Das Elbmonster (German Edition)
vorgetragene Mutmaßung ist garantiert nicht böse gemeint! Ebenso liegt mir fern, jemandem etwas Unlauteres anzudichten. Vielleicht ist es auch nur ein ziemlich törichter Gedanke von mir. Aber er spukt eben seit geraumer Zeit in meinem Kopfe herum. Sonach wollte ich ihn hiermit leise verkünden, um gleichermaßen behutsam nachzufragen, ob ich gegebenenfalls damit allein auf weiter Flur stehe, wiewohl mir natürlich einleuchtet, dass es niemals eine allumfassend verbindliche Antwort darauf geben kann, zumal sich die individuellen Ansichten und Praktiken stets differenziert offenbaren. Insofern bleibt ein gewisser Zwiespalt in meiner Seele haften, denn angenommen, ich hätte keine eigenen Kinder, würde ich vermutlich etwas sorgloser in den Tag hinein leben. Aber man soll ja nicht ohne Weiteres von sich auf andere schließen.
Dessen ungeachtet hielt ich es, wie bereits erwähnt, für eine günstige Fügung, dass einst ausgerechnet Frau Ursula von der Leyen zur Bundesfamilienministerin berufen wurde. Sie ist mehrfache Mutter (welch ein stolzes Wort!) und weiß demgemäß aus eigener Erfahrung, was es bedeutet, sich um das jetzige sowie künftige Glück ihrer eigenen Nachkommen und damit nahezu automatisch auch um die Wohlfahrt der heranwachsenden Generation schlechthin zu sorgen. Während sich diese großartige Persönlichkeit im Rahmen ihrer jeweiligen Möglichkeiten couragiert dafür einsetzte, dringend anstehende Aufgaben ihres Ressorts zu bewältigen, übten sich manch andere Zeitgenossen in tönenden Wortgefechten oder legten ihr sogar gezielt Steine in den Weg. Erinnern wir uns noch daran? Es sei hier nur auf teils hochrangige katholische Würdenträger, vornweg Bischof Walter Mixa (Augsburg) sowie Erzbischof Kardinal Joachim Meisner (Köln) und vereinzelt auch auf erzkonservative Politiker verwiesen. Sie hatten zwar selbst meist keinen blassen Schimmer von den eigentlichen Problemen der Frauen und deren Kindern, wetterten aber dennoch unentwegt, als stünde eine nationale Katastrophe bevor, sobald abgelebte Gewohnheiten endlich beherzt über Bord gingen. Weitere Namen dürfen hier sicherlich erspart bleiben. Die Figuren machten wiederholt und ebenso lautstark auf sich aufmerksam. Doch wie heftig sie auch bellten, die Karawane zog bravourös weiter. Einfach großartig! Oder?
Um ihren derzeitigen Posten als Bundesministerin für Arbeit ist die erwähnte Dame noch weniger zu beneiden. Welche Entscheidungen sie auch trifft, es folgt ausnahmslos heftiger Gegenwind. Doch als dienend bewährte Parteisoldatin wird sie ihm hoffentlich weiterhin beherzt widerstehen!
Im Vergleich dazu wollte ich ehedem schon fast nicht minder zu unserer Angela stehen, falls sie sich dem George W. Bush jun. gegenüber im Laufe der Zeit weniger liebedienerisch verhalten hätte. Indessen erschien mir dieser Wunsch ziemlich illusorisch, nachdem sie ihr auffallend intimes Verhältnis zum vermeintlich großen Imperator auf seiner Ranch in Texas nochmals anschaulich dokumentierte. So geschehen am Schluss der ersten Dekade vom November 2007.
Dabei ist mir fraglos auch klar, dass es im normalen Alltag jedem überlassen bleibt, wen er sich zum Freunde macht. Im öffentlichen Leben hingegen, gar bei extra herausgehobenen Rängen, spielt es durchaus eine Rolle, denn man wird zwangsläufig dem Fadenkreuz kritischer Beobachtung ausgesetzt. Andererseits ist uns ebenso vertraut, dass es in solchen Höhen vornehmlich um Diplomatie („Verhandlungskunst“) geht, die wiederum bei Weitem nicht immer von edler Moral geprägt wird. Ergo verbirgt sich darin eine recht komplizierte Materie, deren Zusammenhänge nur selten leicht zu durchschauen sind. Darum begegnen sie uns ja oftmals als sehr betrügerisch, vermögen jedoch bisweilen durchaus lautere Absichten zu untermauern.
Dessen ungeachtet befällt mich inzwischen kaum noch ein schwerwiegender Zweifel daran, dass der gerade erwähnte vormalige Repräsentant der USA vor ein universales Tribunal gehörte, welches Verbrechen gegen die Menschlichkeit nach humanitärer Rechtsprechung streng ahndet, denn er manifestierte sich fraglos als Überzeugungstäter (insbesondere durch seinen Befehl zum völkerrechtswidrigen Gemetzel im Irak). Doch die Verhältnisse sind einstweilen und auf absehbare Zeit nicht danach. Also können wir von Glück reden, dass ihm die entsprechende Gesetzgebung keine dritte Amtsperiode erlaubte. Ansonsten dürften wir uns nicht wundern, wenn es infolge seines krankhaften
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