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Das Elbmonster (German Edition)

Das Elbmonster (German Edition)

Titel: Das Elbmonster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerner, Károly
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missionarischen Eiferns schon bald zum ersten Weltkrieg in diesem Jahrtausend käme. Oder glaubt womöglich jemand allen Ernstes, das wäre ein völlig abwegiger Gedanke?
     
    Immerhin erklärte George W. Bush am zwölften September 2001, also bereits einen Tag nach den verheerenden Anschlägen auf New York und Washington, dass der Antiterrorkrieg fortan das „Hauptziel der Administration und des Staates“ sei und ihn bestimmt während seiner ganzen Amtsperiode beschäftigen werde, „egal, was es kostet“. Und in seinem lauthals verkündeten „Feldzug gegen das Böse“ machte der äußerst wagemutige Präsident keinen Hehl daraus, wessen Geistes Kind er ist und welch unselige Richtung er vorgab: „Es kann sein, dass wir irgendwann als Einzige übrig bleiben. Ich habe nichts dagegen. Wir sind Amerika.“ Mit anderen Worten: Die meisten Erdbewohner können ruhig ausradiert werden, es genügt, wenn wir Amis übrig bleiben.
    Das war regelrecht tolldreist, fast schon der Gipfel an Menschenverachtung, inhuman bis zum Überdruss! So abscheulich empfinde ich jedenfalls nach wie vor seine einstigen Worte, zumal es sich doch nicht um einen primitiven Biertischstrategen handelt, dem man eine derart instinktlose Entgleisung wohl noch verzeihen könnte. Aber gegenüber dem Primus inter Pares (Erster unter Ranggleichen) des mächtigsten Bundesstaates der Welt wäre diesbezüglich jedwede Nachsicht vollkommen fehl am Platze. Damit stempelte sich Buhs junior offenkundig selbst zum Prototyp des personifizierten Größenwahns, verbunden mit einer geradezu widerwärtigen Arroganz, die kaum noch zu überbieten sein dürfte, völlig abgesehen von seiner eher anmaßenden statt korrekten Formulierung, „Amerika“ zu sein, als wären die USA identisch mit dem großen Doppelkontinent der Neuen Welt; schließlich ist Deutschland auch nicht Europa, sondern nur ein Teil davon. Da sich der Begriff jedoch auch bei uns längst zum selben Verständnis verfestigt hat, will ich fortan nicht mehr daran rütteln, obwohl sich auf jedem Atlas leicht finden lässt, dass sich der besagte Staatenbund auf Nordamerika, zudem auf seine kleinere, südliche Hälfte begrenzt.
     
    So weit ein abermaliger Zwischenruf in Form eines wiederholt rein subjektiven Kommentars. Allerdings fühle ich mich hierin mittlerweile vielfach bestärkt, wähne meine eigene Position ganz im Sinne zum Beispiel unseres Nobelpreisträgers für Literatur, Günter Grass, der am 23. Mai 2006 während seiner flammenden Eröffnungsrede zum 72. Internationalen PEN-Kongress in Berlin jenen Präsidenten und seinesgleichen mit scharfen Worten geißelte, indem er unter anderem sagte:
    „Ob Bush oder Blair, die Heuchelei ist ihnen ins Gesicht geschrieben.“ Ferner meinte der Schriftsteller: Die „Verbrechen der USA“ seien „systematisch, konstant, infam und unbarmherzig“, wobei er besorgt hinzufügte, dass Politik dümmer und gefährlicher nicht sein könne. „Doch alle Welt hört weg und gibt sich ohnmächtig.“ Deshalb ermunterte Grass die Vertreter der schreibenden Zunft ein weiteres Mal zu einer ihrer wichtigsten Pflichten, nämlich derartig schmutzige und lebensbedrohliche Machenschaften reaktionärer Kräfte schonungslos aufzudecken und ebenso beherzt kundzutun. Ja, ich gestehe, solch hehre Worte einer generell anerkannten Berühmtheit beflügeln auch mich zur eigenverantwortlichen Bewertung verschiedener Ereignisse, selbst wenn meine Urteile noch so bescheiden ausfielen. Dies haben letztlich meine Leser einzuschätzen.
     
    Übrigens: Der P.E.N.-Club (Abkürzung für: Poets, Essayists, Novelists) wurde bereits 1921 als universale Vereinigung von Schriftstellern in London gegründet, tagte jedoch erst das dritte Mal in Deutschland.
     
     
     
     
     

14
     
     
    Doch nun erneut hin zum weiteren Ablauf im hiesigen Musentempel, denn noch spricht unser ausnehmend couragierter und wenigstens gleichermaßen rätselhafter Abel!
    Er fordert gerade seine achtsamen Hörer nochmals bewusst anspornend dazu auf, keinerlei negative Entwicklungstendenzen einfach hinzunehmen, sondern entschieden dagegen vorzugehen. Ein jeder könne und müsse das gemäß seiner individuellen Möglichkeiten unaufhörlich tun. Soziales und privates Wohlbefinden habe viele Gesichter, und darum finde auch jeder, der ehrlichen Herzens danach suche, mannigfache Chancen, seinen persönlichen Beitrag zu leisten.
    Sich seiner Wirkung wohl bewusst, ruft er mit spürbar innerem Feuer:
    „Die Lateiner würden

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