an der Straßenseite«, antwortete Martin Beck Kollberg zog die Stirn in Falten und legte den linken Daumen an die Oberlippe »Da wird er nicht hingehen«, gab Gunvald Larsson zu bedenken »Ein guter Schütze kann ihn von da runterholen «
    »Wartet mal«, bat Kollberg »Wenn ich die Bauweise des Dachs richtig begriffen habe, dann liegen die Atelierwohnungen wie viereckige Kisten auf dem eigentlichen Hausdach Sie liegen einige Meter vom Rand des Dachs entfernt, und zwischen dem Metalldach auf den Ateliers und dem äußeren Rahmen befindet sich ein schräg nach innen abfallendes Glasdach, so eine Art Oberlicht, das wie ein Graben an der Dachkante entlanglauft « Martin Beck blickte ihn an »Ja, das ist richtig«, fuhr Kollberg fort, »und ich glaube, daß er genau da gelegen hat, als er auf das Auto auf Odengatan geschossen hat «
    »Und da riskierte er noch nicht, selbst getroffen zu werden«, fiel Gunvald Larsson ein »Jetzt kann ihn ein Scharfschütze vom Dach des Bonnier-Hauses oder dem Kirchturm nein, vom Bonmer-Haus schafft er das wohl nicht «
    »Und an den Kirchturm hat er nicht gedacht«, sagte Kollberg »Da sitzt ja auch keiner von uns «
    »Leider«, bestätigte Gunvald Larsson »Okay, um ihn da hinzukriegen oder mindestens zu erreichen, daß er auf das obere Dach geht, muß man was anstellen, das seine Aufmerksamkeit erregt « Kollberg genehmigte sich eine Denkpause, und die anderen schwiegen »Moment mal - das Haus hegt doch etwas weiter zurück von der Straße als die übrigen m der Reihe Schatzungsweise zwei Meter Wenn wir m einer dieser Hausecken, ganz dicht an der Wand, irgendeinen Rabatz machen, dann muß er auf das obere Dach, um sehen zu können Er wird kaum wagen, sich über die Brüstung des unteren Dachs zu lehnen Man konnte einen der Feuerwehrwagen «
    »Ich will keine Feuerwehrmanner mit hineinziehen«, unterbrach Martin Beck »Wir können die Polizisten einsetzen, die schon in Feuerwehruniformen stecken Wenn die sich dicht an der Wand halten, kann er sie kaum erreichen «
    »Wenn er keine Handgranate bei sich hat«, warf Gunvald Larsson mißmutig ein »Und was sollen die machen « fragte Martin Beck.
    »Lärm schlagen«, antwortete Kollberg »Ich werd mich darum kum rnern Aber du mußt verdammt leise sein « Martin Beck nickte.
    »Ja«, sagte Kollberg, »du weißt Bescheid « Malm blickte nachdenklich zu Martin Beck Schließlich fragte er »Muß dies als ein freiwilliger Einsatz angesehen werden'«
    »Ja «
    »Ich muß zugeben, daß ich dich bewundere«, sagte Malm »Aber ich verstehe dich nicht, aufrichtig gesagt « Darauf gab Martin Beck keine Antwort.
    Fünfzehn Minuten spater betrat er das Haus in Dalagatan Er hielt sich dicht an der Hauswand und trug unterm Arm die

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