Das Elbmonster (German Edition)
auch spezielle Medien nicht selten bereitwillig ihre Dienste als eindringliche „Meinungsmacher“ (was deren Vertreter ab und zu auch unverhohlen verkünden).
Und unsere Kirchenfürsten, namentlich die evangelischen unter ihnen, standen sie vollkommen abseits, als es darum ging, eine besonders Getreue zu befördern?
Ferner ist offenkundig: Wer sich mit Starken zusammentut, hat für gewöhnlich mehr von seinem irdischen Aufenthalt als jene, die sich den Schwachen widmen.
Frau Merkel weiß das natürlich, und sie handelt danach, soll heißen, sie wird sich in Gesellschaft etwa vom Schlage eines Josef Ackermann bestimmt erquicklicher fühlen als vergleichsweise im Beisein von Hartz IV-Empfängern. Darf man ihr das verübeln? Wohl eher nicht. Letztlich engagiert sich ein jeder nach eigenem Gutdünken, getrieben von objektiven Erfordernissen und individuellen Moralvorstellungen. Am Ende zählt ohnehin nicht die Motivation, die uns jagt, sondern das Ergebnis, welches wir erzielen.
Kurzum: Die Messen waren bald gelesen, sonach blieb die Hoffnung! Im Übrigen vertraute bestimmt nicht nur ich darauf, dass unsere selbstbewusste und nicht minder aktive wie ehrbare (!) Bundeskanzlerin ihre gesamte Schulbildung im Osten genoss. Die wiederum konnte doch nicht gänzlich schlecht gewesen sein!
Zudem wachsen Persönlichkeiten auch oftmals mit ihren Aufgaben. „Lassen wir uns einfach überraschen, freilich ohne dabei Wunder zu erwarten!“, war seinerzeit meine nahezu optimistische Äußerung im Freundeskreis. „Sie hat sich nun einmal des hohen Amtes bemächtigt. Ergo ist sie auch meine Kanzlerin!“, fügte ich mit noch leisem Argwohn untersetzt hinzu (wobei ich selbstredend weiß, dass man in solchen Sphären auf die Gewogenheit von irgendwelchen Provinzlern überhaupt nicht angewiesen ist).
Ohnehin dürfte kaum ernsthafter Zweifel darin bestehen, dass unsere überaus clevere Angela auch während der nächsten Wahlperiode den teils umschwärmten Posten behält. Nachdem sie mögliche Rivalen aus den eigenen Reihen längst weggebissen hat, sitzt sie fester denn je im Sattel. Peer Steinbrück wird sie davon auf absehbare Zeit gewiss nicht herunterreißen (was uns am 22. September 2013 mit großer Wahrscheinlichkeit bestätigt wird). Wir sollten unserer Regierungschefin wenigstens anerkennend zubilligen, dass unter ihrer Leitung die immer noch aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise bisher in Deutschland eindeutig besser gemeistert wurde als in den meisten anderen europäischen Staaten. Derartiges zählt freilich nicht nur im nationalen Gefüge. Andererseits muss man kein studierter Ökonom sein, um ganz nebenbei mitzubekommen, dass bisher die Banken und Superreichen die eigentlichen Gewinner der Krise sind, während die Steuerzahler, insbesondere der Mittelstand, unentwegt bluten müssen, um deren Vermögen zu schützen und zu mehren. Ziemlich pervers! Oder?
Ohnedies befällt mich personenbezogen hin und wieder generell ein leichtes Unbehagen dahingehend, inwiefern namentlich exponierte Akteure, denen ja auch für die Zukunft des Volkes eine besondere Verantwortung übertragen wurde, wirklich fest verinnerlicht an das Wohl künftiger Generationen (!) denken und entsprechend handeln, obwohl sie selbst keinen direkten Nachwuchs haben, mithin bewusst auf Kinder verzichten. Auch eine eventuelle Adoption lehnen sie ab, aus welchen Gründen auch immer und daher ohne jede moralische Wertung!
Deshalb frage ich zumindest meine verehrten Leser: Warum sollte sich jemand um etwas nachhaltig bemühen, dessen Bedeutung er/sie in den eigenen Adern gar nicht spürt? Obendrein ist den Betroffenen natürlich durchaus klar, dass ihre konkrete Entwicklungslinie unwiderruflich endet, sobald sie sterben. Damit ist es auch mit ihren individuellen Eigenschaften ein für alle Mal vorbei. Wenn sie also ihre persönlichen Gene nicht vererben wollen oder können, wird es für sie auch keine Nachfahren geben, deren Gedeihen ihnen infolge einer blutsverwandtschaftlichen Fürsorgepflicht besonders am Herzen liegt. Enge familiäre Bindungen und daraus resultierende Obliegenheiten werden nun einmal hauptsächlich durch unseren Lebenssaft bewirkt, zumal Kinder und Enkel die höchsten Geschenke sind, welche uns jemals zuteilwerden können.
Ich wünschte, meine soeben kurz erwähnte Skepsis wäre vollkommen unbegründet und demzufolge ein kaum erwähnenswerter Argwohn gegenüber kinderlosen Mitbürgern! Zudem versichere ich: Die
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